Das Altpapier am 5. September 2018 Was würde Katharina Blum sagen?

Achtung, eine gute Nachricht: Alexander Gauland möchte missliebige Journalisten "aus der Verantwortung vertreiben", aber bloß "friedlich". Außerdem: Julian Reichelt verbreitet NPD-Tweets. Das "Morgenmagazin" der ARD nennt einige der Open-Air-Konzertbesucher von Chemnitz allen Ernstes "Demokratie-Touristen". Ein Altpapier von René Martens.

Sich selbst zu zitieren, ist nicht unproblematisch, aber hin und wieder drängt es sich dann doch auf. Am 30. Mai habe ich an dieser Stelle geschrieben:.

"Wie man als Journalist überhaupt nicht voreingenommen sein kann gegenüber einer Partei, die, wenn sie es denn könnte, dafür sorgen würde, dass weder Machowecz noch die Autoren oder Leser dieser Kolumne (sofern sie Journalisten sind) ihren Beruf ausüben können – das ist noch einmal eine andere Frage."

Der erwähnte Martin Machowecz, Korrespondent für Die Zeit in Leipzig, war damals mit der drolligen Forderung aufgefallen, man dürfe sich als Journalist nicht an Demonstrationen gegen die AfD beteiligen - seine Äußerungen in diesem Zusammenhang waren Anlass für die zitierte Bemerkung.
Die gemachte Feststellung war eher banal, aber ich greife sie jetzt auf, weil ich damals nicht damit gerechnet hätte, dass die AfD bereits rund vier Monate  später Machtübernahme-Phantasien formulieren wird, in denen sie halbwegs konkret Auskunft darüber geben, wie sie gegen Journalisten vorzugehen gedenkt. Innerhalb rund einer Woche ist das ja gleich zweimal passiert:

"Bei uns bekannten Revolutionen wurden irgendwann die Funkhäuser sowie die Presseverlage gestürmt und die Mitarbeiter auf die Straße gezerrt",

teilten kürzlich die Revolutionsexperten der AfD aus dem Hochtaunuskreis bei Facebook mit (siehe Altpapier von vergangenem Donnerstag). Gestern erfuhr man dank einer FAZ-Vorabmeldung, dass auch Alexander Gauland sich als Revolutionsexperte versteht. Das von Justus Bender geführte Interview (€) - gedruckt auf der heutigen Seite 2 zu finden - entwickelt sich an jener Stelle so:

Gauland: "(…) Wir sind der Pfahl im Fleische eines politischen Systems, das sich überholt hat."
Bender: "Jetzt wenden Sie sich schon wieder gegen das ganze System."
Gauland: "Ja, gegen das politische System. Die Parteien, die uns regieren. Ich kann auch sagen: das System Merkel. Diejenigen, die die Politik Merkels mittragen, das sind auch Leute aus anderen Parteien und leider auch aus den Medien. Die möchte ich aus der Verantwortung vertreiben. Das kann man eine friedliche Revolution nennen. Das ist aber kein Umsturz der grundgesetzlich garantierten Ordnung."

Nun kann man sich angesichts dessen viel fragen. Zum Beispiel: Ein "Umsturz" im Rahmen des Grundgesetzes - wie soll das denn gehen? Interessanter ist ja, dass die hemdsärmelige Tabula-Rasa-Ankündigung aus der Provinz wesentlich durchdachter klingt als die Interviewäußerung des Bundeshäuptlings. Wer nicht für uns, ist gegen uns - das ist eine klare Ansage. Gaulands Warnung an diejenigen "aus den Medien", die "die Politik Merkels mittragen, wirkt dagegen schwammig bis wirr.

"Das Besondere an den derzeitigen Herausforderungen ist, dass die Autoritären nicht offiziell von der Demokratie Abschied nehmen wollen – und sich in Polen, Ungarn und der Türkei auch keine Mehrheiten für einen solchen Abschied finden ließen", hat vor einem Monat der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller im Rahmen einer Buchrezension für Die Zeit geschrieben.

Wobei das Wörtchen "offiziell" natürlich von besonderer Wichtigkeit ist.

Falsches rund um Chemnitz

Am Montagabend hat Julian Reichelt - eingeleitet mit den Worten "Auf Twitter kursiert …" - einen Tweet des NPD-Politikers Sebastian Schmidtke verbreitet, der auf nicht allzu subtie Weise den antifaschistischen Feine-Sahne-Fischfilet-Sänger Monchi als Hitlergrüßaugust darzustellen versucht.

"Handelt es sich um eine Fälschung?", fragt Reichelt scheinheilig mit Bezug auf das von ihm verbreitete Foto, obwohl jeder Zehnjährige erkennen konnte, dass es sich um maximal wahrheitswidrige Propaganda handelt, Reichelt verbreitet sie aber dennoch, die zitierte Formulierung dient nur dazu, um den unter Zehnjährigen weismachen zu können, er habe ja sofort Zweifel angemeldet.

Dass Reichelt einen rechtsextremen Account als legitime Quelle betrachtet - darüber kann man sich empören, aber dafür bin ich leider zu abgebrüht. Es war ja nicht das erste Mal, woran Luka Lara Charlotte Steffen bei Belltower News erinnert (siehe dazu Bildblog und natürlich diverse Altpapiere, etwa dieses). Und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Interessant ist ja eher, dass es inhaltlich beide Male um Feine Sahne Fischfilet ging. Dass es dieser Band immer wieder gelingt, die publizistischen Aktivisten des rechten Milieus auf Zinne zu bringen - in einem Ausmaß, wie es beispielsweise den wesentlich bedeutenderen (und textlich ungleich radikaleren) Ton Steine Scherben niemals auch nur annähernd gelungen ist -, das verdient viel Respekt.

Etwas irritierend ist die Einschätzung der taz:

"Der Vorfall zeigt, wie problematisch es für einen Journalisten ist, Gerüchte auf Twitter zu teilen."

Nee, denn es geht hier ja nicht darum, dass ein Journalist sorglos bis fahrlässig etwas verbreitet, was er nicht nachgeprüft hat, sondern aus propagandistischer Absicht die für jedermann erkennbare Falschdarstellung eines NPD-Mannes aufgreift, um sein eigenes propagandistisches Süppchen zu kochen (das gewiss die eine oder andere Zutat aufweist, die von Schmidtkes Rezeptur abweicht).

Reichelts Tweet fände wohl sogar Katharina Blum schäbig, wenn sie eine reale Figur wäre und noch lebte. Jan Böhmermann trat in Sachen Reichelt/FSF dann schnell den Beweis an, dass Satire der Kenntlichmachung dient. An Repliken dieser Art herrscht mittlerweile übrigens kein Mangel.

Wer sich einen Eindruck davon verschaffen will, was sonst so an Falschdarstellungen rund um die Ereignisse von Chemnitz in die Welt gepustet wurde: Bei Buzzfeed gibt Karsten Schmehl einen Überblick, der erwähnte Fake des NPD-Manns kommt auch vor.

Zwei weitere Einzelbeispiele seien noch hervorgehoben: "Eine der übelsten Falschmeldungen rund um das Thema Chemnitz" greift Andre Wolf für Mimikama auf, das Opfer ist in dem beschrieben Fall ein freier Fotograf aus Leipzig. Und Alice Echtermann rekapituliert im Weser-Kurier, wie eine technische Falschdatierung eines Artikels die Falschmeldungs-Schleuder anonymous.ru dazu animierte zu verbreiten, die Bremer Zeitung habe "schon zwei Tage vor der Bluttat in Chemnitz davon gewusst".

Der Hinweis am Ende - "(Dieser Artikel wurde am 5. August 2018 um 8.48 Uhr aktualisiert)" - könnte natürlich ein ironischer Meta-Kommentar der besonders ausgefuchsten Art sein. Es sei denn, es liegt hier ein (technischer) Fehler vor (5. A-u-g-u-s-t), der dem im Text beschriebenen ähnelt. [Edit, 15:46 Uhr: Es war ein Fehler, der mittlerweile korrigiert wurde]

Demokratie-Tourismus

Der Kollegin Elke Wittich verdanke ich den Hinweis, dass am Dienstag im "Morgenmagazin" der ARD die Besucher in einem Bericht vom Open-Air-Konzert "viele Chemnitzer, aber auch viele junge Demokratie-Touristen" vor Ort gewesen seien.

Ich stelle mir dazu ein Gespräch in der Redaktion des "Morgenmagazins" vor, inspiriert von Larissa und Rebecca bzw. Carolin Kebekus und Martina Hill:

Redakteur*in 08: Wir nennen wir denn jetzt die Besucher des #wirsindmehr-Konzerts?

Redakteur*in 15: Antifaschisten?

Redakteur*in 08: Geht gar nicht, viel zu negative Wortwahl. Antifaschisten tun nur so, als wären sie gegen Nazis, eigentlich sie sind selber welche.

Redakteur*in 15: Krass.

Redakteur*in 08: Ja, der Poschi und der Don, die schreiben das. Und die NZZ.

Redakteur*in 15: Voll gefährlich. Aber was ist eigentlich die NZZ?

Redakteur*in 08: Egal. Aber was sagen wir denn jetzt bloß? Was hält du denn von "Demokratie-Touristen"? Das hat doch einen super-positiven Touch.

Redakteur*in 15: Finde ich mega.

#Ironieoff: Man muss sich fragen, ob der vernebelnde Begriff „Demokratie-Tourist“ nicht eher abwertend ankommt (siehe "Asyltourismus", "Krawalltourismus"), während zum Beispiel vernebelnde Begriffe für die andere Seite, etwa "ausländerkritische Hooligans" (FAZ neulich), aufwertenden Charakter haben.

Afrika-Experten

Um noch mal kurz auf die Straßen von Chemnitz zurückzukehren: Isabel Schayani hat dort in der vergangenen Woche live für das mehrsprachige WDR-Angebot WDRforyou berichtet und dabei u.a. bei den Rechten mitmarschierende sog. Normalbürger interviewt. Einer vor ihn sagt: „Europa geht kaputt“, nämlich wegen der „Islamisierung“, zu der auch eine vermeintlich hohe Geburtenrate beitrage. Ab ca. der zehnten Minute sagt der Mann:

"Und dann kommt noch Afrika dazu. In den nächsten 30 Jahren verdoppelt sich Afrika. Bis 2100 dreimal so viel Einwohner wie jetzt. Das ist der blanke Wahnsinn."

Der "blanke Wahnsinn" spielt sich natürlich nur im Oberstübchen des Wutbürgers ab (und nicht nur in seinem), aber wie ist er dahin gekommen? Möglicherweise - und da kommen wir zum Grund für die Erwähnung - dank der Bild-Zeitung. Aktuell ist dort jedenfalls von "rasant steigenden Geburtenraten" in Afrika die Rede, wie dem Bildblog aufgefallen ist.

Tatsächlich sinkt aber die Geburtenrate, wie uns Moritz Tschermak aufdröselt, und zwar kontinuerlich: in Ghana und im Senegal seit 1970, in der subsaharischen Region seit Mitte der 1970er Jahre und in Nigeria seit 1980.

Witze für die Schwächeren

Was Satire leisten kann, soll und muss - ein paar Anregungen zu diesen stets aktuellen Fragen hat gerade ein großes SZ-Magazin-Interview mit dem heute bereits kurz erwähnten Jan Böhmermann und Martin Sonneborn geliefert. Ein bisschen mehr Grundsatzdiskussionsstoff steuert nun Yasmina Banaszczuk in einem Titanic-intern-Beitrag für Vice bei, basierend auf einem dreitägigen "Praktikum" in Frankfurt:

"Viele Journalistinnen (nehmen) die Titanic-Redaktion als journalistische Instanz wahr (…) Doch das Selbstverständnis der Titanic-Redaktion ist ein anderes. Natürlich mache man ein monatlich erscheinendes Magazin und eine tägliche Webseite, so Chefredakteur Wolff, aber Titanic verwende eher Mittel, die aus dem Kunstbereich kämen. 'Satire ist deswegen ja nicht besser als Journalismus, aber sie bewegt sich auf einer anderen Ebene', sagt er, 'sie stellt die Mittel zur Verfügung, etwas Schlechtes nicht nur zu ertragen, sondern in was Erheiterndes zu übertragen.'"

Was Wolff sagt, erinnert wiederum an Böhmermanns im erwähnten Gespräch geäußerten Wunsch, er woll "der Einfachheit halber" Künstler genannt werden:

"Das gibt einen gewissen Freiraum, weil der Künstler Grenzen be- und überschreiten muss, um den Menschen zu zeigen, was dahinter kommt."

Eine Interview-Äußerung des ehemaligen Titanic-Chefredakteurs Sonneborn erfährt in dem Vice-Text ebenfalls eine Präzisierung. Sonneborn sagt in dem Gespräch:

"Es wird immer nach den Grenzen der Satire gefragt, aber die gibt es nicht. Man kann das nur im Einzelfall entscheiden. Man muss halt jeden Witz verantworten."

Banaszczuk hat bei der Arbeit mit Chefredakteur Tim Wolff und Redakteur Moritz Hürtgen wiederum Folgendes beobachtet:

"Satire darf nicht alles, da ist man sich hier weitestgehend einig. Am zweiten Tag meines Praktikums sitze ich morgens mit Hürtgen an einem Wortspielwitz. Nach dem Brückeneinsturz in Genua soll ein Bild zeigen, wie schlecht es um Deutschlands Brücken steht – Zahnbrücken, wohlgemerkt. Als wir Prominente mit markanten Zähnen suchen, schlage ich Nadja Abd el Farrag vor, Wolff und Hürtgen lehnen sofort ab. ‚Die einzige Prominenz, die sie noch übrig hat, stammt aus der Krankheit‘, sagt Wolff. Eine Leberzirrhose, verursacht durch starken Alkoholkonsum. Und Personen, die ohnehin am Boden liegen, sollen nicht noch mehr abbekommen. Der Witz müsste so auflösbar sein, dass er für die Schwächeren spricht – dann würde er bei Titanic funktionieren."

Altpapierkorb (Woodwards Trump-Buch, Forderung nach einem staatlichen Beauftragten für Pressefreiheit, Philosophie im Fernsehen, ein Journalist als Bereitschaftspolizist)

+++ In der kommenden Woche erscheint "Fear", ein Buch des - ja, in diesem Fall darf man’s so formulieren - legendären Journalisten Bob Woodward über Donald Trump. Es basiert "on in-depth interviews with administration officials and other principals", so die Washington Post, die vorab neugierig macht auf das Buch ihres langjährigen Mitarbeiters. Sie schreibt beispielsweise: "A central theme of the book is the stealthy machinations used by those in Trump’s inner sanctum to try to control his impulses and prevent disasters, both for the president personally and for the nation he was elected to lead." Diese engen Mitarbeiter mopsten Papiere zum Beispiel von Trumps Schreibtisch, damit er sie nicht unterzeichnen kann. Bei Spiegel Online findet sich eine deutschsprachige Zusammenfassung des Washington-Post-Artikels.

+++ Etwas in Vergessenheit geraten: Die Schikanen der Dresdner Polizei gegen "Frontal 21" vor rund zwei Wochen. MDR-Kollege Steffen Grimberg hat für die taz beim ZDF nachgehakt und erfahren, dass die polizeiliche Aufarbeitung des Vorfalls den Sender "offenbar noch nicht wirklich zufriedenstellt".

+++ Doris Achelwilm (Die Linke) fordert "einen staatlichen Beauftragten für Pressefreiheit". Hintergrund u.a.: Von Anfang 2016 bis Mitte August 2018 wurden 33 Gewalttaten gegen Journalisten registriert. Die Übergriffe auf Medienvertreter sind darin nicht enthalten (RND/HAZ)

+++ Marcus S. Kleiners Beitrag "Philosophie im Fernsehen – Philosophie des Fernsehens. Metamorphosen philosophischen Wissens im Fernsehformat 'Precht'" ist bereits 2017 in einem Buch erschienen. pop-zeitschrift.de macht  den Text nun online frei zugänglich. Kleiner schreibt: "Die Fernsehdialoge von 'Precht' kommen ohne die performative Dialektik des philosophischen Dialogs aus und inszenieren einen philosophischen Dialog ohne Dialogizität. Es findet keine Entwicklung einer Meinung zu einer konkreten Position statt – stellvertretend für das, was in sokratisch-platonischen Dialogen als Wahrheit bezeichnet wird –, sondern es wird zumeist ein wortgewaltiger Crash-Kurs zu den jeweils zur Diskussion stehenden Themen präsentiert, fokussiert auf die bereits mehr oder weniger bekannten Thesen der Gesprächspartner." Trotz einer schon recht langen "Precht"-Abstinenz würde ich sagen: Wird wohl so zugehen beim Ritchie. Frappant an dem, was Kleiner an dieser Stelle schreibt, finde ich, dass es leicht abgewandelt auch für andere bzw. fast alle TV-Talkformate gilt.

+++ Diese Woche ist - auch - eine Art Martin-Rieck-Woche: In der vergangenen Nacht lief im Ersten eine "unterhaltsame und oft schwer erträgliche Dokumentation" (Spiegel Online) über den sog. Motivationstrainer Jürgen Höller, den Rieck mit Julian Amershi gedreht hat (siehe auch Vice), heute ist die Reportage "7 Tage ... unter Polizisten" zu sehen, für die sich Rieck eine Woche lang als teilnehmender Beobachter in eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei Hannover begeben hat. "Am Ende dieser nüchternen Doku weiß man nicht, warum diese Männer und Frauen gerade diesen Job machen. Aber man weiß, dass dort, wo Gewalt herrscht, und sei sie legal, auch Sprachlosigkeit herrscht. Und dass eben diese Sprachlosigkeit das eigentliche Problem ist", schreibt Julian Dörr in der SZ.

+++ Darüber hinaus ruft die SZ dem früheren WDR-Filmredakteur Helmut Merker nach (siehe auch Altpapier von Dienstag). "Er etablierte eine Form der Filmkritik, wie es sie vorher und nachher nicht mehr gab. Merker bestand darauf, bei der Auswahl der Filme und der Ausschnitte freie Hand zu haben - was heutzutage, im Zeitalter der immer gleichen Clips, undenkbar ist (…) Als er 2007 in Rente ging, verabschiedete sich der Sender in puncto Filmkritik im Grunde gleich mit", schreibt Milan Pavlovic, der einst die - ja, auch in diesem Fall darf man’s so formulieren - legendäre Zeitschrift Steadycam herausgab, die im selben Jahr eingestellt wurde, als Merker beim WDR in Rente ging (und für die der Verstorbene schrieb).

Neues Altpapier gibt es wieder am Donnerstag.