Barrierefreiheit Änderung der Tonkanalbelegung bringt Vereinfachung für sehbehinderte Zuschauer

14. Oktober 2013, 10:13 Uhr

Mit Inbetriebnahme einer neuen Sendetechnologie für das MDR FERNSEHEN ergeben sich insbesondere für blinde und sehbehinderte Zuschauerinnen und Zuschauer Qualitätsverbesserungen – nämlich ein Angebot mit Stereo-Ton bei gleichzeitiger Audiodeskription. Auch beim sonntäglichen Sandmännchen, das neben dem deutschen Ton mit einem sorbischen Ton ausgestrahlt wird, kommt diese Sendetechnologie zur Anwendung.

Von zwei Stereotönen kann technisch bedingt nur einer im herkömmlichen analogen Verbreitungsverfahren eingespeist werden. Dies bedeutet, dass Audiodeskriptionen (Audiobeschreibungen) und der sorbische Sandmännchenton exklusiv über digitale Verbreitungswege empfangen werden. Durch Stereoton verbessert sich die Qualität, zugleich wird die Auswahl von Audiodeskription und sorbischem Sandmännchenton einfacher.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Sendetechnik wird das MDR FERNSEHEN nun tonseitig genauso verbreitet wie zum Beispiel Das Erste und alle anderen Dritten Programme. Wer als Sehbehinderter oder Blinder an seinem Empfangsgerät Voreinstellungen zum Empfang von Audiodeskription vorgenommen hat, um zum Beispiel die audiobeschriebenen Sendungen des Ersten zu empfangen, muss nun nicht mehr extra umstellen oder auf "Suche" gehen, um beim MDR FERNSEHEN diesen Service nutzen zu können.

Zum weiteren Empfang von Audiobeschreibungen ist digitaler Empfang unbedingt erforderlich.

Beim Sandmännchen in Deutsch und Sorbisch wurde bislang das Zweikanalton-Verfahren genutzt, bei dem der deutsche und der sorbische Ton jeweils in mono übertragen wurden. Um weiterhin das sorbische Sandmännchen empfangen zu können, bedarf es einer Umstellung auf einen digitalen Verbreitungsweg. Prinzipiell kann auf folgende digitale Empfangswege umgerüstet werden: Satellit (DVB-S, DVB-S2), digitales Kabelfernsehen (DVB-C), digitales Antennenfernsehen (DVB-T) oder Internetfernsehen (IPTV). Nicht betroffen sind Zuschauerinnen und Zuschauer, die ihre Fernsehprogramme bereits digital empfangen.