Inklusionspreis für die MDR-AUDIO-App

06. Mai 2016, 17:21 Uhr

Für seine Anstrengungen zur Herstellung der Barrierefreiheit ist der MDR mit dem Inklusionspreis 2016 des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz ausgezeichnet worden.

Der MDR hat den 2. Sächsischen Inklusionspreis 2016 für seine barrierefreien Zugänge zu den vielfältigen Programmen des Senders erhalten. Der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Stephan Pöhler, sagte bei der Auszeichnung: "Der MDR hat sich das Thema Barrierefreiheit in seinen trimedialen Angeboten nicht nur auf die Fahnen geschrieben, sondern mit ganz konkreten Schritten untersetzt."

Kathrin Ruther, Georg Schmolz und Sven Jahny
Die Entwickler der MDR-Audio-App: Kathrin Ruther, Georg Schmolz und Sven Jahny (v. li. nach re.) Bildrechte: MDR/Georg Schmolz

Der Sonderpreis würdigt insbesondere die App „MDR Audio – Das inklusive Hörangebot“. Sie ist bundesweit die erste App, die die Audio-Angebote eines Senders – inklusiv, d.h. für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen, bündelt und mobil verfügbar macht. Durch die auch von Sehenden verwendbare Bedienoberfläche ist sie ein gutes Beispiel für Inklusion. Die Audio App wurde gemeinsam mit der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) in Leipzig entwickelt.

Prof. Dr. Karola Wille steht an einem Rednerpult
Bildrechte: MDR/Robert Hensel

Intendantin Prof. Dr. Karola Wille versteht den Preis als Ansporn, dass sich der MDR dem wichtigen Thema auch in Zukunft intensiv widmet: "Für uns hat Barrierefreiheit Priorität! Wir wollen alle Menschen im Sendegebiet erreichen, sie informieren und unterhalten. Dazu arbeiten wir auch weiterhin an neuen Möglichkeiten der Teilhabe, an unseren Angeboten im Fernsehen, im Radio und insbesondere auf digitalen Plattformen."

Barrierefreiheit im MDR-Programm umfasst eine Vielzahl von Angeboten. Beispielsweise sendet der MDR 83 Prozent aller Fernsehsendungen mit Untertitelung und zählt damit zu den Spitzenreitern unter den Landesrundfunkanstalten. Hinzukommen Audiodeskription, Gebärdensprache oder auch Informationen in Leichter Sprache. Der Kontakt wie auch der inhaltliche Austausch mit Behindertenverbänden auf unterschiedlichen Ebenen ist für den MDR ein wichtiger Baustein des Erfolgs.

Der sächsische Behindertenbeauftragte Stephan Pöhler, würdigte diese Anstrengung: „Vorbildlich ist dabei die Partizipation der Betroffenen im Rahmen eines regelmäßigen Erfahrungsaustausches. Die Sensibilität in diesen Fragen ist für mich beispielgebend auch für andere Einrichtungen.“

Der Sächsische Inklusionspreis wird alle zwei Jahre verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro geht 2016 an das Tanztheater "multifil identity" in Dresden. Das Ensemble mit behinderten und nichtbehinderten Mitwirkenden bringt Inklusion und Barrierefreiheit auf künstlerische Art in den Alltag. Bronislav Roznos, Chefchoreograf: „Wir sehen die Geste als Anerkennung unserer inklusiven Arbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung, verschiedener Herkunft, Profis wie Laien. Die Weitergabe des Preisgeldes ermöglicht uns weitere Realisationen unseres Vorhabens.“ Derzeit steht das Theater mit dem Projekt „(e)motions“ auf der Bühne, das zusätzlich mit Live-Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Besucher aufgeführt wird.