Chronik des MDR: 1993 Das MDR FERNSEHEN über Satellit

22. Juli 2010, 12:01 Uhr

In seinem zweiten Jahr findet das MDR FERNSEHEN auch bundesweit seine Fans. Ab August wird das Programm über Satellit ausgestrahlt. "Zauberhafte Heimat" geht erstmals auf Sendung. Mit zahlreichen Dokumentationen u.a. über Axel Springer sorgt der MDR im Ersten für Aufsehen. Aus dem Jugendradio MDR DT64 wird MDR SPUTNIK. Das MDR Sinfonierorchester und der MDR Chor geben ein Sonderkonzert im Vatikan.

Januar

1. Januar:
Seit dem Jahresbeginn sind neue Rundfunkgebühren in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu zahlen. Diese Erhöhung war im Staatsvertrag über den Rundfunk im vereinten Deutschland vom 31. August 1991 festgelegt worden. Es handelt sich um den ersten von insgesamt drei Anpassungsschritten, mit denen bis zum 1. Januar 1995 die bereits in den alten Bundesländern geltenden Gebühren erreicht werden sollen. Die in den neuen Bundesländern und im Ostteil Berlins neu geltenden Gebühren betragen für Fernsehen und Hörfunk 20,60 DM im Monat und 61,80 DM im Vierteljahr. Bisher lagen sie bei 19.00 DM im Monat bzw. 57,00 DM im Vierteljahr.

Die Akquisition und Distribution der Werbezeiten von MDR FERNSEHEN und MDR-Hörfunk sind zum Jahreswechsel von der westdeutschen Rundfunkwerbung GmbH (WWF), Köln, an die MDR-Werbung GmbH, Erfurt, abgegeben worden.

6. Januar:
Das "WIR"-Haus in Dresden wird von nun an mit seinen Geschichten und Problemen von einem MDR-Team begleitet. Das TV-Langzeitprojekt startet mit einem Bericht über die schönsten und schlimmsten Momente im Leben der Bewohner des "WIR"-Hauses.

19. Januar:
Das MDR FERNSEHEN startet 13 Folgen zum Thema "DEFA-Komplex"

21. Januar:
"Meine Show" mit Dagmar Frederic feiert im Ersten Premiere.

außerdem im Januar:
Seit Jahresbeginn steht der Halbstunden-Sendeplatz im MDR FERNSEHEN am Mittwoch 20.30 Uhr allen Regionalprogrammen wöchentlich zur Verfügung.

Eröffnung eines neuen High Tech-Studios bei MDR life. Auf einer Gesamtfläche von 240 Quadratmeter sind erstmalig, wohl auch ARD-weit, alle unmittelbar an der Produktion der Sendung Beteiligten "zusammengefasst".

Februar

28. Februar:
Der MDR strahlt erstmals im Osten den vierteiligen amerikanischen Fernsehfilm "Holocaust" über die Judenvernichtung im Dritten Reich aus.

außerdem im Februar:
Anfang Februar wird die Alte Börse auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofgelände in Leipzig als erstes rekonstruiertes Gebäude bezogen.

März

1. März:
DT 64 / MDR Sputnik wird im Testlauf via Satellit ausgestrahlt.

23. März:
Die Stadt Gera, MDR, ZDF und RTL gründen die Stiftung "Goldener Spatz". Der MDR steuert 100.000 DM zum Stiftungskapital bei.

April

17. April:
Der MDR beginnt mit der Ausstrahlung des VPS-Signals.

30. April:
Für das zukünftige Domizil der MDR-Juristen auf dem alten Leipziger Schlachthof wird Richtfest gefeiert.

außerdem im April:
Der MDR rollt Verbrechen neu auf: "Geheimsache Katyn" wird im Ersten und beim MDR gezeigt. Die Dokumentation ist eine Koproduktion von MDR, Polnischem Fernsehen, Ostankino Moskau, SWF, SFB und Deutscher Welle.

Weil es keine Rundfunkübertragungsleitungen nach Niesky in der Lausitz gibt, um von dort live aus der St. Josef-Kirche für MDR KULTUR zu übertragen, wurde zum ersten Mal eine Hörfunksatellitenübertragung geplant und ausgeführt.

Mai

1. Mai:
MDR DT 64 "mausert" sich zu MDR Sputnik. Die Jugendwelle des MDR ist nun im Dauerbetrieb über Satellit zu empfangen.

Juni

1. Juni:
MDR info sendet nun Tag und Nacht im gleichen Takt.

Zuschauer des MDR können jetzt ein komplettes Nachrichtenangebot von ORB/MDR-Videotext ab 10.00 Uhr täglich empfangen. Bisher war die Ausstrahlung von überregionalen und Auslandsnachrichten erst ab 16 Uhr eines jeden Tages möglich. Neu ist auch die Einführung der Videotexttafel 111, die "Die letzte Meldung" auf die Bildschirme bringt.

6. Juni:
Beim Kindertag des MDR unter dem Motto "Hurra - jetzt kommen wir" geht im "neuen theater" in Halle die Post ab.

11. Juni bis zum 24. Juli:
Erstmalig ist der Thüringer MDR auf Sommertour.

13. Juni:
Premiere in der ARD: Erster MDR-Polizeiruf "... Und tot bist Du".

17. Juni:
Mehr als 450 Gäste kommen zum Sommerfest des MDR nach Erfurt auf die ega.

29. Juni:
MDR KULTUR sendet ein Konzert aus der zweiwöchigen England-Tournee des MDR SINFONIEORCHESTERs. Anlass der Tournee war der 60. Geburtstag Pendereckis.

außerdem im Juni:
Das MDR FERNSEHEN hat einen neuen Ü-Wagen, der mit modernster digital-serieller Komponententechnik ausgestattet ist.

Juli

15. Juli:
Das Kindermagazin "eene meene mopel" startet im Ersten. Jeweils Donnerstag ab 14.02 Uhr können die Kinder bundesweit die beliebte Sendung sehen.

August

4. August:
In der TV-Sendezentrale am "Wilden Mann" in Dresden arbeitet nun eine Satellitenempfangs-Station, die mit einem fast vier Meter großen, schwenkbaren Spiegel die Signale von rund 40 Satelliten nach Dresden holen kann.

23. August:
Nach grundlegender Rekonstruktion wird der Hörspielkomplex des MDR im Funkhaus Leipzig wieder seinen Nutzern übergeben.

27. August:
Das Fernsehprogramm des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKs wird nun auch über Satellit ausgestrahlt und ist bundesweit empfangbar. Punkt zehn Uhr vollzieht Fernsehdirektor Henning Röhl mit einem Knopfdruck in Dresden/Gorbitz die Aufschaltung des Programms auf den Satelliten Astra 1C.

27. August bis zum 5. September:
Der MDR ist mit einem Informationsstand auf der IFA Berlin präsent.

September

9. September:
Unter dem Motto "Leipzig als Brückenbauer zwischen Ost- und Westeuropa" findet das 3. Medienforum Sachsen in Leipzig statt. Es wird von der Leipziger Messe, dem Medienstadt Leipzig e.V., der Medienstadt Leipzig GmbH, dem MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK, dem Leipziger Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Stadt Leipzig veranstaltet (Heute: Mitteldeutsches Medienforum)

10. September:
Premiere für "Zauberhafte Heimat". Der Freitagabend zwischen 20.45 Uhr und 21.30 Uhr gehört im MDR FERNSEHEN der volkstümlichen Musik und der Schönheiten der drei Länder.

27. September:
Turnusgemäß übernimmt Ulrich Berger (Sachsen-Anhalt) den Vorsitz des MDR-Rundfunkrates. Horst Greim (Thüringen) und Dieter Bauerfeind (Sachsen) sind seine Stellvertreter.

außerdem im September:
Das ARD-Studio Neu Delhi hat einen neuen Leiter: Matthias Woestmann vom MDR.

100.000 Besucher auf 37 Veranstaltungen - Bilanz der MDR Life-Truck-Tour 1993.

Oktober

14. Oktober:
Der MDR-Film "Pulverfass Provinz", über den 17. Juni 1953 im Bezirk Halle, erhält den Bayerischen Fernsehpreis.

16. Oktober:
Auf Einladung des Vatikans gastieren das Sinfonieorchester und der Chor des MDR unter Leitung von Chefdirigent Daniel Nazareth mit einem Sonderkonzert im Vatikan. MDR KULTUR und MDR FERNSEHEN übertragen das Konzert live.

November

5. November:
MDR Sputnik sendet aus einem neuen Studio in Halle/Saale.

10. November:
In der ARD wird der MDR-Film über Axel Springer um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

12. November:
Europäischer Medientag bei MDR Sputnik (Eine Kooperation mit zehn europäischen Radiostationen - 17 Stunden Hörfunk live).

26. November:
MDR SPUTNIK wird auf das DSR-Paket (Digitaler Satelliten Rundfunk) aufgeschaltet und ist damit nicht nur über den Satelliten Astra 1C sondern auch über Kopernikus 3 und TV-Sat zu empfangen, und zwar auf Kanal 15 DSR-Paketes. Zudem speist die Telekom das DSR-Paket auch in ihre Kabelnetze ein.

außerdem im November:

Der MDR zeigt den Sandmann – eine Sonderausstellung im Sendegebiet. Vom 18. November bis zum 2. Januar 1994 ist der "Sandmann auf Reisen" in Leipzig zu sehen.

Die MDR-Reihe "Das war die DDR" stößt bei den Zuschauern auf große Resonanz. Der Marktanteil liegt bei rund einem Viertel aller Zuschauer im Osten.

Dezember

1. Dezember:
Statt mit einem Testbildes fesselt der MDR nächtliche Fernsehzuschauer mit malerischen Exkursionen durch sein Sendegebiet an die Bildschirme.

14. Dezember:
Heinz Rennhack alias Herbert Trotzki spielt ein ostdeutsches Stehaufmännchen im Ersten. Jetzt kommen die Trotzkis vom MDR für die ARD als Antwort auf die Motzkis.

Auf dem Drefa-Gelände in Dresden/Gorbitz wird der stationäre Uplink (Satelliten-Sendeanlage) in Betrieb genommen.

25. Dezember:
Das MDR FERNSEHEN sendet einen Film zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche mit dem Titel "Die Seele aus Stein" von Matthias Koch. Es ist der erste Teil einer Langzeitdokumentation.