Alte Wege und neue Straßen

Alte Wege und neue Straßen

Serpentinenartige Transfogarascher Hochgebirgsstraße
Bildrechte: MDR/Annett Müller

Unterwegs in Osteuropa

Unterwegs in Osteuropa

Ob an der kroatischen Adria, in Siebenbürgen oder in den Weiten Russlands: Auf den Straßen Osteuropas unterwegs zu sein lohnt sich. Unglaubliche Aussichten sind garantiert, neue Perspektiven nicht ausgeschlossen.

Die Europastraße E55

Staus an der Tagesordnung

DDR-Zöllner am Grenzübergang Zinnwald, ca. erste Hälfte 1990
Der Grenzübergang Zinnwald, höchstgelegener Punkt der alten Europastraße E55, war das Nadelöhr zwischen DDR und ČSSR. Hier wurden Lkw-Transporte ebenso wie Reisende per Auto, Zweirad oder zu Fuß abgefertigt. Bildrechte: Egbert Kamprath
DDR-Zöllner am Grenzübergang Zinnwald, ca. erste Hälfte 1990
Der Grenzübergang Zinnwald, höchstgelegener Punkt der alten Europastraße E55, war das Nadelöhr zwischen DDR und ČSSR. Hier wurden Lkw-Transporte ebenso wie Reisende per Auto, Zweirad oder zu Fuß abgefertigt. Bildrechte: Egbert Kamprath
Urlauber im Stau vor dem Grenzübergang, Sommer 1990
Nicht erst im Sommer 1990 kam es regelmäßig in den Ferienzeiten zu kilometerlangen Staus, in denen Reisende aus DDR und BRD gen Ost ausharren mussten. Bildrechte: Egbert Kamprath
Rückstau vom Grenzübergang bis in die Ortslage Zinnwald, 1995
Alltag in Zinnwald: Autokolonnen vor dem Fenster. Die Fahrzeuge stehen bis zum Grenzübergang. Laufende Motoren verpesten die Luft. Der Winter verschärft die Verkehrssituation und die Belastung der Anwohner. Bildrechte: Egbert Kamprath
Kilometerlanger Stau auf der Lkw-Standspur vor dem Grenzübergang Zinnwald, 1990
Viel Geduld verlangte die E55 sehr oft auch den Lkw-Fahrern ab. Vor dem Grenzübergang Zinnwald stauten sich die Lkw manchmal mehrere Kilometer. Bildrechte: Egbert Kamprath
Sechs Kilometer Lkw-Stau zwischen Altenburg und Zinnwald, 2003
Ob die schöne Landschaft für die stunden- und kilometerlangen Staus entschädigte? Auch auf diesem erneuerten Straßenabschnitt zwischen Altenberg und Zinnwald ging es noch 2003 immer wieder nur im Schneckentempo vorwärts. Bildrechte: Egbert Kamprath
Trabis im Stau an der Tankstelle Altenberg vor Zinnwald, ca. Frühherbst 1989
Ein Stau der besonderen Art: Im Herbst 1989 bildet sich in Altenberg eine Doppelschlange mit Trabant-Autos an der letzten Tankstelle vor der Grenze. Bildrechte: Egbert Kamprath
Anwohner in Zinnwald protestieren gegen Lkw-Lawinen durch ihren Ort, 1996
Bereits in den 1990er-Jahren protestieren Anwohner der E55 wie hier 1996 in Zinnwald gegen die stetig wachsende Belastung vor allem durch den Güterverkehr. Eine Umgehungsstraße gab es erst ab dem Jahr 2000. Seit Weihnachten 2006 ist es auf der Budnestraße B170 in Zinnwald und den Orten davor bedeutend ruhiger geworden, da der Verkehr zum großen Teil über die neue Autobahn A17 fließt. Bildrechte: Egbert Kamprath
Prostituierte auf Parkplatz vor tschechischem Grenzort Dubi, 2006
Als sich nach 1989 das Verkehrsaufkommen auf der E55 sprunghaft erhöhte, entwickelte sich auf tschechischer Grenzort Europas längster Straßenstrich. Bildrechte: Egbert Kamprath
Deutscher Zöllner stellt Schmuggelware (Zigaretten) sicher, 2005
Und der deutsche Zoll bekommt alle Hände voll zu tun, denn auch der Schmuggel, allem voran mit Zigaretten, blüht. Bildrechte: Egbert Kamprath
Tschechischer Zöllner kontrolliert Pass bei der Einreise nach Deutschland, 1994
Kontrolliert wird am Grenzübergang Zinnwald auch auf tschechischer Seite weiter. Bis zur Osterweiterung 2005 verläuft hier die EU-Außengrenze. Bildrechte: Egbert Kamprath
Der alte Grenzübergang Zinnwald wird abgerissen, 2004
Mit dem Neubauprojekt A17 sind die Tage des Nadelöhrs Grenzübergang Zinnwald gezählt. Die Anlage wird 2004 abgerissen. Bildrechte: Egbert Kamprath
Eröffnung des neuen Grenzübergangs Breitenau – Krasny Les auf der neuen E55, 2006
Der Reise- und Güterverkehr nach Tschechien führt seit 21. Dezember 2006 auf der Autobahn A17 durch den Grenzübergang Breitenau - Krasny Les. Die A17 ist nun auch die E55. Bildrechte: Egbert Kamprath
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Urlauber im Stau vor dem Grenzübergang, Sommer 1990
Bildrechte: Egbert Kamprath

Schwere Unfälle

Lkw-Unfall auf der steilen Serpentinenstraße zwischen Altenburg und Bärenburg in Richtung Zinnwald, 1991; gefährlichste Stelle zum Grenzübergang hoch, von Einheimischen „Bau-Kahre“ (Bau-Kehre) genannt
Diese Kurve auf der Serpentinenstraße zwischen Altenburg und Oberbärenburg nennen die Einheimischen "Bau-Kahre". Es ist die gefährlichste Stelle hinauf zum Grenzübergang Zinnwald. In regelmäßigen Abständen kippten hier Lkws um wie dieser Laster 1991. Einmal war ein Lkw mit tiefgefrorenen Gänsen beladen auf der Strecke verunglückt. Die Altenberger kamen so zu einem zusätzlichen Weihnachtsbraten. Bildrechte: Egbert Kamprath
Lkw-Unfall auf der steilen Serpentinenstraße zwischen Altenburg und Bärenburg in Richtung Zinnwald, 1991; gefährlichste Stelle zum Grenzübergang hoch, von Einheimischen „Bau-Kahre“ (Bau-Kehre) genannt
Diese Kurve auf der Serpentinenstraße zwischen Altenburg und Oberbärenburg nennen die Einheimischen "Bau-Kahre". Es ist die gefährlichste Stelle hinauf zum Grenzübergang Zinnwald. In regelmäßigen Abständen kippten hier Lkws um wie dieser Laster 1991. Einmal war ein Lkw mit tiefgefrorenen Gänsen beladen auf der Strecke verunglückt. Die Altenberger kamen so zu einem zusätzlichen Weihnachtsbraten. Bildrechte: Egbert Kamprath
Possendorf: ein Tanker der Spedition Erich Quandt fährt ungebremst in die Gaststätte „Transit“. Auf der Strecke mit starkem Gefälle haben die Bremsen versagt. Das Fahrzeug kam vorm Tresen zum Stehen. 1995
Wohl noch auf Jahre werden sich die Possendorfer an diesen Lkw-Unfall erinnern. 1995 rast ein Tanklaster der Spedition Erich Quandt ungebremst in die Gaststätte "Transit" und kommt erst unmittelbar am Tresen zum Stehen. Auf der Gefällestrecke hatten die Bremsen des Lkws versagt. Bildrechte: Egbert Kamprath
Lkw-Unfall in Altenberg, Volvo-Laster wird aus der Kurve getragen, rutscht Hang hinunter, 1993; an dieser Stelle noch mehrere schwere Unfälle
Endstation Hang: An dieser Stelle der alten E55 in Altenburg trug es nicht nur diesen Volvo-Laster 1993 aus der Kurve. Später geschahen hier noch mehrere schwere Unfälle mit Lkw. Bildrechte: Egbert Kamprath
Lkw-Unfall in Altenberg, 2003, Totalschaden auch am gerammten Haus
Totalschaden erlitt bei diesem Unfall im Jahr 2003 in Altenberg nicht nur der Brummi, sondern auch das Wohnhaus. Bildrechte: Egbert Kamprath
Konvoi mit Leitfahrzeug startet vom Grenzübergang Zinnwald ins Tal Richtung Teplice, Mitte der 1990er
Auch auf tschechischer Seite sind viele schwere Lkw-Unfälle zu beklagen, geht es doch vom Grenzübergang Zinnwald steil hinab ins Tal nach Dubi und weiter Richtung Teplice. Die tschechischen Behörden ordneten deshalb Mitte der 199er-Jahre an, dass Lkws nur noch im Konvoi und begleitet fahren durften. Oben am Grenzübergang Zinnwald wurden die Konvois zusammengestellt und ihnen ein Leitfahrzeug vorangestellt. Bildrechte: Egbert Kamprath
Tschechischer Polizei-Lada führt Lkw-Konvoi vom Grenzübergang Zinnwald hinunter Richtung Teplice an, Lkws dürfen Leitfahrzeug nicht überholen, Vermeidung von Unfällen talabwärts durch überhöhte Geschwindigkeit, Mitte der 1990er
Das Leitfahrzeug gab das Tempo vor. Es durfte nicht überholt werden. Die Einrichtung von Notspuren entschärfte die Gefahrensituation für den Lkw-Verkehr weiter. Dafür musste eine Verlängerung der Fahrzeit hingenommen werden. Bildrechte: Egbert Kamprath
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Possendorf: ein Tanker der Spedition Erich Quandt fährt ungebremst in die Gaststätte „Transit“. Auf der Strecke mit starkem Gefälle haben die Bremsen versagt. Das Fahrzeug kam vorm Tresen zum Stehen. 1995
Bildrechte: Egbert Kamprath
LKW auf einer Straße 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Das Ende der Staus auf der B170

Als der Verkehr nach Tschechien noch komplett über die B170, die alte E55, ging, gehörten stundenlange Staus zum Straßenbild. Abhilfe schaffte erst eine neue Autobahn.

Fr 13.11.2015 15:34Uhr 01:29 min

https://www.mdr.de/heute-im-osten/video309606.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Leuchtreklame eines Nachtclubs 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
2 min

Sex, Love und Lkw-Diesel

Im tschechischen Grenzort Dubi boomte der Straßenstrich an der alten E55. Da halfen Polizeipräsenz oder Videoüberwachung wenig.

Fr 13.11.2015 15:55Uhr 01:39 min

https://www.mdr.de/heute-im-osten/video309608.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Spektakuläre Straßen

Ob an der kroatischen Adria, in Siebenbürgen oder in den Weiten Russlands: Auf den Straßen Osteuropas unterwegs zu sein lohnt sich. Unglaubliche Aussichten sind garantiert, neue Perspektiven nicht ausgeschlossen.

Serpentinenartige Transfogarascher Hochgebirgsstraße
Transfogarascher Hochstraße, Rumänien Die Redakteure des BBC-Automagazins "Top Gear" nannten die rumänische Transfogarascher Hochstraße in einer Sendung von 2009 die "schönste Straße der Welt". Viel Lob für die 92 Kilometer lange spektakuläre Hochgebirgsstraße, die über das siebenbürgische Fogarasch-Gebirge führt und die Diktator Nicolae Ceausescu bauen ließ. In einer Rekordzeit von vier Jahren (1970 bis 1974) wurden drei Millionen Tonnen Stein bewegt – mithilfe von 6.500 Tonnen TNT. 40 Menschen sollen bei den Bauarbeiten gestorben sein.

Mit der Straße gab es erstmals eine direkte Verbindung zwischen dem nördlichen Siebenbürgen und dem walachischen Süden. Ceausescu hatte strategische Gründe dafür: Er wollte gegen eine mögliche Invasion sowjetischer Truppen gewappnet sein, nachdem sich Rumänien geweigert hatte, am Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei zu beteiligen. Die Invasion der Sowjets blieb aus, damit änderten sich auch die Pläne für die Straße.
Bildrechte: MDR/Annett Müller
Serpentinenartige Transfogarascher Hochgebirgsstraße
Transfogarascher Hochstraße, Rumänien Die Redakteure des BBC-Automagazins "Top Gear" nannten die rumänische Transfogarascher Hochstraße in einer Sendung von 2009 die "schönste Straße der Welt". Viel Lob für die 92 Kilometer lange spektakuläre Hochgebirgsstraße, die über das siebenbürgische Fogarasch-Gebirge führt und die Diktator Nicolae Ceausescu bauen ließ. In einer Rekordzeit von vier Jahren (1970 bis 1974) wurden drei Millionen Tonnen Stein bewegt – mithilfe von 6.500 Tonnen TNT. 40 Menschen sollen bei den Bauarbeiten gestorben sein.

Mit der Straße gab es erstmals eine direkte Verbindung zwischen dem nördlichen Siebenbürgen und dem walachischen Süden. Ceausescu hatte strategische Gründe dafür: Er wollte gegen eine mögliche Invasion sowjetischer Truppen gewappnet sein, nachdem sich Rumänien geweigert hatte, am Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei zu beteiligen. Die Invasion der Sowjets blieb aus, damit änderten sich auch die Pläne für die Straße.
Bildrechte: MDR/Annett Müller
Gletschersee Balea Lac, der an der Transfogarascher Hochstraße auf einer Höhe von über 2.000 Metern liegt und als Touristenattraktion in Rumänien gilt.
In den 1980er-Jahren träumte der rumänische Diktator von einem riesigen Wintersportgebiet an der Strecke – mit Skiliften, Rodelbahnen und Hotels, nur hatte Ceausescu nicht das Geld dafür. Heute ist die Alpinstraße, die bis auf eine Höhe von 2.042 Metern reicht, dennoch eine Touristenattraktion. An der Strecke liegt der Gletschersee Balea Lac, der täglich Hunderte Besucher anzieht. Zugleich gibt es zahlreiche Wanderwege ins Fogarasch-Gebirge. Doch die Transfogarascher Hochstraße ist lediglich vier Monate pro Jahr für den Verkehr geöffnet: Denn so schön sie ist, so gefährlich ist die Alpinstraße. Bei schlechter Witterung drohen dort Lawinen, Steinschläge und Erdrutsche. Bildrechte: MDR/Annett Müller
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Fakten

Freie Fahrt gen Ost 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Mitteldeutschlands neue Autobahnen enden nicht an der Grenze nach Osten. Auch bei den Nachbarn wurden seit 1990 viele Autobahn-Kilometer gebaut oder sind noch geplant.

Di 10.11.2015 10:45Uhr 00:59 min

https://www.mdr.de/heute-im-osten/video308740.html

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