Zweiter Aufbruch 2004: Revolution in Orange

17. März 2016, 15:17 Uhr

Zur Präsidentschaftswahl im Herbst 2004 durfte Leonid Kutschma nach zwei Amtszeiten laut Verfassung nicht mehr antreten. Er machte daher den damals amtierenden Premier zu seinem Kronprinzen: Viktor Janukowitsch, einen Industrieoligarchen aus dem russisch geprägten Osten. Schon im ersten Wahlgang lieferte er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Viktor Juschtschenko.

Am 21. November 2004 kam es schließlich zur Stichwahl. Noch in der Wahlnacht wurden von der Opposition und den internationalen Wahlbeobachtern gravierende Betrugsvorwürfe gegen Janukowitschs Wahlkampfstab erhoben. Die EU, die USA und die OSZE erkannten das Wahlergebnis, nach dem Janukowitsch gewonnen hatte, nicht an. Schließlich stellte sich auch das Parlament der Ukraine gegen den vermeintlichen Wahlsieger. Am 3. Dezember erklärte das Oberste Gericht die Stichwahl für ungültig. Am 26. Dezember 2004 wurde sie wiederholt. Diesmal ging Juschtschenko mit 51,99 Prozent der abgegebenen Stimmen als Sieger hervor. Im Januar 2005 wurde er als Staatspräsident vereidigt und ernannte seine engste politische Weggefährtin Julia Timoschenko zur Ministerpräsidentin.