Osteuropa

Innopolis - Russlands Silicon Valley

Russland will an die digitale Weltspitze. Dafür baut es gerade eine komplett neue Stadt. Innopolis soll einmal eines der globalen IT-Zentren werden - und Russlands attraktivste Stadt.

Innopolis
Auch für die anspruchsvollen Eltern ist gesorgt. Neben Bars, Restaurants und einem eigenen Krankenhaus verfügt die Stadt über einen ausladenden Sportkomplex direkt im Zentrum. Für wenige Euro im Monat können sich die Bewohner dort fit halten. Dazu gibt es ein Fitnessstudio, eine Mehrzweckhalle und eine Saunalandschaft,... Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Innopolis liegt etwa eine Autostunde von der tatarischen Millionenmetropole Kasan entfernt, 800 Kilometer östlich der Hauptstadt Moskau. 2012 erfolgte hier der erste Spatenstich, drei Jahre später standen die ersten Gebäude. Bis 2035 sollen hier 155.000 Menschen leben. Im Gebäudekomplex der "Special Economic Zone" – einer Sonderwirtschaftszone - sitzen bereits Dutzende Unternehmen aus der IT-Branche. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Etwa 2.000 Menschen leben in den neuen Appartementgebäuden der Stadt. Die Mieten sind durch staatliche Subventionen besonders niedrig. Für umgerechnet etwa 120 Euro pro Monat gibt es bereits eine voll eingerichtete Ein-Zimmer-Wohnung. Derzeit entstehen bereits die nächsten Wohneinheiten. Ende 2018 sollen hier 2.000 weitere Menschen einziehen können. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Das Herzstück der Stadt ist die "Innopolis  University", die jüngste Hochschule des Landes, die ausschließlich auf IT-Forschung ausgerichtet ist. 556 Studierende besuchen diese derzeit. Neben einem Bachelor und Master in Softwaretechnik bietet die private Uni drei weiter Masterstudiengänge an: Künstliche Intelligenz und Robotik, Big Data und Cyber Security. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Auf die begehrten Plätze haben sich 2016 9.000 junge Leute beworben. Die Bewerber durchlaufen einen anspruchsvollen Eignungstest. Wer zugelassen wird, darf kostenfrei an der Uni studieren und die für russische Verhältnisse luxuriöse Infrastruktur nutzen. Gelehrt wird komplett auf Englisch. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Die Kosten von circa 20.000 Euro pro Studierendem und Jahr tragen private Unternehmen. Für die müssen die Absolventen nach ihrem Studium dann verpflichtend eineinhalb Jahre arbeiten. So auch der Kameruner Gael Guedia, der in die App-Entwicklung des größten russischen Geldhauses "Sberbank" will. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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"Gagarin" kann einfache Dialoge führen und Fragen beantworten. Außerdem kann er über ein Kamerasystem in seinen Augen die Emotionen seines Gegenübers lesen und selber verschiedene ausdrücken. Dafür sorgen feine Motoren unter seinem Gesicht, die "Gagarin" eine Mimik geben. In Zukunft soll "Gagarin" dann in der Kundenbetreuung eingesetzt werden. Etwa als Hotel-Concierge oder Guide in Einkaufszentren. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Der Know-How-Transfer in die Wirtschaft funktioniert innerhalb der Stadt bereits. So entwickelt das Startup "Innosoft" in der Special Economic Zone smarte Kameras, die den Verkehrsfluss analysieren und leiten können. Gründer Igor Sakanow (vorne rechts) und seine zwölf Mitarbeiter sind alle Absolventen der Innopolis University oder studieren dort noch. Mittlerweile geben sie auch selbst Seminare. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Gleich daneben entsteht bereits das nächste Gebäude der SEZ. Der Standort ist sowohl bei Startups, als auch bei etablierten Technologie-Unternehmen beliebt. Viele verlegen Teile ihrer Softwareentwicklung nach Innopolis, um vom akademischen Nachwuchs zu profitieren. Außerdem zahlen die Unternehmen in den ersten Jahren fast keine Steuern. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Um sie und ihre Mitarbeiter langfristig an die Stadt zu binden, wurde in eine umfassende Infrastruktur investiert. So kommen in den örtlichen Kindergärten auf zwanzig Kinder drei Erzieherinnen, von denen eine Englisch mit den Kindern spricht. Außerdem gibt es Tatarisch-, Musik- und Sportunterricht. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Auch für die anspruchsvollen Eltern ist gesorgt. Neben Bars, Restaurants und einem eigenen Krankenhaus verfügt die Stadt über einen ausladenden Sportkomplex direkt im Zentrum. Für wenige Euro im Monat können sich die Bewohner dort fit halten. Dazu gibt es ein Fitnessstudio, eine Mehrzweckhalle und eine Saunalandschaft,... Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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...sowie ein Sportbad. Die russische Regierung hat die Volksgesundheit seit einigen Jahren zur Staatsdoktrin gemacht. Durch schärfere Drogen- und Alkoholgesetze und bessere Angebote soll die niedrige Lebenserwartung gesteigert werden. In Innopolis ist man pragmatischer: gesunde Bewohner seien schlicht zufriedener und dadurch effizienter. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Auch Stress gilt als Effizienz- und Kreativitätskiller. Darum kümmert sich die Stadt mit einem eigenen Concierge-Service um die Anliegen der Bewohner, vor allem der Neuankömmlinge. Innerhalb von zehn Tagen erledigen die Mitarbeiterinnen allen nötigen Papierkram mit den Bewohnern in spe: Arbeitserlaubnis, Wohnungssuche und Kita-Anmeldung. Das Ziel: zum attraktivsten Standort für die klügsten Köpfe des Landes zu werden. (Über dieses Thema berichtete MDR AKTUELL auch im TV: 07.03.2017) Bildrechte: MDR/Alexander Hertel
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Das aktuelle Vorzeigeprojekt der Uni kommt aus dem Robotik-Labor. Dort entwickeln die angehenden Softwareingenieure gerade "Gagarin", einen digitalen Sprachassistenten, der dem Apple-Programm "Siri" ähnelt, jedoch in einem menschenähnlichen Roboterkörper steckt. Bildrechte: MDR/Alexander Hertel