Steckbrief Experte: Prof. Helmut Seitz

23. Januar 2020, 17:07 Uhr

Helmut Seitz ist Professor für Innere Medizin, Gastroenterologie und Alkoholforschung der Universität Heidelberg. Er gilt als international anerkannter Experte auf dem Gebiet alkoholbedingter Lebererkrankungen. In der MDR-Serie "Der Trocken-Doc" erläutert er die medizinischen Zusammenhänge und erklärt zum Beispiel, warum ein "riskantes Trinkmuster" für Männer schon beim abendlichen halben Liter Bier und für Frauen beim kleinen Glas Wein beginnt. Zu Gast war er auch im Chat.

Helmut Seitz ist Professor für Innere Medizin, Gastroenterologie und Alkoholforschung an der Universität Heidelberg sowie seit 1991 Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Salem. Außerdem fungiert er als stellvertrender Sprecher des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen.

Die Gesellschaft macht zu wenig. (…) Die ständige Verfügbarkeit von Alkohol ist ein Problem. Alkohol ist salonfähig. Es wird zu wenig darauf hingewiesen, dass im Jahr zum Beispiel 30.000 Menschen allein an der alkoholischen Leberzirrhose sterben. Das darf eigentlich in einer modernen Gesellschaft durch eine Droge wie Alkohol nicht sein.

Prof. Helmut Seitz

Als Internist und Gastroenterologe forscht er seit Jahrzehnten auf dem Gebiet alkoholbedingter Lebererkrankungen. Seine Arbeiten wurden etwa 2013 mit dem Manfred-Lautenschläger-Preis für Europäische Alkoholforschung prämiert. Das Preiskomitee in Warschau würdigte damit vor allem, dass er den Zusammenhang zwischen riskantem Alkoholkonsum und Krebs aufdecken half. So gelang es dem Mediziner, einen genetischen Risikomarker zu finden, der anzeigt, wie groß die Gefahr ist, unter chronischem Alkoholeinfluss an Krebs zu erkranken.