MDR-Rundfunkrat | RR 221 | Leipzig, 14.05.2012 100 Ideen für Thüringens "Tatort"

14. Mai 2012, 17:04 Uhr

Überraschende Resonanz auf Internet-Ausschreibung des MDR

Das Experiment hat sich gelohnt: Über 80 Einsendungen mit rund einhundert Ideen für einen neuen "Tatort" aus Thüringen sind beim MDR in Leipzig eingegangen. "Die überraschend breite Resonanz zeigt uns, dass in der deutschen Produzentenlandschaft nach wie vor ein großes kreatives Potenzial für die Entwicklung hochwertiger Krimi-Stoffe steckt", freute sich MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille über das Echo auf die ungewöhnliche Aktion einer völlig offenen Ausschreibung im Internet. "Es war ein Wagnis, das hoffentlich viele Folgen haben wird", so die Intendantin. Natürlich werde es jetzt einige Wochen dauern, bis alle Skripte, Ideenskizzen und Umsetzungsvorschläge ausgewertet worden sind. In der Sitzung des MDR-Rundfunkrates am Montag in Leipzig kündigte Wille an: "Nach der Öffnung der Umschläge werden wir anhand eines vorher eigens dafür entwickelten Kriterienkatalogs und mit Unterstützung externer Experten in einem offenen und transparenten Verfahren entscheiden, wer den Zuschlag für die Produktion zweier Thüringen-Krimis erhält. Ich bin selbst sehr gespannt, wo in Thüringen der neue Tatort spielen wird und mit welcher Art von Ermittlern wir es zu tun haben werden". Die Auswertung der Ausschreibung werde auch wertvolle Hinweise für die Rahmenbedingungen geben, unter denen auch künftig Fernsehfilm-Produktionen des MDR öffentlich ausgeschrieben werden können.

Ende März 2012 hatte der MDR auf seiner Internet-Website die Produktion von zwei Folgen des neuen Thüringer Tatorts ausgeschrieben. Dabei waren sowohl Schauplätze als auch die Entwicklung der Ermittler-Figuren völlig offen gelassen worden. Die neue Konstellation sollte auf mindestens 15 Seiten nach Möglichkeit konkret anhand von zwei bis drei Kriminalfällen aufgezeigt werden. Die eingegangenen Umschläge blieben bis zum Ende der Ausschreibungsfrist am vergangenen Freitag verschlossen.