MDR-Rundfunkrat | Leipzig, 09.12.2013 "Weiterer Schritt zu mehr Transparenz": MDR veröffentlicht Produzentenbericht

Aufträge gehen überwiegend an unabhängige Firmen

09. Dezember 2013, 14:29 Uhr

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat erstmals einen Produzentenbericht vorgelegt, der einen Überblick über einen wesentlichen Teil der Mittelverwendung im Fernsehbereich des MDR und des Kinderkanals (KiKA) gibt. Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade und MDR-Intendantin Karola Wille würdigten in der Sitzung des MDR-Rundfunkrats am Montag, 9. Dezember 2013, in Leipzig die Veröffentlichung des Berichts als "einen weiteren wichtigen Schritt zu mehr Transparenz".

Der Bericht vermittelt einen Überblicküber die Auftragsproduktionen und Koproduktionen, mit deren Anfertigung der MDR im Jahr 2012 unmittelbar Produzenten beauftrag hat. Einbezogen sind auch die direkten Auftragsvergaben des KiKA, der am Standort Erfurt unter Federführung des MDR agiert.

Aufgeführt werden Auftrags- und Koproduktionen, bei denen der MDR die Federführung hatte und direkter Auftraggeber war. Aufgrund seines geringen Auftrags- und Koproduktionsvolumens werden der Hörfunk- und der Onlinebereich nicht in die Darstellung eingezogen.

Der Gesamtwert aller Auftrags- und Koproduktionen des MDR-Fernsehens, der Fernsehbereiche der Landesfunkhäuser des MDR in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der KiKA betrug im Jahr 2012 rund 60 Millionen Euro, davon entfielen auf den KiKA rund 14 Millionen Euro. Die aufgeführten Kosten betreffen die reine Auftragsvergabe, interne Overheadkosten, aber auch Erträge von Partner sind dabei nicht berücksichtig. In den Beträgen ist auch die Umsatzsteuer enthalten, da der MDR als Endverbraucher eingestuft wird und somit nicht vorsteuerabzugsberechtigt ist.

Im Produzentenbericht des MDR wird nach regionalen und gesellschaftsrechtlichen Gesichtspunkten unterschieden. Das heißt, der Bericht nennt den Sitz oder die Niederlassung der Produktionsfirmen unterteilt nach dem Sendegebiet des MDR, neuen Bundesländern, alten Bundesländern sowie EU- beziehungsweise Nicht-EU-Ausland. Der überwiegende Anteil der Aufträge wird mit Firmen im Sendegebiet abgewickelt. Der Anteil der Produktionsaufträge, die ins Ausland vergeben wurden, ist beim MDR marginal.

Die Betrachtung nach gesellschaftsrechtlichen Gesichtspunkten unterscheidet nach dem Auftragsvolumen, das die MDR-Programmbereiche an abhängige und unabhängige Produzenten vergeben. Unter abhängig versteht der Bericht solche Produktionsfirmen, an denen der MDF eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung hält. Auf die Höhe der Beteiligung kommt es dabei nicht an. Abhängig sind danach die zur DREFA Media Holding GmbH gehörenden Produktionsfirmen. Als unabhängig werden solche Produzenten eingestuft, an denen der MDR nicht beteiligt ist.

Ausweislich des Berichts hat der MDR 2012 den überwiegenden Anteil seines Auftrags- und Koproduktionsvolumens an unabhängige Produzenten vergeben. Der KiKA, der einen bundesweiten Programmauftrag hat,  vergab seine Aufträge zu knapp einem Drittel an abhängige Produzenten. Bei den Aufträgen an abhängige Produktionsfirmen wiederum ging nahezu die Hälfte an in Mitteldeutschland ansässige Firmen.

Der MDR will einen Produzentenbericht künftig jährlich  veröffentlichen.