Bildungsmonitor 2016 Sachsen und Thüringen wieder vorn

19. August 2016, 10:39 Uhr

Nicht nur die Schüler bekommen Noten, auch die Bundesländer. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) vergibt sie jedes Jahr im sogenannten „Bildungsmonitor“. Und wie bereits 2015 haben auch in diesem Jahr Sachsen und Thüringen Top-Noten erhalten. Sie landen wieder auf Platz 1 und 2. Soweit die gute Nachricht. Denn es gibt auch eine schlechte.

Keine Fortschritte

„Zum ersten Mal erreichen die Bundesländer beim Bildungsmonitor im Vergleich zum Vorjahr keine Fortschritte im Gesamtbild der zwölf Handlungsfelder.“ So steht es im Bericht, den das IW jedes Jahr im Auftrag der arbeitgebernahen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) herausgibt. Das heißt für dieses Jahr: Die Entwicklung steht auf der Stelle und es gibt noch viele Probleme. Auch bei den Klassenbesten Sachsen und Thüringen.

Sachsen

Sachsen belegt nach dem Bericht Spitzenplätze bei der Forschungsorientierung, der Förderinfrastruktur und der Schulqualität, hat aber seit einigen Jahren einen Zuwachs an ausländischen Schulabbrechern – nicht erst seit der Flüchtlingswelle 2015. Dies gibt Anlass zur Sorge, "denn mit der Bildungsintegration der Flüchtlinge steht die Bildungspolitik vor einer neuen, riesengroßen Herausforderung“, so Hubertus Pellengahr,  Geschäftsführer der INSM. Für Studienleiter Prof. Axel Plünneckke vom IW ist das nicht nur eine humanitäre Pflicht. Diese Ausgaben, so Plünecke, können sich auf bei den Steuereinnahmen „langfristig über eine bessere Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge rechnen.“

Thüringen

Thüringen bekommt vom IW sehr gute Noten für die hohen Bildungsausgaben und die sehr gute Betreuung der Schüler. Aber das Bundesland hat jetzt einen Eintrag im Hausaufgabenheft. Und der lautet: Nachwuchssuche! Denn Thüringen, so die Forscher in ihrem Bericht, hat „einen sehr hohen Anteil älterer Lehrer, die in den kommenden Jahren nur schwer ersetzt werden können“.

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt landet auf Platz 7, hat sich also im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verschlechtert. Das IW lobt die gute Betreuung vor allem an den Grundschulen und in der Sekundarstufe I, sieht aber wie in Thüringen großen Handlungsbedarf bei der Nachwuchssuche. Zum einen sei die Altersstruktur zu unausgewogen und zum anderen fehle wissenschaftliches Personal. Und wie Sachsen, so hat auch Sachsen-Anhalt nach dem Bericht Probleme mit der Integration ausländischer Schüler. Im Vergleich erreichen nur wenige das Abitur und sehr viele verlassen die Schule ohne Abschluss.