Bundestagswahl 2017 | Direktkandidaten aus Sachsen Meike Roden (Bündnis 90/Die Grünen)

26. August 2017, 20:07 Uhr

Wahlkreis Chemnitz (162)

Allgemein

Alter: 25
Schulausbildung: Allgemeine Hochschulreife
Beruf: Masterstudentin im Fach Psychologie
Familienstand: ledig
Wohnort: Chemnitz

Politischer Werdegang:

  • 2007-2011: Jugendstadträtin (Schifferstadt)
  • 2008-2010: Jugendbürgermeisterin (Schifferstadt)
  • seit 2014: Mitglied des Bundesfrauenrats von Bündnis 90/Die Grünen
  • seit 2014: Stadträtin (Chemnitz)

Privat

Was ist Ihre größte Stärke?

  • Optimismus

Was ist Ihre größte Schwäche?

  • Ungeduld

Welchem sächsischen und welchem nicht-sächsischen Sportverein drücken Sie die Daumen?

  • Sachsen: Stoneheads Chemnitz (Ultimate Frisbee)
  • nicht Sachsen: mehrere

Wo erholen Sie sich in Sachsen am liebsten?

  • in Chemnitz auf der Schlossteichinsel

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

  • Freunde, Bücher, Survival-Kit

Politisch

Warum haben Sie sich als Direktkandidat Ihrer Partei zur Verfügung gestellt?
... weil ich davon überzeugt bin, dass junge Menschen angemessen politisch repräsentiert sein müssen und ich mich voller Leidenschaft und Zuversicht für Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und für die offene Gesellschaft einsetze.

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Mehr als einzelne Reformen bewundere ich, dass wir in Deutschland viele Systeme nach dem Solidarprinzip funktionieren, aber auch, dass wir kostenlos gute Schul- und Hochschulbildung ermöglichen.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel (für die kommende Legislaturperiode)?
Ich möchte mich für ein Einwanderungsgesetz einsetzen, damit Menschen, die in Deutschland leben und arbeiten wollen, eine Perspektive bekommen und gut integrierte Menschen nicht weiter abgeschoben werden.

Was wollen Sie für Sachsen erreichen … 

… im Bereich Bildung
Bisher ist es dem Bund verboten, die Länder beim Thema Bildung im notwendigen Maße zu unterstützen, wie es eigentlich notwendig wäre. Ich will, dass sich das ändert. Der Bund muss den Ländern und den Kommunen bei den Schulsanierungen massiv unter die Arme greifen und sie beim Aufbau von Ganztagsschulplätzen unterstützen. Damit würden auch in Sachsen mehr Gelder zu Verfügung gestellt, um unseren Kindern eine gute Lernumgebung zu schaffen. Nur so können wir den Schulneubau in wachsenden Kommunen fördern und Schulschließungen in ländlichen Regionen vermeiden.

Da gute Bildung schon bei den Kleinsten anfängt, brauchen wir verbindliche Qualitätsstandards für Kindertagesstätten. Nach der Einführung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz, ist es höchste Zeit für ein Kita-Qualitätsgesetz. Damit würde auch endlich in Sachsen die pädagogische Arbeit gestärkt und der Betreuungsschlüssel so verbessert, dass zukünftig mehr Erzieherinnen und Erzieher für unsere Kleinsten da sind. Auch die Aus- und Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher muss aus meiner Sicht verbessert, durch den Bund stärker gefördert und bei der Berechnung des Betreuungsschlüssels berücksichtigt werden.

… im Bereich Forschung und Entwicklung
Der Forschungsstandort Deutschland muss weiter gestärkt werden. Wissenschaft und Forschung sind wichtige Ideengeber für viele Unternehmen, aber auch für unsere Gesellschaft und ein wichtiger Innovationsmotor für ländliche Regionen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen - wie wir sie vielfach in Sachsen finden - wollen wir Grüne bei der ökologischen Modernisierung unterstützen, unter anderem durch eine steuerliche Förderung ihrer Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Zudem wollen wir mit einer Start-up-Finanzierung die Weichen für eine neue Innovationskultur in Deutschland stellen, was auch der sächsischen Wirtschaft zugute kommen würde.

Für eine gute Forschung braucht es starke Hochschulen und gute Studierende. Die Studienfinanzierung in Deutschland muss geändert werden. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass nur ein Viertel der Kinder aus Nicht-Akademiker-Familien studieren und damit ein enormes Potenzial für Wissenschaft und Forschung verschenkt wird. Deshalb fordern wir ein Zwei-Säulen-Modell in der Studienfinanzierung, um hier mehr Gerechtigkeit zu schaffen.

… im Bereich Wirtschaft und Verkehr
Um der Wirtschaft in Deutschland eine gute Zukunft zu geben, braucht es eine ökologische Modernisierung unserer Industrie. Nur, wenn wir nachhaltig und ressourcenschonend wirtschaften, werden wir innovativ bleiben. Mit dem Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor wollen wir beispielsweise die Automobilindustrie zukunftsfähig gestalten, um so die Arbeitsplätze zu sichern. Hier sehe ich gerade in Sachsen ein enormes Potenzial entsprechende Strukturen aufzubauen und den Wirtschaftsstandort in unserem Bundesland zu stärken.

Um eine umweltfreundliche und bezahlbare Mobilität zu gewährleisten, brauchen wir eine andere Verkehrspolitik. Ich will mich dafür einsetzen, dass die großen Städte in Sachsen wieder an den Fernverkehr angebunden werden. Damit die Nutzung öffentlicher Verkehrsangebote so einfach wie möglich ist, braucht es ein einfaches Tarifsystem. Ein grüner Mobilpass, bei dem man mit nur einem Ticket verschiedene öffentliche Verkehrsmittel über Verbundgrenzen hinweg nutzen kann, wird die Mobilität der Menschen in Sachsen deutlich verbessern.

… im Bereich Innere Sicherheit
Die Menschen in unserem Land müssen frei und sicher leben können. Wir brauchen nicht immer mehr Befugnisse für die Sicherheitsbehörden, damit diese unsere Daten erfassen und in unsere Privatsphäre eindringen können, sondern einen Rechtsstaat, der die Freiheit des Einzelnen wahrt und schützt.

Ich stehe dafür, dass wir eine gut ausgestattete und gut ausgebildete Polizei in Deutschland haben, die in der Lage ist auf die aktuellen Bedrohungen, zu denen auch und gerade in Sachsen der Rechtsterrorismus gehört, zu reagieren. Es braucht klare Zuständigkeiten und eine Kultur der Verantwortlichkeit zwischen den Sicherheitsbehörden, um die schweren Pannen, die den Terroranschlag in Berlin erst ermöglichten, zukünftig zu vermeiden.

Beim Kampf gegen den Terrorismus dürfen andere Kriminalitätsformen nicht vergessen werden. Aufgrund der hohen Zahl an Wohnungseinbrüchen in Sachsen, ist es gerade hier einmal mehr notwendig, neben der gezielten polizeilichen Arbeit die Prävention zu stärken und beispielsweise entsprechende Schutzmaßnahmen besser zu fördern.

Was ist die wichtigste Aufgabe beim Thema Zuwanderung?
Wir müssen den Menschen, die zu uns gekommen sind, die Chance geben, sich zu integrieren. Dazu braucht es deutlich mehr Kraftanstrengungen, um allen Menschen Zugang zum Spracherwerb, zu Bildung und einer Berufsausbildung zu geben. Wir müssen bei der Integration anpacken, statt weiter wichtige Entscheidungen auszusitzen. Deutschland braucht endlich ein modernes Einwanderungsgesetz, welches Menschen ermöglicht in Deutschland eine Perspektive zu finden. Ebenso braucht es ein eigenständiges Einwanderungs- und Integrationsministerium, um zukünftig eine Integrationspolitik aus einem Guss zu gestalten.

Mit welcher Partei können Sie sich eine Koalition vorstellen?
Mit einer Partei, mit der wir am besten unsere Inhalte durchsetzen können. Uns Grünen geht es nicht ums Regieren der Macht willen. Wir wollen etwas in diesem Land verändern und voranbringen. Eine Koalition wird es nur geben, wenn wir wichtige Inhalte, wie zum Beispiel einen schnellen Ausstieg aus der Braunkohle, eine nachhaltige Landwirtschaft und eine wirkliche Verkehrswende durchsetzen können. Dabei gilt immer: Je stärker die Grünen im nächsten Deutschen Bundestag und einer Bundesregierung sind, umso mehr Gewicht haben wir auch, um diese Ziele durchzusetzen.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: 2019 sollte es in Sachsen ...

... einen super Betreuungsschlüssel in Kitas, viele Beispiele gelungener Integration und einen Masterplan zum Braunkohleausstieg geben.

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