Bundestagswahl 2017 | Direktkandidaten aus Sachsen Susann Rüthrich (SPD)

27. August 2017, 20:41 Uhr

Wahlkreis Meißen (155)

Allgemein

Alter: 39
Schulausbildung: Abitur
Beruf: Politikwissenschaftlerin
Familienstand: ledig
Wohnort: Gauernitz

Politischer Werdegang:

  • Ende der 1990er Eintritt in Jusos, Falken, dann SPD
  • einige Jahre Landesvorsitzende der Falken
  • Landesvorstand der SPD, zwischenzeitlich einige Jahre stellvertretende Landesvorsitzende
  • seit 2010 Unterbezirksvorsitzende der SPD im Landkreis Meißen
  • Berufstätigkeit vor dem Mandat als Projektleiterin und Geschäftsführerin des sächsischen Netzwerks für Demokratie und Courage
  • jetzt Vorsitzende des sächsischen Netzwerk für Demokratie und Courage und stellvertretende Vorsitzende des Bundesvereins und Vorsitzende Neue Gesellschaft Sachsen e.V. Kuratoriumsmitglied World Vision
  • Mitglied GEW, AWO, Wehnerwerk

Privat

Was ist Ihre größte Stärke?

  • rasch Entscheidungen treffen können

Was ist Ihre größte Schwäche?

  • rasch Entscheidungen treffen wollen

Welchem sächsischen und welchem nicht-sächsischen Sportverein drücken Sie die Daumen?
Zu Welt- und Europameisterschaften freue ich mich mit den deutschen Fußballmännern und -frauen. Zu Hause fiebere ich eigentlich nur mit, wenn "die Große" ihr Seepferdchen macht oder "die Mittlere" im Verein die nächste Geschicklichkeitsübung schafft.

Wo erholen Sie sich in Sachsen am liebsten?

  • jedes Jahr zur selben Zeit auf der Bastei in der Sächsischen Schweiz und zu Hause in den linkselbischen Tälern natürlich.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

  • Werkzeugkiste, Kochgeschirr und Bücherkiste - so halte ich es mit meinen Lieben (ohne die mir die Insel gestohlen bleiben könnte) eine Weile aus.

Politisch

Warum haben Sie sich als Direktkandidat Ihrer Partei zur Verfügung gestellt?

  • weil es noch einiges zu tun gibt: Kinderrechte ins Grundgesetz, Kindergrundsicherung, Demokratiefördergesetz. Und vieles mehr. Da möchte ich meinen Teil beitragen.

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Mit dem Bewundern hab ich es nicht so. Ich packe lieber an, statt zu bewundern. Den Mindestlohn, das Elterngeld Plus und die Öffnung der Ehe für alle finde ich besonders gut.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel (für die kommende Legislaturperiode)?
Als Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion möchte ich besonders Kinder stärken, da ist die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz das oberste Ziel. Die Einführung einer Kindergrundsicherung, um jedes Kind finanziell so auszustatten, dass es gut leben kann, ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Kinderarmut, den ich gern gehen möchte. Und ein Demokratiefördergesetz ist das Ziel für die nächste Wahlperiode.

Was wollen Sie für Sachsen erreichen …

... im Bereich Bildung
Die teilweise Öffnung des Kooperationsverbotes war ein richtiger und wichtiger Schritt. Denn es muss für den Bund möglich sein, Länder und Kommunen direkt bei der Bildung zu unterstützen. Dabei finde ich die Ausstattung der Schulen, einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung und ausreichend Lehrerinnen und Lehrer die dringendsten Themen. 

Ich wünsche mir ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass Bildung mehr ist als schreiben, lesen, rechnen, sondern auch Wertevermittlung. Demokratie und sich in die Gesellschaft einbringen können, dass sollten Kinder überall, aber eben auch in der Schule lernen und erleben können.

... im Bereich Forschung und Entwicklung
Ich wünsche mir, dass der sprichwörtliche sächsische Erfindergeist in den Handwerks- und Industriebetrieben sich noch mehr mit den vielen hervorragenden Wissenschaftseinrichtungen verbinden kann. Neue Ideen müssen leichter den Weg von der Wissenschaft in die Praxis finden können.

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr
Ich wünsche mir, dass endlich Riesa an die Autobahn angebunden ist. Die B 169 muss endlich fertig gebaut werden. Da ich selbst auf dem Land lebe, ist mir ein guter öffentlicher Nahverkehr auch dort wichtig. Ein gut funktionierendes Schienen- und Straßennetz ist nicht nur wirtschaftlich wichtig, sondern auch für Familien ein wichtiger Punkt um den Alltag zu meistern. Die Zug- und Busanbindungen müssen (mindestens) erhalten werden. Dabei dürfen Züge aber die Gesundheit der Anwohner und Anwohnerinnen nicht gefährden. Die Bahn muss leiser werden.

... im Bereich Innere Sicherheit
Jede und jeder von uns will, dass alle in der Familie sicher sind, ob in der eigenen Wohnung, auf dem Schulweg oder im Internet. Ob alt oder jung. Ob schon immer hier lebend oder neu dazugekommen. Alle müssen sich aber überall sicher fühlen können. Sicherheit ist kein Privileg, sondern ein Recht. Allein der Ruf nach schärferen Gesetzen oder noch mehr Überwachung schafft noch keine Sicherheit. Mehr Stellen bei der Polizei und bessere Ausstattung der Staatsanwaltschaften und der Gerichte – das schafft echte Sicherheit vor Ort. Wir brauchen motiviertes, bestens ausgebildetes, anständig bezahltes und miteinander vernetztes Personal.

Ich will mehr Anerkennung und Unterstützung für die Arbeit der Lebensretter, von THW über DRK bis Feuerwehr. Ich möchte, dass Angriffe auf Minderheiten als ein Angriff auf unsere pluralistische Gesellschaft verstanden werden. Es geht uns alle an, wenn sich nicht alle sicher fühlen können. Deshalb: konsequent gegen Hasskriminalität! Radikalisierung stoppen! Menschenverachtende Einstellungen erkennen und mit demokratischen Einstellungen verringern! Gegen Hass, Gewalt und Terror - egal aus welcher Richtung!

Was ist die wichtigste Aufgabe beim Thema Zuwanderung?
Wir brauchen ein vernünftiges Einwanderungsgesetz, mit klaren und fairen Regeln. Das war bisher mit der Union nicht zumachen. Ich hoffe, wir können das in der nächsten Wahlperiode endlich angehen. Wir brauchen eine vernünftige und besonders eine menschliche Regelung des Familiennachzuges. Unser Grundgesetz schützt die Familie und Kinder haben ein Recht auf das Zusammenleben mit ihren Eltern. Menschen, die Sorge um das Überleben ihrer Familie haben, werden sich kaum hier integrieren können. Das würde uns allen auch schwer fallen. Die Asylverfahren müssen korrekt und nachvollziehbar sein und sollten nach spätestens drei Monaten zu einem Ergebnis kommen.

Mit welcher Partei können Sie sich eine Koalition vorstellen?
Mein Vorstellungsvermögen hat mit der tatsächlichen Entscheidung nicht viel zu tun. Manche Dinge kann ich mir zwar vorstellen, aber sie gruseln mich. Die letzten vier Jahre waren anstrengend. Ich wünsche mir eine Koalition, die gerecht, fair und menschlich ist und in der wir so viele Dinge wie möglich aus unserem Wahlprogramm umsetzen können.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: 2019 sollte es in Sachsen ...

... weiterhin viele glückliche und zufriedene Menschen geben, die sich hier wohl fühlen und die eine Regierung wählen, die einen Plan für die Zukunft hat statt nur zu verwalten.

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