Bundestagswahl 2017 | Direktkandidaten aus Sachsen Simone Raatz (SPD)

26. August 2017, 20:59 Uhr

Wahlkreis Mittelsachsen (161)

Allgemein

Alter: 54
Schulausbildung: Abitur
Beruf: Diplom-Chemikerin
Familienstand: ledig
Wohnort: Freiberg

Politischer Werdegang:

  • seit 1989 SPD-Mitglied
  • Seit 1998 Mitglied des Kreistags Mittelsachsen
  • 1999 bis 2009 Mitglied des Sächsischen Landtags, dort u.a.
  • stv. Fraktionsvorsitzende und hochschulpolitische Sprecherin
  • seit 2008 stv. Vorsitzende SPD-KV Mittelsachsen sowie stv. Vorsitzende der SPD/Grüne-Kreistagsfraktion Mittelsachsen
  • seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages
  • stv. Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie Mitglied des Petitionsausschusses

Privat

Was ist Ihre größte Stärke?

  • Durchhaltevermögen

Was ist Ihre größte Schwäche?

  • Ungeduld

Welchem sächsischen und welchem nicht-sächsischen Sportverein drücken Sie die Daumen?
Ich bewundere alle, die regelmäßig Sport treiben und drücke allen die Daumen, die ihr Können bei Wettbewerben (sowohl auf regionaler als auch überregionaler Ebene) unter Beweis stellen. In Sportvereinen wird eine sehr gute ehrenamtliche Arbeit geleistet.

Wo erholen Sie sich in Sachsen am liebsten?

  • Zuhause und am Großhartmannsdorfer Teich

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Das wäre kein bevorzugtes Reiseziel für mich. Ich bin lieber unter Menschen und genieße leckeres Essen, interessante Länder und gute Gespräche.

Politisch

Warum haben Sie sich als Direktkandidat Ihrer Partei zur Verfügung gestellt?
Ich bin 1989 in die SPD eingetreten und habe mich politisch engagiert, weil ich den Wandel mitgestalten und nicht nur zuschauen wollte. Und auch heute ist es noch genauso wichtig wie damals, seine Kompetenzen einzubringen und sich für die Interessen seiner Region, Sachsens und der neuen Bundesländer einzusetzen.

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Die SPD-Bundestagsfraktion konnte in dieser Legislaturperiode viele wichtige Reformen durchsetzen. In meinem Arbeitsbereich Bildung und Forschung bin ich besonders stolz auf die Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes. Nicht vorrangig, weil ich es hauptverantwortlich mitgestaltet habe, sondern, weil wir damit die Arbeitsbedingungen unserer Nachwuchswissenschatfler an Hochschulen und außeruniversitäten Forschungseinrichtungen deutlich verbessert haben. Damit halten wir unsere klügsten Köpfe im Land und erhalten unsere Innovationsfähigkeit.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel (für die kommende Legislaturperiode)?
Das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern muss aufgehoben und damit auch zentrale und vergleichbare Bildungsstandards eingeführt werden. Das sorgt z. B. für vergleichbare Abiturnoten und baut die Benachteiligung von Studienbewerbern aus Sachsen ab.

Was wollen Sie für Sachsen erreichen … 

… im Bereich Bildung
Neben der Aufhebung des Kooperationsverbotes ist mir besonders wichtig, dass Schule, Berufsausbildung, Studium und Weiterbildung auf die neuen Anforderungen der Arbeitswelt reagieren. Sie müssen mit den Trends der Digitalisierung und der Industrie 4.0 mitgehen, um unsere sächsischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fit für die Zukunft zu machen. Schon heute fehlen vielerorts Fachkräfte. Trotzdem entscheiden sich immer noch viel zu wenige Auszubildende und Studierende für den MINT-Bereich (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und der Anteil der Abbrecher ist viel zu hoch. Um dem entgegenzusteuern muss unter anderem die Berufsausbildung attraktiver werden und denselben Stellenwert erhalten wie ein Studium.

… im Bereich Forschung und Entwicklung
Ich setze mich dafür ein, den Innovations- und Wissenschaftsstandort Sachsen weiter zu stärken und für Studierende und Forscher aus aller Welt noch attraktiver zu machen. Unsere Hochschulen brauchen dazu eine verbesserte Grundfinanzierung durch den Bund. Außerdem müssen sie enger mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, der Zivilgesellschaft und mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten. Nicht nur die Natur- und Technikwissenschaften, sondern auch die Geistes- und Sozialwissenschaften können dabei einen sehr wertvollen Beitrag leisten.

… im Bereich Wirtschaft und Verkehr
Die sächsische Wirtschaft ist nach wie vor sehr kleinteilig und zu wenig innovativ. Dadurch wachsen unsere Unternehmen seit 15 Jahren kaum. Mit nachhaltigen Netzwerken und Clustern können wir den Wissenstransfer unterstützen und so für Wachstum sorgen. Auf Bundes- und Europaebene gibt es bereits Programme dazu, diese müssen aber noch mehr auf die Bedürfnisse unserer kleinen Betriebe ausgerichtet werden. Außerdem muss der Breitbandausbau weiter vorangetrieben werden, damit die Digitalisierung auch bei den Unternehmen im ländlichen Raum ankommt.

… im Bereich Innere Sicherheit
Es ist eine der Hauptaufgaben des Staates, Sicherheit für seine Bürgerinnen und Bürger zu garantieren. Durch neue Technologien und eine sich wandelnde globale Gefahrenlage muss der Staat auch seine Vorkehrungen im Bereich der inneren Sicherheit reformieren. Hier ist mir wichtig, dass die Privatssphäre und die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern geachtet werden und Entscheidungen unter diesem Gesichtspunkt gründlich abgewogen werden. Alleine mehr Polizeistellen und Überwachungskameras führen nicht zu mehr Sicherheit in Sachsen.

Unabhängig davon braucht es natürlich Polizistinnen und Polizisten, die insbesondere auch in ländlichen Regionen aktiv sind. Außerdem muss die europäische Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus effizienter werden, u.a. durch einen verbesserten Datenaustausch und eine gemeinsame Strategie.

Was ist die wichtigste Aufgabe beim Thema Zuwanderung?
Die Einwanderung muss in geordneten Bahnen verlaufen. Ganz entscheidend dafür ist, dass wir endlich ein Einwanderungsgesetz bekommen, in dem klare Kriterien für die Einwanderung festgelegt werden. Das fordert die SPD schon seit langem, wird aber von der CDU/CSU nach wie vor verhindert.

Ebenfalls sollte das Bundesamt für Migration gestärkt werden, vor allem auch durch mehr Personalstellen. Für die Integration von Menschen, die für eine geraume Zeit bleiben dürfen, ist es außerdem wichtig, dass ausländische Abschlüsse anerkannt werden, damit sie schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das öffnet die Tür zu sozialer Teilhabe und Integration. Außerdem muss garantiert werden, dass Kinder und Jugendliche die Möglichkeit erhalten, ihre Schulausbildung fortzusetzen und danach eine Berufsausbildung oder ein Studium beginnen können. Die sächsischen Betriebe und Hochschulen habebn sich darauf gut vorbereitet.

Mit welcher Partei können Sie sich eine Koalition vorstellen?
Das entscheiden bekanntlich die Wähler. Um all das umsetzen zu können, was in unserem Regierungsprogramm steht, wäre eine Mehrheit für die SPD natürlich am besten. Aber das gibt der Wähler vor, da will ich nicht spekulieren.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: 2019 sollte es in Sachsen ...

... endlich einen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten/eine sozialdemokratische Ministerpräsidentin geben, um endlich ein weltoffenes, sozial gerechtes und zukunftsfähiges Sachsen zu gestalten.  

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