25 Jahre Friedliche Revolution Previews von "Zug in die Freiheit" in Dresden und Chemnitz

18. August 2014, 12:04 Uhr

Zwei Mal lädt der MDR im August zu öffentlichen Previews des 90-minütigen Doku-Dramas "Zug in die Freiheit" ein: am 20. August ans Dresdner Elbufer und am 27. August auf den Theaterplatz in Chemnitz. Der Eintritt ist kostenlos. Gezeigt wird der Weg der Prager Botschaftsflüchtlinge 1989 – eine Reise ins Ungewisse, zwischen Hoffen und Bangen.

Prager Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, 30. September 1989. Wochenlang harren tausende DDR-Flüchtlinge in Gebäude und Garten des Palais Lobkowitz in Prag aus und hoffen auf Ausreisegenehmigung in den Westen. Die langersehnten Worte erklingen endlich vom Balkon des Botschaftsgebäudes: "Ich bin zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ..." Der Rest der Rede von Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher geht im Jubel der Menge unter.

Dreharbeiten für dem Dokumentarfilm "Zug in die Freiheit"
Szenenfoto aus "Zug in die Freiheit" Bildrechte: MDR/Bernd Cramer

Auf ihrem Weg nach Westen müssen die Züge aber das Territorium der DDR durchqueren, denn Partei und Regierung bestehen auf eine offizielle "Ausbürgerung" aus dem Land. Dresden, Karl-Marx-Stadt, Plauen – vor den Flüchtlingen liegt somit eine Zugfahrt von 253,7 Kilometern durch DDR-Gebiet. Als diese das erfahren, versucht Genscher die besorgten Menschen zu beruhigen: "Ich bin den Weg, den sie jetzt gehen, 1953 selbst gegangen, ich weiß wie schwer ihnen zumute ist, aber jeder Zug wird von Personen meines Vertrauens begleitet werden."

Die Kunde vom "Zug in die Freiheit" verbreitet sich schnell. Entlang der Strecke kommt es zu Unruhen. Nicht wenige versuchen auf die durchfahrenden Züge zu springen, tausende Menschen winken den Flüchtenden hinterher. Es kommt zu Sitzblockaden und Verhaftungen. Nach sechs Stunden Fahrt erreicht der erste Zug aus Prag morgens Hof – den ersten größeren Ort in der Bundesrepublik.

Aber was genau passierte in der Zeit zwischen Genschers umjubelter Ankündigung in Prag und der Ankunft der Züge in Hof? Was geschah auf dem Weg zu den Zügen, wie war die Stimmung während der Fahrt, was trug sich entlang der Strecke zu? Das 90-minütige Doku-Drama "Zug in die Freiheit" lässt die emotionalen Momente durch aufwendig nachgestellte Szenen, hochwertiges Archivmaterial sowie Interviews mit Zeitzeugen wieder lebendig werden.

Dreharbeiten für dem Dokumentarfilm "Zug in die Freiheit"
"Aufspringer": Jörg, Jens und Ronny Bildrechte: MDR/Bernd Cramer

Schon vor der Ausstrahlung im Herbst auf ARTE, im Ersten und im MDR FERNSEHEN lädt der MDR Zuschauer in Dresden und Chemnitz ein, sich den Film auf der Großleinwand unter freiem Himmel anzuschauen. Vor der weltberühmten Silhouette der Dresdner Altstadt am Elbufer heißt es am 20. August um 20.30 Uhr "Film ab!" Die Vorführung am 27. August im Rahmen der "Filmnächte auf dem Theaterplatz" in Chemnitz beginnt ebenfalls um 20.30 Uhr. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist kostenlos.

Gedreht wurde die Koproduktion von MDR und Broadview TV in Zusammenarbeit mit ARTE – unter der Regie von Sebastian Dehnhardt und Matthias Schmidt. Ergänzt wird das Projekt durch eine weitere Dokumentation, die den Bogen in die Gegenwart schlägt. Zusätzlich gibt es ein umfangreiches Webspecial auf mdr.de/89 und ein Radio-Feature bei MDR FIGARO.

"Zug in die Freiheit" sendet der MDR innerhalb seines zentralen Projektes "25 Jahre Friedliche Revolution".