Teasergrafik Altpapier vom 4. Februar 2021: Porträt Autor Christian Bartels
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Das Altpapier am 4. Februar 2021 Die Rolle der Rinder im Western

04. Februar 2021, 11:18 Uhr

Das neue deutsche Urheberrecht ist da und natürlich heftig umstritten. Spricht das für den Groko-Gesetzentwurf? Bei Amazon tritt Jeff Bezos ein bisschen kürzer und der FC Bayern München mehr ins Rampenlicht. Außerdem: die Rolle der Kultur in der ARD... Ein Altpapier von Christian Bartels.

Verleger dafür, DJV und DFB dagegen: neues Urheberrecht

Jetzt ist sie auf dem Weg, nachdem der neue CDU-Vorsitzende, der potenzielle Kanzlerkandidat und im Nebenberuf nordrhein-westfälische Medienminister Armin Laschet nochmal eine Woche hatte dran arbeiten lassen, wie es im heise.de-Überblick heißt: die deutsche Umsetzung der vor zwei Jahren heftig diskutierten EU-Urheberrechtsrichtlinie. Der Gesetzentwurf erntet viel Kritik, aber von unterschiedlichen Seiten. Spricht das für ihn?

"Diese Reform erhöht die Komplexität, führt zu noch mehr Rechtsunsicherheit und wird massive Auswirkungen auf Netzkulturen haben. Die großen Gewinner sind die Rechteinhaber:innen. Die meisten Urheber:innen werden irgendwann merken, dass sie instrumentalisiert worden sind",

wägt Markus Beckedahl bei netzpolitik.org zwischen kleineren Vor- und größeren Nachteilen, die er sieht, ab. Die Komplexität zeigt sich nicht allein, aber auch wesenlich in der "Bagatellgrenze", ab der das neue Recht künftig alle betreffen soll:

"Erfolgreich war die Kampagne der Presseverleger, die offenkundig eigennützig ihre publizistische Macht missbraucht haben, um ... die Bagatellgrenze von Text auf 160 Zeichen runterlobbyiert zu bekommen. Ursprünglich hatte das Bundesjustizministerium in der ersten Vorlage 1.000 Zeichen dafür vorgesehen. ... Selbst ein Tweet mit bis zu 280 Zeichen Länge könnte also zukünftig Uploadfiltern zum Opfer fallen. Weitere Bagatellgrenzwerte sind 15 Sekunden für Audio und Video, was noch akzeptabel ist, sowie Bilder bis zu einer Größe von 125 Kb, was sehr wenig ist, aber hoffentlich zu besseren Bildkompressionsalgorithmen führen wird."

Dass auf Seiten der Urheber keineswegs alle zufrieden sind, zeigt Michael Hanfeld auf der FAZ-Medienseite (Blendle, 75 Cent). Zufrieden sei neben den Verlegerverbänden "sogar die Wikimedia-Gesellschaft", die mit der nichtkommerziellen Wikipedia zwar von den neuen Regeln kaum betroffen ist, "die Gesetzgebung bislang aber zumeist kritisiert hat". Unzufrieden ist dagegen der DJV, und das nicht etwa, weil ihm die 160-Zeichen-Grenze zu niedrig ist: "Bei Videos, Audios und vor allem für Fotos und Grafiken sind die Grenzen aber noch viel zu hoch", beklagt die Journalistengewerkschaft. Mehr Kritik kommt laut FAZ von einer

"Phalanx von Verbänden: Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI), der Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA), der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL), die Allianz Deutscher Produzenten, die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (Spio), der Verband Privater Medien (Vaunet) und der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) sind der Überzeugung, dass der Gesetzentwurf die deutsche Kreativwirtschaft und den europäischen Binnenmarkt schädige."

"Die Schlacht ums Urheberrecht im Internet ist noch nicht vorbei", schließt Hanfeld. Sie wird wohl "in langwierigen Auseinandersetzungen" vor Gerichten geklärt werden müssen, schwant Beckedahl, schon weil die Frage, "welche Plattformen denn jetzt unter das 'Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetz' fallen", auch noch gar nicht klar beantwortet sei. Sicher fällt Youtube darunter, das sich mit Uploadfiltern und Verwertungsgemeinschafts-Verträgen ja längst gewappnet hat. Twitter könnte eher nicht, Facebook, Instagram und TikTok dürften eher doch betroffen sein. "Die jetzt vorgeschlagene Lösung begünstigt mal wieder marktmächtige Plattformen, die mit ihren etablierten Filtersystemen ihre Marktmacht verstetigen können", beklagt die Grüne Tabea Rößner in ihrer Kritik des Groko-Gesetzes. Um noch eine Oppositionspartei zu zitieren: "Heute ist ein sehr trauriger Tag für die Grundrechte in der digitalen Welt!", schreibt FDP-MdB Manuel Höferlin, wobei es "zum Beitrag" aber auf der marktmächtigen Plattform Facebook geht. Dann lieber auf eine allegorischere Ebene.

Dass es nicht verdammt schwierig, sondern unmöglich ist, allen oder auch nur vielen Seiten gerecht zu werden, will Andrian Kreye im SZ-Feuilleton im Gewand eines "Westerns" zeigen. Der mutet erst mal reichlich maniriert an ("Die Rinder sind natürlich die urheberrechtlich geschützten Werke"), möchte aber auf die Westerner-Phrase "'Manifest Destiny', das unausweichliche Schicksal", hinaus. Und die bedeutete, dass die Ureinwohner ohnehin keine Chance hatten. Wofür Kreye exemplarisch "das Dilemma eines Nischenthemas" schildert:

"Da liegen sich derzeit Bibliotheks- und Schriftstellerverbände in den Haaren. Die Bibliotheken drängen auf eine rasche Regelung des Verleihs von E-Books, denn gerade in der Corona-Krise ist der Zugang zu Büchern und Bildern auf dem digitalen Weg eines der wenigen Mittel, das Bildungswesen wenigstens in Restformen zu retten. Schriftsteller und Verlage dagegen weisen zu Recht darauf hin, dass E-Books keine Kopien, sondern Klone sind, die auf ewig Neuware bleiben und sich im Zweifelsfall auch beliebig vervielfältigen lassen."

Weniger Bezos, mehr FC Bayern  und Fitzek (Amazon)

Einer der größten und bösesten Datenkraken macht aktuell überdurchschnittlich viele Schlagzeilen. Jeff Bezos, der wohl reichste oder doch nur zweitreichste Mann und Mensch der Welt, hat seinen Abschied aus dem operativen Betrieb von Amazon angekündigt. Das zieht eine große Zahl unterschiedlicher Beiträge nach sich. Lesenswerter als der freundliche Leitartikel vorn auf der FAZ (freilich vom New Yorker Wirtschaftskorrespondent verfasst; im Feuilleton wird sicher noch Contra gegeben...) ist der von Claus Hulverscheidt verfasste auf der SZ-Meinungsseite. Einerseits hat Bezos aus der sprichwörtlichen Garage heraus "den bedeutendsten und vielleicht innovativsten Konzern der Welt" geschaffen, heißt es da, andererseits ist er in den Augen vieler mit Recht

"der Ausbeuter und Geldsack, der Steuertrickser und Produzent von Verpackungsmüll, der Zerstörer von Innenstädten, Läden und Privatsphäre."

Unwahrscheinlich ist, dass Amazon künftig langsamer wachsen oder weniger böse werden könnte. Schließlich übernimmt der schon seit Jahrzehnten für die Amazon-Cashcow AWS (und hier sind die Rinder nicht allein urheberrechtlich geschützten Werke ...) tätige Co Andy Jassy. Der allergrößte Kunde dieses allergrößten Cloud-Dienstleisters, schreibt Matthias Kremp bei spiegel.de, sei Netflix – also einer der größten Rivalen des für Amazon eher kleinen Geschäftszweigs, bloß für den ganzen Rest der Video-Anbieter großen Wettbewerbers "Amazon Prime".

Dieses Amazon Prime stellte gerade seine deutschen Pläne vor, was nicht gar so viel Wirbel machte wie Bezos immer, aber an dieser Stelle erwähnenswert ist. Ein paar Mediendienste berichteten, doch den besten Eindruck vom "Showcase-Event Prime Video Presents" in Video-Anwesenheit prominenter deutscher Medieninhalte-Produzenten wie Olli Berben von der Constantin, der seit Jahrzehnten aktiven Regina Ziegler und dem FC Bayern München (der Amazon "noch nie dagewesene Einblicke" gewährt) gibt Amazons Pressemitteilung:

"Ich bin überzeugt, dass meine Romane bei diesem Team in den besten Händen sind und freue ich [sic, aber halt vermutlich per KI aus dem Kalifornischen rückübersetzt] mich sehr darauf, gemeinsam neue Maßstäbe bei der Adaption meiner Psychothriller zu setzen, die nicht nur meine Leserinnen und Leser begeistern wird",

wird da am Ende der Krimibeststeller-Autor Sebastian Fitzek zitiert (der mit Amazon "High-End Serienentwicklungen" plant). Klingt, als ob Alexa Fitzek vier mögliche Phrasen zur Auswahl gestellt und Fitzek "Alexa, entscheide du " gesagt hätte. Oder bloß: "Nr. 1", weil um sich solche Bullshit-Phrasen anzuhören das Leben ja auch dann zu kurz ist, wenn man die Zeit nicht auch nutzen könnte, um neue Bestseller zu schreiben.

Mehr Amazon folgt unten im Altpapierkorb.

Die ARD "muss sehr aufpassen", nicht nur wg. Kultur

Der größte deutsche Medienkonzern mit "A"? Steht auf Platz 35 der inzwischen online aktualisierten mediadb.eu-Rangliste "Die 50 größten Medien- und Wissenskonzerne 2019". Es ist unsere ARD, und die ist auch immer in aller Munde. Viel Medien-Aufmerksamkeit erregte einerseits das große Angela Merkel-Interview vom Montagabend unter dem eher traditionsreichen als aussagekräftigen Titel "Farbe bekennen", um das es gestern hier kurz ging.

Während Stefan Kuzmany vom Spiegel auf dieser Basis ein Meisterstückchen der Merkel-Analyse geglückt ist, das die Latte für die Abschiedstexte, die Heerscharen von Hauptstadtjournalisten für den Herbst planen, bereits hoch legt, betrachtete es der Tagesspiegel medienkritisch:

"Die ARD, die sicherlich einer 'Einladung' der Kanzlerin zu einer Exklusivsendung aus dem Bundeskanzleramt gefolgt ist, muss mehr und sehr aufpassen, dass nicht der Eindruck vermittelt wird, hier werde ein öffentlich-rechtlicher Sender zur besten Sendezeit – das ist 20 Uhr 15 nach der 'Tagesschau' – bundesregierungsamtlich tätig."

schreibt Joachim Huber, der nicht zu den schärferen Öffentlich-Rechtlichen-Kritikern gehört. An dieser Stelle passt die kleine News rein, die der gewöhnlich gut informierte Steffen Grimberg in einem taz-Artikel versteckte: Rainald Becker, der als Merkel-Gesprächspartner einem großen Publikum bekannte noch amtierende ARD-Chefredakteur, soll einen Blick auf das "Intendant*innenstühlchen" beim Saarländischen Rundfunk geworfen haben. Die kleine Anstalt in Saarbrücken, die in Zukunft verschärft um ihr eigenständiges Bestehen wird kämpfen müssen, sucht ja gerade einen neuen Chef.

Um hier, also in einer Nische des großen ARD-Angebots, nicht ungerecht zu werden: Die ARD tut eine Menge für Kultur. Mit der frischgebackenen Intendantin des großen Bayerischen Rundfunks gesprochen:

"Die Landesrundfunkanstalten der ARD bieten unheimlich viel im Kulturbereich an, sowohl im Fernsehen, im Hörfunk als auch Online. Und es ist eine zentrale Herausforderung, diese Inhalte möglich nutzerfreundlich zu kuratieren, um so eine hohe Sichtbarkeit zu gewährleisten."

Das sagte die vom MDR nach München gewechselte Katja Wildermuth zu dwdl.de, worin Timo Niemeier "eine Kehrtwende" des BR beim geplanten ARD-Kulturangebot sieht. Dieses Angebot sollte ja als neue Plattform mit Sitz im sachsen-anhaltinischen Halle errichtet werden, wie die ARD sogar gegen den Widerstand des damaligen BR-Intendanten Ulrich Wilhelm beschlossen hatte – allerdings mehr oder weniger nur im Falle der seinerzeit noch als sicher angenommenen, dann aber am sachsen-anhaltinischen Landtag vorläufig gescheiterten Rundfunkbeitrags-Erhöhung.

Das "ist ein Armutszeugnis für die ARD", ruft nun Helmut Hartung auf seinem Portal medienpolitik.net aus und hat dabei nicht etwa die ausbleibenden, dabei längst eingeplanten Beitrags-Einnahmen, sondern den Vergleich mit dem öffentlich-rechtlichen französischen Fernsehen im Blick:

"Gestern hat in Frankreich ein der Kultur gewidmeten Sender der öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt France Télévisions namens 'Kulturbox' den Betrieb aufgenommen. Nach Informationen der FAZ steht ein Budget von fünf Millionen Euro zur Verfügung",

schrieb er am Dienstag mit Bezug auf diesen FAZ-Beitrag. Frei online haben über den neuen französischen Sender namens Culturebox digitalfernsehen.de und Deutschlandfunks "@mediasres" (Audio) berichtet. Außerdem bezieht Hartung sich darauf, dass just dieselbe Summe auch für die ARD-Kulturplattform eingeplant war:

"Dem französischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehen jährlich 3,2 Milliarden Euro zur Verfügung, der ARD fast 6 Milliarden. Während es in Frankreich ohne jahrelange Debatte über den Auftrag möglich ist, kurzfristig fünf Millionen Euro für ein kulturelles Projekt zur Verfügung zu stellen, ist der reichere Verbund der neun Landesrundfunkanstalten dazu nicht in der Lage."

Was den relativen Furor Hartungs, der sonst ein sehr geduldiger Gesprächspartner sämtlicher medienpolitisch interessierter StaatssekretärInnen und Medienwächter, also ebenfalls kein scharfer Öffentlich-Rechtlichen-Kritiker ist, anfachte, ist erstens der Blick aufs ZDF, das mit zdf.de/kultur eine vergleichbare Plattform besitzt, zu der es die ARD seinerzeit auch eingeladen hätte: "Doch die ARD lehnt aus organisatorischen Gründen ab." Zweitens ist es die Kultur-Boulevardisierungs-Offensive, die aktuell mehrere ARD-Anstalten fahren (Altpapier vom Montag).

Die ARD bietet in der Summe gewiss nicht wenig Kultur, selbst in einem engeren Sinne. Bloß ist diese zwischen den ubiquitären Krimis, Quizshows und Fußball-Sendungen sowohl in den zahlreichen linearen Programmen als auch in den eher unübersichtlichen Mediatheken schwer zu finden. Was sich dagegen in ARD wie ZDF immer noch besser zeigt, ist die strukurelle Nähe zu den Bundes- und Länder-Regierungen. Und beides wird zusehends auch von grundsätzlichen Sympathisanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kritisiert. Hoffentlich können neuen IntendantInnen daran schnell etwas ändern.


Altpapierkorb (Merkel bei RTL, GAFA & Tracking, Ferneh-Fußball & Pleitegeier, MDR-Staatsvertrag, Clubhouse & Datenschutz, die Quamar im Zeitschriftenregal, Glanzzeit des Illustriertenjournalismus)

+++ Da es gerade passt: Conrad Heberlings am Dienstag hier erwähnter guter Vorschlag, die "Germany's Gold"-Pläne für gemeinsame Mediatheken-Projekte deutschsprachiger Sender wiederzubeleben, die das Bundeskartellamt in grotesker Fehleinschätzung der Medienentwicklung in den frühen 2010er Jahren untersagt hatte, steht bei faz.net nun frei online.

+++ Wie gerade reinkommt: Heute abend zur sog. besten Sendezeit bekennt Angela Merkel auch bei RTL Farbe, und zwar mit Frauke Ludowig und Nikolaus Blome in den Rollen von Tina Hassel und Rainald Becker.

+++ Die GAFA, also Google, Amazon, Facebook und Apple, sind nicht oder nicht mehr an den irren Tracking-Auswüchsen im Internet schuld, schreibt Torsten Kleinz in einer sehr lesenswerten heise.de-Analyse, Mathias Döpfner (Altpapier) entgegentretend, und blickt auch in die Zukunft: "Medien müssen sich zum Beispiel drauf einstellen, dass die Werbefinanzierung nie wieder so lukrativ werden wird, wie sie es im Print-Zeitalter war. Und die Online-Nutzer werden mit immer höheren Paywalls leben müssen. Wie man dennoch ein Informationsumfeld sicherstellt, das Information vor Verschwörungstheorie, Debatte vor Clickbait setzt – das ist eine Frage, die die Politik wohl noch in einem Jahrzehnt beschäftigen wird."

+++ "Es ist, als machte Netflix mit den Bildern und Geschichten, was die Gentrifizierung mit den Häusern, Straßen, Stadtvierteln macht": Großes Feuilleton von Claudius Seidl über die globalen Auswirkungen von Netflix heute auch in der FAZ (€).

+++ Amazon und Bertelsmann stehen am Spielfeldrand und über Frankreichs Fernsehfußball "schwebt der Pleitegeier", woran aber die Geldgier der Liga selber schuld sei, die den "seit Jahrzehnten ... verlässlichen Partner" Canal+ verprellte: Jürg Altweggs FAZ-Artikel dazu steht auch frei online

+++ Warum er trotz "Hinweisen auf ... zweifelhafte Glaubwürdigkeit" ein Hörfunk-Feature zweimal wiederholte, hat Jürn Kruse (uebermedien.de) den RBB gefragt.

+++ Warum der MDR sich am neuen MDR-Staatsvertrag stört (Altpapier), erklärt epd medien.

+++ Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, einer der kämpferischeren unter den vielen deutschen Datenschützern, hat einen Fragenkatalog an die kalifornischen Betreiber der App Clubhouse übersandt (handelsblatt.com). +++ "Wie sollte Journalismus mit neuen Apps umgehen? Vielleicht am besten erstmal gar nicht", heißt meine neue medienkorrespondenz.de-Kolumne zum ungefähr gleichen Thema.

+++ "Qamar" heißt auf Arabisch Mond, ist aber auch ein weiblicher Vorname. Und nun steckt das gleichnamige muslimische Magazin wie die Brigitte und die Barbara im Zeitschriftenregal, sagt deren Gründer und Chefredakteur Muhamed Beganovic im taz-Interview. Sowie: "Mir fehlt weiterhin eine differenzierte Darstellung von Musliminnen und Muslimen. Wir sind ganz normale Bürger:innen, wir haben Berufe, zahlen Steuern und interessieren uns für Themen fernab von Religion und Rassismus."

+++ Mit 94 Jahren in Köln gestorben ist Mainhardt Graf von Nayhauß, der in der "Glanzzeit des Illustriertenjournalismus mit reichlich Zeit und Spesen" erfolgreich und wichtig war, wie Willi Winkler in einem schönen SZ-Nachruf schreibt. Was nicht darin steht: Der Graf war auch eine Art Online-Pionier, der nämlich für die junge Netzeitung kolumnierte, als dort am Anfang dieses Jahrtausends auch das Altpapier entstand.

Neues Altpapier entsteht wieder am Freitag.

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