Rückgabe von beschlagnahmten Immobilien Umstrittenes Erbe

07. Mai 2015, 13:36 Uhr

Zehntausende Alteigentümer warten in Rumänien noch immer darauf, ihr in der kommunistischen Zeit beschlagnahmtes Erbe zurückzuerhalten. Die wechselnden Regierungen in Bukarest hatten dies großzügig versprochen.

In den 1990er-Jahren privatisierte die postkommunistische Regierung zunächst massenhaft die konfiszierten Wohnungen und Grundstücke - eine Regelung für die Neueigentümer, die die Nachwende-Politiker als Wohltätigkeitsgeste vermarkteten. In Wirklichkeit profitierten sie selbst davon: Ihre luxuriösen Appartements aus der Ceausescu-Zeit, die sie vor dem Umsturz für ihre Parteitreue erhalten hatten, konnten sie zum Spottpreis kaufen. Heute lässt sich mit solchen Eigentumswohnungen ein Vermögen auf dem Immobilienmarkt erzielen.

Die Alteigentümer waren ohne Lobby, ohne Rechte. Erst auf Druck der EU, in die Rumänien damals eintreten wollte, korrigierte die Regierung ihren Kurs.

Wohnblock in Bukarest
Der Wohnblock heute - mit zwölf Appartements. Neun Wohnungen hat Ileana Poenaru nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten vom Staat zurückerhalten. Die Bukaresterin ist für die Rückgabe bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nach Straßburg gezogen. Bildrechte: MDR/Magdolna Csegedi