Das Altpapier am 26. Mai 2020 Gewollte Wahrheiten
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27. Mai 2020, 11:35 Uhr
Die "Bild"-Medien setzen ihre Kampagne gegen den Virologen Christian Drosten fort. Die vernichtendste Kritik kommt von einem ehemaligen Springer-Kollegen. Er nennt "Bild"-Autor Filipp Piatov ahnungslos und seine Recherchemethoden "niederträchtig". Ein Altpapier von Ralf Heimann.
Die Anti-Drosten-Kampagne
Der Unterschied zwischen einer Kampagne und einer Recherche ist: Bei einer Recherche stellt sich die abschließende Aussage erst im Verlauf heraus. Ungefähr so funktioniert im Idealfall auch Wissenschaft. Neue Erkenntnisse können die Aussage wieder ändern. Jederzeit. Und das passiert auch schon mal. Journalisten, die nur in Kampagnen denken, fällt das Verständnis dafür offenbar schwer. Unter dem Text, den der Leiter des "Bild"-Ressorts Meinung (witziger Ressortname übrigens bei einem Kampagnen-Medium), Filipp Piatov, am Montag über eine Studie des Virologen Christian Drosten geschrieben hat, steht der verwunderte Hinweis:
"Interessant: Noch am 6. März lehnte Christian Drosten Schulschließungen ab. Diese Maßnahme solle man für den Herbst aufbewahren, 'jetzt wäre es wohl noch zu früh', sagte der Charité-Virologe der 'Neuen Osnabrücker Zeitung'. Dann änderte Drosten seine Meinung. Bereits am 13. März empfahl Drosten der Ministerpräsidentenkonferenz unter der Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU), die Bildungseinrichtungen zu schließen."
In der "Bild"-Redaktion hält man es also für "interessant", wenn Informationen auftauchen, die an der bisherigen Einschätzung etwas ändern. Innerhalb von Kampagnen kommt das ja nicht vor. Das Bildblog (Offenlegung: für das ich gelegentlich arbeite) hat Anfang Mai bereits über die "schmutzigen Tricks" geschrieben, mit denen Reichelt und Konsorten versuchen, das Image von Christian Drosten zu zerdellen. Auffällig ist das, weil Drostens Kollegen Hendrik Streeck oder Alexander Kekulé sich diesen Angriffen nicht ausgesetzt sehen. Woran das liegen könnte?
Christian Drosten hat am Donnerstag selbst eine Vermutung geäußert, indem er einen Tweet retweetete. Inhalt:
"Die Freunde von der @BILD sind wohl sauer, dass @c_drosten ihnen nie ein Interview gegeben hat und dachten nun ihn in die Pfanne hauen zu können - unterste Schublade! Gut dass, sich viele der falsch zitierten umgehend zu Wort melden. Eigentor der Bild das Abos kosten wird!"
Wir wissen nicht, ob das tatsächlich der Grund für die Kampagne ist. Aber sicher sagen kann man: Unvoreingenommen geht die "Bild"-Redaktion mit Christian Drosten nicht um.
Das nur kurz vorab, um die Dinge etwas verständlicher zu machen, die Filipp Piatov am Montagnachmittag mit einer E-Mail in Gang setzte, in der er Christian Drosten um eine Stellungnahme zu einem schon zur Veröffentlichung vorbereiteten Artikel bat. Drosten lud einen Screenshot dieser Anfrage bei Twitter hoch. Dazu schrieb er:
"Interessant: die #Bild plant eine tendenziöse Berichterstattung über unsere Vorpublikation zu Viruslasten und bemüht dabei Zitatfetzen von Wissenschaftlern ohne Zusammenhang. Ich soll innerhalb von einer Stunde Stellung nehmen. Ich habe Besseres zu tun."
Wie hätten seriöse Medien sich verhalten?
Kritische Fragen an dieser Stelle waren durchaus berechtigt. Drosten hatte eine Studie vorveröffentlicht, die wie viele andere wissenschaftliche Studien zu diesem Thema momentan aufgrund des Zeitdrucks schneller in der Öffentlichkeit landen als in normalen Zeiten – gerade um sie einer möglichst großen Zahl an Fachleuten aus allen möglichen Wissensgebieten zugänglich zu machen, die dann eben auf Fehler hinweisen können. Und das war passiert.
Mehrere Wissenschaftler hatten die Ergebnisse der Studien bei Twitter kritisiert. Auch Zeit-Datenjournalist Tin Fischer hält Kritik für gerechtfertigt. Die Kritikpunkte unter anderem: Die Forscher hätten ihre eigenen Zahlen falsch interpretiert. Die untersuchte Stichprobe sei zu klein gewesen. Alles in allem: Es gab Zweifel an der Korrektheit der Methodik.
Wie wären nun halbwegs seriöse Journalisten vorgegangen? Sie hätten die Wissenschaftler kontaktiert. Sie hätten sich die Kritik erklären lassen, um sie selbst erklären zu können. Dann hätten sie Christian Drosten Zeit für eine Stellungnahme gegeben. Schließlich hätten sie das alles erklärt, fairerweise mit einem Hinweise auf die außerordentlichen Umstände, unter denen Wissenschaftler zurzeit arbeiten. Denn diese Umstände können dabei helfen, besser einzuordnen, warum es zwar ärgerlich ist, wenn Wissenschaftler Fehler machen, aber keineswegs unvermeidbar. Und warum nicht die Fehler selbst das Problem sind, sondern der Umgang damit.
Wie ist die "Bild"-Redaktion vorgegangen?
Sie hat Zitate aus Tweets von Wissenschaftlern zusammenkopiert, ohne diese über die Veröffentlichung zu informieren. Piatov wird geahnt haben, dass ihm die Fakten dann die schöne Geschichte kaputtgemacht hätten. Dann hätte er nämlich zum Beispiel gehört, was Dominik Liebl sagt, einer der Wissenschaftler, die Drosten kritisiert hatten. Er distanziert sich bei Twitter von der Anfrage und schreibt:
"Wir können uns mehr glücklich schätzen @c_drosten und sein Team im Wissenschaftsstandort Deutschland zu haben. They saved lifes!"
Auch weitere zitierte Wissenschaftler distanzieren sich. Dennis Horn hat die Statements hier in einem Tweet gebündelt.
Der von Piatov zitierte Forscher Jörg Stoye schreibt:
"Ich will nicht Teil einer Anti-Drosten-Kampagne sein. Ich stand und stehe in keinerlei Kontakt zur Bild. Natürlich habe ich höchsten Respekt vor @c_drosten. Deutschland kann froh sein, ihn und sein Team zu haben."
Und hier wird alles noch etwas komplizierter. "Bild"-Mann Ralf Schuler widerspricht Stoye und behauptet, man habe mit den Autoren gesprochen. Sie hätten sich nur nicht zitieren lassen wollen. Entscheiden Sie selbst, wem Sie mehr vertrauen.
Durfte Piatov die Zitate überhaupt in der von ihm gewählten (verzerrenden) Form verwursten?
Der Medienrechts-Anwalt Christian Conrad schreibt:
"So wie es aussieht, kann sich nicht nur Prof @c_drosten gegen den Artikel der #Bild wehren... Hinsichtlich der Zitierten (wie etwa Prof @JoergStoye) kommt ggf eine Verletzung des Rechts am eigenen Wort in Betracht!"
Handwerklich fragwürdig. Nur von wem?
Nächster Punkt: Der Pressekodex gibt eine Sorgfaltspflicht vor. Dazu gehört auch die von Kampagnen-Journalisten womöglich als lästig empfundene Verpflichtung, den Menschen, die Inhalt einer kritischen Berichterstattung sind, vor der Veröffentlichung Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu geben. Im ärgerlichsten Fall klingt die Story danach nur noch halb so spektakulär. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, kann man natürlich minimieren, indem man den Betroffenen die Fragen eine Minute vor der Veröffentlichung schickt.
Piatov gab Drosten immerhin eine Stunde Zeit. Spiegel-Redakteur Jonas Scheibe kommentiert das in einem Tweet:
"eine Stunde Deadline (!): die Frage ist Schein".
Die Frage ist: Hätte Piatov überhaupt Fragen müssen?
Der Medienrechts-Anwalt Dominik Hoech twittert:
"Der BILD-Artikel ist erschienen (ich verlinke sowas nicht). Dazu MUSS man mit ausreichender Frist (nicht: 1 Std.!) anhören. Vorwurf u. a.: Ergebnisse wurden von Haltungen Drostens geprägt ('scheinen von Entscheidungen der Forscher getrieben zu sein')."
Hoechs Kollege Rainer Stadler sieht das anders. Er schreibt bei Twitter:
"Vermutlich ist die Gelegenheit zur Stellungnahme rechtlich nicht geboten (…)".
Die interessante Diskussion dazu ist in diesem Twitter-Thread zu finden.
"Bild"-Chef Julian Reichelt wendet bei Twitter ein, Drosten hätte um eine Fristverlängerung bitten können. Und er kritisert dessen "fragwürdige Methoden". Piatovs fragwürdige Methoden kritisiert er nicht. Dabei gäbe es auch da noch viel mehr zu sagen. Es beginnt schon bei handwerklichen Dingen wie Übersetzungen.
Die im Abstract von Drostens Studie vorsichtig formulierte Kernaussage lautet:
"Children may be as infectious as adults."
Übersetzt:
"Kinder könnten genauso ansteckend sein wie Erwachsene."
Anders gesagt: Es besteht die Möglichkeit, dass dies so ist. Piatov dagegen schreibt:
"Das Ergebnis der Drosten-Studie schien eindeutig: 'Kinder können genauso ansteckend sein wie Erwachsene.'"
Das bedeutet:
"Es ist so. Kinder können genauso ansteckend sein wie Erwachsene."
Die "Bild"-Redaktion hat den englischen Satz möglicherweise einfach durch irgendein Übersetzungstool gejagt.
Doch auch Drosten hat sich nicht ganz korrekt verhalten. Er hatte Piatovs Anfrage vollständig veröffentlicht, mit dessen Kontaktdaten. Das ist kein guter Stil. Aber es gibt durchaus Stimmen, die das in diesem Fall für zulässig halten.
Der Rechtsanwalt Peter Hense schreibt bei Twitter:
"Gern für Diskussionen hierzu offen: Selbst die Veröffentlichung der E-Mail-Anfrage in voller Länge (mit Handynummer von Piatov) war rechtlich zulässig. Das ist aufgedrängte Kommunikation in der Sozialsphäre, kein privater Chat."
Und er ergänzt in einem weiteren Tweet:
"Wer ungefragt und absichtlich seine beruflichen Kontaktdaten im beruflichen Kontext an den beruflichen Account Dritter sendet, um eine öffentliche Debatte anzustoßen, muss damit leben, dass seine Daten auch Gegenstand eben dieser öffentlichen Debatte werden."
Drosten selbst hielt die Veröffentlichtung im Nachhinein offenbar für nicht ganz sauber. Er löschte den ursprünglichen Tweet und veröffentlichte einen neuen ohne Kontaktdaten.
Zeit-Online-Redakteur Johannes Schneider kommentiert:
"Wissenschaft als lernendes System".
Vernichtende Kritik vom alten Kollegen
Aber was ist nun mit dem "Bild"-Vorwurf, dass mit den Ergebnissen der Studie irgendetwas nicht stimmt und der Frage raunenden Frage: "Wie lange weiß der Star-Virologe schon davon?"
Piatov schreibt:
"Nach BILD-Informationen findet die Kritik auch Zustimmung in Drostens Forscherteam. Intern wurden die Fehler bereits eingestanden."
Dass Drosten versucht haben könnte, die Fehler geheimzuhalten, ist unwahrscheinlich. Schließlich hatte er die Ergebnisse vorher der gesamten Fachwelt zur Verfügung gestellt. Und es gab bereits Kritik. Aber eine berechtigte Frage wäre: Hätte er früher darüber sprechen müssen? Diese Frage kann man stellen. Darauf dass die "Bild"-Redaktion kein Interesse an einer differenzierten Antwort hatte, deutet auch ein Tweet von Christian Drosten am späten Montagabend hin. Er schreibt:
"Der Bild-Reporter hat unseren englischsprachigen Mathematiker am Telefon in die Irre geführt. Er bekam die Auskunft, dass wir grade an einem Update der Studie arbeiten, das aber das Ergebnis nicht ändert. Daraus wird dann eine interne Kritik gemacht."
Das Ergebnis der "Recherche" ist nun die Schlagzeile "Schulen und Kitas wegen falscher Corona-Studie dicht" auf der Titelseite der "Bild"-Zeitung. Die vernichtendste Kritik dazu kommt von Georg Streiter, dessen Facebook-Posting wie folgt beginnt:
"Beinahe die Hälfte meiner 34-jährigen Tätigkeit als Journalist habe ich bei 'Bild' und 'Bild am Sonntag' gearbeitet. Daher lasse ich mich nicht von Leuten vereinnahmen, die 'Bild' schon immer und sowieso schrecklich finden."
Streiter schreibt:
"Selbst wenn man die nur als niederträchtig zu bezeichnenden 'Recherche'-Methoden von Herrn Piatov ignoriert (darüber ist schon ausreichend geschrieben worden), bleibt festzustellen: Diese Schlagzeile ist durch NICHTS belegt. Durch GAR NICHTS! Wenn Herr Piatov auch nur einen Hauch Ahnung hätte vom Boulevard-Journalismus, dann wüsste er: Was in der Schlagzeile steht, sollte auch im Text stehen. Da steht es aber nicht. Da steht nur die von Herrn Piatov selbst aufgeworfene FRAGE: 'Sind unsere Schulen und Kitas dicht, weil Drosten sich verrechnet hat?' Fragezeichen! Im Ernst?"
Zur Behauptung, in Drostens Forscherteam seien bereits Fehler eingeräumt worden, finde sich im Text "nicht der Hauch eines Belegs".
Im Gegensatz zu Piatov hat Streiter das Prinzip Wissenschaft offenbar verstanden:
"Da geht es nämlich kooperativ zu: Wissenschaftler forschen (und wissen nicht schon alles wie Her Piatov). Sie veröffentlichen und stellen ihre (Teil-) Ergebnisse weltweit zur Diskussion. Dann geht es hin und her – und erst nach einiger Zeit (das kann Jahre oder Jahrzehnte dauern) gibt es eine mehr oder weniger abschließende wissenschaftliche Erkenntnis."
Und Streiter erinnert auch an einen weiteren Fall, in dem Piatov seiner eigenen Sensationsgier zum Opfer fiel.
"Im Februar 2018 fiel er auf einen 'Titanic'-Mitarbeiter rein und schrieb – gegen massive Bedenken in der Redaktion – eine große Titelgeschichte über eine "Neue Schmutz-Kampagne bei der SPD". Piatov veröffentlichte damals angebliche kompromittierende E-Mails von Juso-Chef Kevin Kühnert, die sich im Nachhinein als Fälschungen entpuppten. Selbst als die Geschichte schon öffentlich in Zweifel gezogen wurde, twittere Piatov noch: "Liebe Kritiker der Kühnert-Titelgeschichte, es handelt sich bei den E-Mails nicht um eine 'plumpe Fälschung'. BILD bekam Zugang zur Mail des Informanten. Mehr im Artikel. ..."
Kevin Kühnert hat sich zur Anfrage an Drosten gestern übrigens auch schon geäußert. Er postete einen Screenshot der Anfrage, die er im Februar 2018 von Piatov erhielt. Dazu schrieb er:
"Der Journalismus ist aber auch wirklich schnelllebig geworden. Vor zwei Jahren hatte man noch mehr als drei Stunden Zeit zur Beantwortung."
Altpapierkorb (Funke vs. Familie Dichand, Tracing vs. Bürgerrechte, Netanjahu vs. Medien)
+++ Gabor Steingart braucht möglicherweise einen neuen Namen für sein "Hauptstadt-Briefing", weil er sich den Namen nicht hat schützen lassen. Der Herausgeber des "Hauptstadtbriefs" hatte eine Unterlassungsforderung geschickt, wie Ulrike Simon für Horizont berichtet. Steingart hat Widerspruch angekündigt. Über die Aufmerksamkeit freuen sich vermutlich beide Parteien.
+++ Drei Schauspielerinnen geben sich im Netz als minderjährige Mädchen aus. In zehn Tagen melden sich 2458 Männer mit sexuellem Interesse. Viktoria Großmann schreibt auf der SZ-Medienseite (€) über"die erfolgreichste Doku Tschechiens", den Film "Im Netz", der ein Experiment zeigt. Der Film sei "ein Aufklärungsstück im besten Sinne".Darüber, ob er in Deutschland gezeigt werden wird, darüber werde noch verhandelt.
+++ Der seit Jahren andauernde und hier schon einige Male erwähnte Streit zwischen der Funke-Mediengruppe und der Familie Dichand, unter anderem Eigentümer der österreichischen Kronen Zeitung und dem Kurier, geht weiter, berichtet Timo Niemeier für DWDL. Bis Ende letzten Jahres hielten beide Parteien die Hälfte der Anteile am Unternehmen, dann sicherte sich Funke mit einem "Taschenspielertrick" die Mehrheit. Das Bundeskartellamt gab Funke Recht. Die Dichands wollen das so nicht hinnehmen. Anders gesagt: Es kann wohl noch Jahre dauern.
+++ Der Rechtsprofessor Karl-Heinz Fezer macht auf der FAZ-Medienseite (55 Cent bei Blendle) einen Vorschlag dazu, wie eine Tracing-App eingesetzt werden könnte, ohne die Bürgerrechte allzu sehr einzuschränken. Wie das gehen soll? Über eine Bürger-Plattform. Fezer: "Eine die Anwendung einer Tracing-App begleitende digitale Bürgerplattform, die zivilgesellschaftlich, repräsentativ-demokratisch und pluralistisch organisiert ist, würde als Pilotprojekt die rationale und emotionale Schwarmintelligenz der Bürger im Gesundheitswesen zum Ausdruck bringen."
+++ Benjamin Netanjahu ist der erste amtierende israelische Regierungschef, der sich vor Gericht verantworten muss. Die Vorwürfe: Untreue und Bestechlichkeit. Genauer: Er soll unter anderem Deals mit Medien gemacht haben, die ihm eine positive Berichterstattung sichern sollten. Brigitte Baetz spricht mit ARD-Korrespondent Benjamin Hammer im Deutschlandfunk-Magazin @mediasres über die Vorwürfe, sein Verhältnis zu Journalisten, das dem anderer Rechtspopulisten offenbar sehr ähnlich sei. Im Zusammenhang mit Medien spreche Netanjahu seit Jahren über "Fake News", sagt Hammer.
+++ Ein Polizist hat einer Journalistin bei einer Kundgebung am 1. Mai in Berlin zwei Schneidezähne ausgeschlagen. Die Polizei hat bei der Aufklärung offenbar keine große Eile, schreibt Lotte Laloire für die taz. Die Journalistin muss im Netz auch noch Häme und Beleidigungen von Rechtsradikalen ertragen.
+++ Es ließ sich wohl nicht vermeiden: Nun hat auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder einen Podcast, zusammen mit seinem früheren Regierungssprecher Béla Anda. Titel des Ganzen: Die Agenda. Wie Schröders große Reform vor 17 Jahren. Und wie ist der erste Eindruck? "Die Entschlossenheit zu Kürzungen, die Schröder damals zeigte, hätte beim Bearbeiten des Podcasts auch nicht geschadet", schreibt Nico Fried auf der SZ-Medien-Seite.
Neues Altpapier gibt es am Mittwoch.
Korrekturhinweis: Ursprünglich schrieben wir, Christian Drosten habe die Studie, um die es im Text geht, bereits "veröffentlicht". Das stimmt nicht. Es handelte sich um eine Vorveröffentlichung. Warum der Unterschied wichtig ist, wird in diesem Twitter-Thread sehr gut erklärt.
Querdenker am 27.05.2020
Die finde in Teilen unseriöse Bild-Zeitung zeigt ihr hässliches Gesicht.
Aufgeführte "Kronzeugen" distanzieren sich Reihenweise von der Berichterstattung des Boulevardblattes.
Und was die Virenlast im Rachen betrifft, da kommt es natürlich auch immer darauf an, zu welchem Zeitpunkt der Erkrankung jemand getestet wird. Kinder sind oft symptomlos und eine hohe Ansteckung ist bei Corona gerade am Anfang der Erkrankung gegeben. Die Virenlast im Rachen ist also nicht gleichbleibend.
Zitat: "eine Stunde Deadline (!): die Frage ist Schein"
So kann man einem Artikel einen seriösen Anstrich geben. Die „Deadline“ steht ja in der Regel nicht mit dabei, wenn dann ggf. gesagt wird, dass keine Stellungnahme vorliegt.