17.10.2016: Wissen-News Entenfütterung schadet Tier und Teich +++ Richtig Lügen will gelernt sein +++ (Un-)Glücksschwein

24. Juli 2019, 16:22 Uhr

Kein Brot für Enten - Lügen Jugendliche und Erwachsene mehr als Kinder? - Wann ist ein Schwein glücklich? Wenn es frei ist!

Kein Brot für Enten

«Enten brauchen nicht gefüttert werden», sagt die Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums Leiferde im niedersächsischen Landkreis Gifhorn, Bärbel Rogoschik. «Biologisch ist es blödsinnig.» Weißbrot sei für Enten nicht gut. «Normalerweise gründeln sie am Gewässergrund und nehmen dort das Futter auf - Wasserpflanzen und kleine Wassertiere. Das reicht», erklärt die Biologin. Auch in der nun kommenden kalten Jahreszeit gebe es für Wasservögel genug Futter.

In trockenem Brot sehen Biologen wie Rogoschik eine besondere Gefahr, denn es quillt auf, wenn die Tiere etwas trinken. «Es gab schon bei Schwänen Probleme, die viel trockenes Weißbrot aufgenommen haben und dann trinken. Dann quillt es im Hals auf.» Auch Markus Erlwein vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern betont: «Am besten kein Brot füttern. Es kann in den Mägen aufquellen.» Große Mengen bergen weitere Risiken. «Ein krankes Tier frisst davon, andere kommen dazu und schon verbreiten sich Keime», ergänzt Rogoschik.

Umweltschützer fordern die Bürger auf, andere Wege zu finden, um die Natur zu erleben. Rogoschik zufolge könnten Eltern ihre Kinder auffordern, Enten genau zu beobachten. «Wie viele Enten gibt es denn? Was ist ein Männchen, was ist ein Weibchen?» Sie könnten ihren Kindern so viel zeigen und erklären - ohne Brottüte.

Richtig Lügen will gelernt sein

Würzburg (dpa) - «Antworten Sie ehrlich, wie oft Sie in den letzten 24 Stunden gelogen haben.» Das fragten Kristina Suchotzki und vier weitere Forscher aus Belgien, den USA und den Niederlanden 1005 Menschen vor einem Museum in Amsterdam. «Das klingt ein bisschen witzig, das stimmt schon», sagt die 35-jährige Psychologin an der Uni Würzburg. «Es war aber durchaus ernst gemeint.»

Eben deshalb, weil es zuerst witzig klingt, aber sehr wohl ernst gemeint ist, erhielt das Team um Suchotzki Ende September den Ig-Nobelpreis für Psychologie. Das «Ig» steht für «ignoble» - englisch für «unwürdig». Suchotzki und ihre Kollegen erhielten ihren Preis dafür, «1000 Lügner zu fragen, wie oft sie lügen - und zu entscheiden, ob sie diese Antworten glauben können», so die Jury. Ziel war es, herauszufinden, wie sich die Fähigkeit zu Lügen beim Menschen über seine Lebensspanne hinweg verändert, sagt Suchotzki. «Unser Ergebnis war, dass Kinder und ältere Erwachsene seltener lügen und auch mehr Mühe haben beim Lügen als junge Erwachsene.»

Das passe zu psychologischen Theorien: «Wenn mich jemand etwas fragt, ist mein automatischer Impuls, mit der Wahrheit zu antworten», erklärt Suchotzki. «Um zu lügen, muss ich das aktiv zurückhalten. Und das können Kinder noch nicht so gut.»

Die Antwort auf die Frage «Wie oft lügen Menschen?» - ob glaubwürdig oder nicht - war übrigens: Durchschnittlich etwas über zwei Mal am Tag. Und: Am häufigsten lügen Teenager zwischen 13 und 17.

Wann ist ein Schwein glücklich? Wenn es frei ist!

(3sat/nano): Schweine fühlen sich vor allem dann wohl, wenn sie die Möglichkeit zur freien Entscheidung haben. Das ergab ein Forschungsprojekt an der Uni Hohenheim. Die Tiere müssen die Wahl zwischen verschiedenen Optionen haben: Spielen, Ausruhen oder Wühlen. Besonders wichtig ist das Wühlen: Wenn Schweine die Möglichkeit haben, in Erde zu wühlen, halten sie sich besonders lange in dem entsprechenden Bereich auf.

Die Hohenheimer Forscher bieten den Tieren verschiedene Umgebungen an und analysieren, wie gut die Schweine diese Bereiche annehmen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine möglichst kostengünstige artgerechte Haltung zu entwickeln.