Das Altpapier am 18. Oktober 2018 Druck auf Trump wächst. Jetzt aber wirklich. Vielleicht.

Donald Trump steckt in schlimmen Problemen. Nur in den USA weiß man davon nichts. Gleichzeitig entspannt sich seine Situation auch schon wieder. Sascha Lobo erklärt, warum wir vor allem an unserem Gehirn zweifeln sollten. Und Boris Palmers neue Karriere als Satiriker gerät ins Stocken. Ein Altpapier von Ralf Heimann.

Zwei Wochen nach Verschwinden des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi ist die Meldung über die schleppende Aufklärung und die diplomatischen Folgen des Falls weiter Bestandteil so gut wie jedes Nachrichtenformats. Um die Dramatik halbwegs aufrechterhalten zu können, ist die Formulierung "Der Druck wächst" dabei anscheinend von elementarer Bedeutung. So beginnt dann auch die momentan (Donnerstag, 6:20 Uhr) aktuellste dpa-Meldung zum Thema mit dem Satz: "US-Präsident Donald Trump gerät im Fall des verschwundenen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi unter Druck."

Mittlerweile wissen wir ja, dass sämtliche Druck-auf-Präsident-Trump-wächst-Meldungen in der Vergangenenheit folgenlos geblieben sind, und es waren schon schlimmere Vorwürfe dabei als diesmal. Wenn man diese Dramaturgie nun im Zeitverlauf anschaut, müsste der seit ziemlich langer Zeit gewachsene Druck mittlerweile enorme Ausmaße angenommen haben, und man könnte denken: Vielleicht explodiert bald alles.

In den USA scheint man das anders wahrzunehmen. Dort drängen die Demokraten Donald Trump zwar dazu, offenzulegen, ob er finanzielle Interessen in Saudi-Arabien verfolgt. Aber das scheint fast unterzugehen. Elf Senatoren der Opposition haben ihn aufgefordert, sich zu erklären. Trump streitet wie üblich alles ab. Auf den Nachrichtenseiten der New York Times und der Washington Post spielt das aber im Moment keine Rolle.

Dort geht es um Tonaufnahmen, die zeigen, wie die saudi-arabische Regierung versucht, Kritiker mit Geld und Sicherheitsversprechen zurück in die Heimat zu locken, oder auch darum, dass die Verstrickung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in den Fall immer klarer wird. Die Washington Post hat den letzten Text veröffentlicht, den Khashoggi für sie geschrieben hat (Überschrift: "Was die arabische Welt am meisten braucht, ist freie Meinungsäußerung"). Vom wachsenden Druck auf Trump ist dort nicht die Rede. Vielleicht habe ich etwas übersehen, aber mein Eindruck ist: Dieser sehr, sehr lange Spannungsbogen, an dessen Ende die ersehnte Demission des Präsidenten stehen muss, was sich dann aber doch ohne absehbares Ende aus irgendwelchen Gründen immer weiter hinauszögert, ist in den USA gar nicht so weit verbreitet wie hier.

Jetzt aber noch schnell zur Faktenlage und den Hintergründen des aktuellen Falls. Eine Zusammenfassung gibt Spiegel Online. Sehr aufschlussreich, um etwas mehr über die Rolle Khashoggis und die der Medien in Saudi-Arabien zu erfahren, ist ein Interview, das Sabine Schaper fürs Medienmagazin "Zapp" mit Daniel Gerlach geführt hat, dem Chefredakteur der Zeitschrift Zenith, die sich mit der arabisch-islamischen Welt beschäftigt. Hier in der Mediathek zu sehen, auf der Website steht eine Zusammenfassung. Gerlach sagt unter anderem:

"Khashoggi war jemand, der sich zwischen Medien, Geheimdiensten, Diplomatie und der Expertenwelt hin und her bewegt hat und über viele Zugänge verfügte. Er kam aus einer angesehenen Familie, war früher sehr eng mit dem Königshaus verbunden, hat das Königshaus zeitweilig auch beraten und hatte durch seine Tätigkeit für den saudischen Auslandsgeheimdienst auch Einblicke in das Innenleben des Königshauses. Für die amerikanischen Medien war er nun – und das hat auch damit zu tun, dass er sehr eng mit einigen sehr bekannten amerikanischen Journalisten befreundet war – der Gewährsmann für alles, was sich in Saudi-Arabien tut, er war 'Mister Saudi Arabia'.

Sie behandeln ihn immer noch schlecht. Sad.

Eng mit dem Fall Khashoggi verbunden der Midterm-Wahlkampf in den USA. Auch da geht es natürlich um Trump, auch wenn er selbst gar nicht zur Wahl steht. Bestandteil des Narrativs vom wachsenden Druck ist dann auch immer wieder ein dramaturgischer Wendepunkt, an dem es nun plötzlich doch wieder ganz gut aussieht für ihn. Beides vermischt sich inzwischen auch zeitlich sehr gern. Gestern zum Beispiel bei Spiegel-Online zu lesen: "Midterm-Wahlen in den USA: Jetzt müssen plötzlich die Demokraten zittern".

"Zapp" hat dem Thema "Trump und die Wahlen und die Medien" einen Beitrag gewidmet. Und da sehen wir noch einmal, wie etwas inzwischen Vertrautes, aber jedes Mal wieder Erstaunliches passiert. Ebenso wie demokratisch denkende Menschen sich darüber wundern, dass Trump die Rolle der Medien als kontrollierende Instanz nicht einmal abzulehnen scheint (die Voraussetzung dafür wäre, dass er sie zur Kenntnis nimmt), sondern der Eindruck entsteht, er wisse nichts über ihre Funktion, ebenso wundert Trump sich offenbar umgekehrt darüber, dass die Medien nicht endlich seinem Verständnis folgen.

Im Interview sagt er:

"In den ersten Amtstagen war ich mir sicher: Jetzt wird die Presse anfangen, mich großartig zu behandeln. Aber (…) sie behandeln mich schlechter. Es ist schlimmer geworden. Sehr unaufrichtig."

Ein interessantes Detail aus dem Bericht ist auch, dass CNN-Reporter Jim Acosta sich gegenüber dem NDR nicht dazu äußern möchte, dass Trump bei öffentlichen Veranstaltungen immer wieder über ihn persönlich herzieht. Der Sender hat seinen Reportern laut dem Bericht verboten, mit anderen Medien über den Präsidenten zu sprechen.

Eine Brille für Verschwörer

Nun aber zu etwas auf den ersten Blick ganz anderem, das auf den zweiten Blick dann doch wieder sehr viel mit dem Thema zu tun hat, das wir soeben verlassen wollten. Sascha Lobo schreibt in seiner Spiegel-Online-Kolumne darüber, wie die Radikalisierung im Netz sich erklären lässt. Die zentrale Rolle dabei spielt ein Organ, das in diesem Zusammenhang noch weniger verlässlich ist als der Pressestab des Weißen Hauses: unser Gehirn.

Wie also wird der Prozess in Gang gesetzt, an dessen Ende die Radikalisierung steht? Um das zu erklären, verwendet Lobo den Begriff "Filterbrille", der ebenso wie das Wort "Filterblase" eine Realitätsillusion beschreibt.

"Setzt man die Brille auf, ist plötzlich alles klar: Die Juden sind schuld. Oder die Frauen. Oder die Flüchtlinge. Die Filterbrille färbt alles in den passenden Farben – egal, was man betrachtet. Die Filterbrille blendet alle Widersprüche zur eigenen Perspektive aus, lässt sie kleiner erscheinen oder deutet sie ins Gegenteil um. Ungefähr so, wie eine blaue Brille die komplette Welt blaustichig darstellt - selbst Farben ohne Blauanteil."

Die Brille nennt Lobo das "Betriebssystem für Verschwörungstheorien". Grundlage seiner Analyse sind Ergebnisse aus der Untersuchung einer geleakten Chatdatenbank von Neonazis, die das Recherchenetzwerk Bellingcat erstellt hat. Ein Ergebnis ist:

"Bei drei Vierteln der Neonazis hat sogar laut eigener Aussage das Internet die zentrale Rolle beim Aufsetzen der Filterbrille gespielt, am häufigsten wird YouTube genannt. (…)

Die Psychologie dahinter basiert auf alten Erkenntnissen über die Funktionsweise des Gehirns, etwa dem sehr populären Begriff Aha-Erlebnis, einem Konzept von Karl Bühler. (…) Jüngere Forschungen weisen darauf hin, dass die Plötzlichkeit entscheidend ist: Weil mit einem Mal zuvor Unverständliches erklärbar wird, hält die Person die neue Einsicht für besonders schön und wahr. Dann folgt dem Erkenntnismoment ein sozialer Prozess der Bestätigung."

Und bei diesem Bestätigungsprozess ist das Internet natürlich gerne behilflich. Das alles erklärt leider noch nicht, was dagegen zu tun wäre. Aber etwas gegen Falschmeldungen zu unternehmen, ist vielleicht schon ein guter Anfang. Auf der SZ-Medienseite schreibt Jacqueline Lang über den Versuch der EU-Kommission, einen Verhaltenskodex zu installieren (Altpapier). Unter anderem Facebook, Google und Twitter haben ihn unterzeichnet. Der Text beginnt mit einer schönen Anekdote.

"Im Oktober 2017 sagte der US-Präsident Donald Trump in einem Fernsehinterview mit dem Republikaner Mike Huckabee, einer der besten Begriffe, die er je erfunden habe, sei das Wort "Fake". Das ist natürlich völlig falsch."

Die Frage, wie es gelingen konnte, die großen Internetkonzerne zur Unterschrift zu bewegen, wird sogar schon vorher beantwortet, im Vorspann: Der Verhaltenskodex ist nämlich "unverbindlich".

Teil der Erklärung ist die Zusage, falsche Nutzerkonten schnell zu schließen, Bots als solche zu identifizieren und Inhalte nicht eigenmächtig zu löschen, sondern mit Unterstützung von unabhängigen Faktenprüfern. Das Problem dabei bennent Jacqueline Lang allerdings auch:

"Wer soll im Einzelfall entscheiden, wo Meinungsfreiheit aufhört und Falschmeldungen beginnen? Eine Frage, auf die auch der Leitfaden keine eindeutige Antwort gibt."

Satire – ein hübsches Feigenblatt

Nach einem zweifelhaften Experiment des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer auf seiner Facebookseite muss wieder einmal jemand erklären, was Satire ist und was sie darf? Damit sind sind nun zwei Fragen verbunden. Zum einen: Wird das denn niemals aufhören? Zum anderen: Was ist überhaupt passiert? Netterweise hat Patrick Gensing vom ARD-Faktenfinder sich der Sache noch mal angenommen.

Kurzer Rückblick. Am Montag hatten wir es im Altpapier schon kurz angerissen, aber noch mal schnell in wenigen Sätzen: Boris Palmer hat auf seiner Facebookseite eine Meldung veröffentlicht, in der steht, dass Angela Merkel und Horst Seehofer mit sofortiger Wirkung zurücktreten, das Posting unter anderem mit dem Kürzel "dpa" gekennzeichnet und sich danach gewundert, als viele das für eine dpa-Meldung hielten.

Interessant dabei ist natürlich Palmers Vermutung, dass die Menschen, die seine Facebook-Postings lesen, sich tatsächlich erst mal die Frage stellen: Ist das real, oder ist das Satire? Feststellen lässt sich jedenfalls: Wenn in einem Umfeld nicht klar ist, dass mit Satire zu rechnen sein könnte, können solche Experimente auch nach hinten losgehen. Erst im Juli verurteilte ein Gericht den Journalisten Hardy Prothmann zu einer Geldstrafe, weil der auf seinen Seiten eine Falschmeldung über einen Terroranschlag verbreitet und hinterher ebenso wie Palmer behauptet hatte, er habe Menschen zum Nachdenken bringen wollen.

Der Rahmen muss eindeutig sein. Ansonsten ist die Reaktion schwer abschätzbar, was aber möglicherweise auch Teil des Kalküls sein kann – vor allem, wenn die Absender Politiker sind. Die Praxis hat sich bewährt. Oft geht es dann aber nicht um Falschmeldungen, sondern um Hetze. Hinterher wird behauptet, es handle sich um Satire. Rechtspopulisten wie Karl-Heinz Strache oder André Poggenburg kennen den Trick. Die Wissenschaftlerin Anna Wagner erklärt im Interview mit Patrick Gensing:

"Insbesondere in den Fällen von Poggenburg und Strache wird der Begriff der Satire, der immer auch Kunst- und Meinungsfreiheit repräsentiert und einen besonderen Schutz genießt, dazu herangezogen, moralisch grenzwertige Positionen und sogar diskriminierende Aussagen und Beleidigungen zu verbreiten. Ein ähnliches Muster habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Christian Schwarzenegger bei der Analyse extremer rechter Facebookseiten und -gruppen beobachtet, die unter dem Begriff der Satire firmieren. Hierbei wird Satire und damit eine 'es ist ja nicht so gemeint'-Rhetorik vorgeschützt, um die Grenzen des Sagbaren auszureizen."

Und wo es nun schon wieder so spät ist, direkt weiter zum Altpapierkorb:

Altpapierkorb (Babylon Berlin boomt, Große Troll-Kampagne aufgedeckt, Roseanne ohne Roseanne, New-York-Times-Doku)

+++ Nach jahrelangen erfolglosen Versuchen, ein Büro in Peking zu eröffnen, weicht die Deutsche Welle jetzt auf die taiwanesische Hauptstadt Taipeh aus, berichtet Turi 2.

+++ In den Staatskanzleien Schleswig-Holstein und Brandenburg würde man sich nach einem Bericht von Meedia freuen, wenn ARD und ZDF ihre Informationsangebote bündeln. Der Deutsche Journalistenverband DJV reagierte auf die Forderung mit der gewohnten Gelassenheit. Sprecher Hendrik Zörner: "Na klar, am besten schaffen wir auch alle Zeitungen und Nachrichtenportale ab. Eine Zeitung für alle Deutschen und ein Netzportal müssen reichen. Mit Verlaub: Die Staatssekretäre sollten nicht mit untauglichen Vorschlägen die Programmvielfalt einschränken."

+++ Fast fünf Millionen Menschen haben sich die Serie "Babylon Berlin" in der Mediathek angesehen, meldet die ARD. Und die Zahlen aus der Mediathek-App sind darin laut ARD noch gar nicht enthalten. Beim Sender ist man sehr zufrieden. Programmdirektor Volker Herres spricht von einer "hervorragenden Halbzeitbilanz". Ab heute Abend (21 Uhr) sind auch die Folgen 9 bis 16 abrufbar.

+++ Falls Sie in den vergangenen Tagen bei Twitter Nachrichten mit seltsamen Inhalten gesehen haben, scheint dort ja alles in Ordnung zu sein. Falls die Nachrichten noch seltsamer waren als sonst und möglicherweise nur Zeichenketten enthielten, lag das möglicherweise an einem Problem, das Futurezone hier erklärt.

+++ Mit den Print-Werbeumsätzen geht es weiter abwärts. Das klingt jetzt nicht wie eine neue Meldung, sondern eher wie eine, die man soeben in der Wiedervorlage-Mappe gefunden hat. Aber es geht um aktuelle Zahlen. Jens Schröder hat sie für Meedia aufgearbeitet. "Der große Verlierer des Monats heißt Spiegel: 8,68 Mio. Euro weniger landeten in der Brutto-Bilanz des Magazins – ein Minus von 13,0%. gegenüber dem Vorjahr (…) Die Gewinner auf den ersten 25 Plätzen heißen neben Bild am Sonntag noch Die Zeit (…), die Bunte, die Bild der Frau, Sport Bild, tv14 und Glamour."

+++ Peter Tauber hatte am Sonntagabend in einem Tweet an den Tod von Erwin Rommel erinnert. Danach gab es bei Twitter – Überraschung – einen Shitstorm, und man würde gern wissen, ob der Gedanke, der letztlich zum Absenden des Tweets geführt hat, tatsächlich war: "Irgendwer muss heute an den Tod von Erwin Rommel erinnern." Oder: "Etwas Aufmerksamkeit täte mir auch mal wieder ganz gut gerade." Patrick Gensing hat für den Tagesschau-Faktenfinder mit Historikern gesprochen, und die sagen erwartungsgemäß: "Die Aussagen von Tauber und von der Leyen (Anm. Altpapier: Sie hatte sich im vergangenen Jahr ebenfalls zu Rommel geäußert.) sind zumindest fragwürdig. Dass Rommel 'seine Rolle auch im Widerstand' hatte, beziehungsweise mit dem Widerstand verbunden gewesen sei, ist keineswegs bewiesen, sondern unter Historikern höchst umstritten."

+++ Und noch einmal Twitter: Trolle aus Russland und dem Irak haben in den vergangenen fünf Jahren offenbar Millionen von Falschmeldungen verbreitet, um die öffentliche Stimmung in den USA und anderen Ländern zu manipulieren. Das klingt erst mal nicht so überraschend, die Größenordnung vielleicht schon. Wie der Guardian meldet, geht es um über zehn Millionen Tweets. Twitter habe am Mittwochmorgen angekündigt, diese nun Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit zur Auswertung zur Verfügung zu stellen.

+++ Rupert Murdoch verkauft große Teile seines Unternehmens. Darüber schreibt Nina Rehfeld auf der FAZ-Medienseite (für 45 Cent bei Blendle).

+++ Die Sitcom "Roseanne" heißt jetzt "The Connors". Die ehemalige Hauptdarstellerin und Namensgeberin Roseanne Barr ist nicht mehr dabei, nachdem sie sich selbst mit rassistischen Tweets um ihren Job gebracht hatte (Altpapier). Jürgen Schmieder schreibt auf der SZ-Medienseite darüber. Er findet: "Barr fehlt (…), gewiss, doch auch das ist eher befreiend denn bedrückend."

+++ Christian Rath schreibt in der taz über die Folgen der Datenschutzgrundverordnung für Youtube, wo sich zeigt: Wenn man ein Video mit der Absicht hochlädt, dass es relativ schnell gelöscht wird, kann man auf Hass und Gewalt sehr gut verzichten. Im Grunde muss nur ein nackter Mensch zu sehen sein.

+++ Nimm das, Netflix. Der RBB zeigt am Samstag eine komplette ICE-Fahrt von München nach Berlin. Los geht’s um 5.55 Uhr. Wenn das wiederbelebte Konzept sich bewährt, kann man sich die Fahrten sicherlich bald auch bei Sky ansehen. Hin und zurück für sensationelle 9,99 Euro. Und parallel kann man sich möglicherweise in einer Live-Schalte die Strecke Köln-Hamburg ansehen. Wir sind sehr gespannt.

+++ Und wo wir gerade bei Streaming-Diensten sind, hier noch ein paar Zahlen. Netflix hat mehr Kunden gewonnen als erwartet, berichtet DWDL.

+++ Nachdem ein türkisches Gericht versucht hat, über Interpol an den mittlerweile in Deutschland lebenden Ex-Cumhuriyet-Chefredakteur Can Dündar ranzukommen, setzt nun der DJV sich für Dündar ein, berichtet die FAZ auf ihrer Medienseite (für 45 Cent bei Blendle).

+++ Interessante Neuigkeiten aus der Spiegel-Chefredaktion: Der neue Chef Steffen Klusmann wird sich sein Büro mit seinen Stellvertretern Ullrich Fichtner und Barbara Hans teilen, schreibt Kress in einer Zusammenfassung eines Beitrags aus Magazin Kress Pro. 

+++ Die deutschsprachtigen Nachrichten des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks in der Schweiz kommen aus Zürich und Bern. Jetzt sollen beide Redaktionen zusammengelegt werden, berichtet der Deutschlandfunk.

+++ Falls Sie heute noch nichts vorhaben, könnten Sie zum Beispiel die Kolumne des ehemaligen Bundesrichters Thomas Fischer über alles Mögliche, was mit Recht und Journalismus zu tun hat, bei Meedia lesen (Tenor: Journalisten und andere Juristen haben überhaupt keine Ahnung). Sie ist mit knapp 30.000 Zeichen etwa doppelt so lang wie eine durchschnittliche Altpapier-Kolumne. Und ehrlich gesagt: Ich habe bei dieser Länge schon manchmal ein schlechtes Gewissen, weil mir bewusst ist, dass für den Text dann die gesamte Frühstücks- oder Mittagspause draufgeht. Meine Vermutung wäre: Thomas Fischer hat solche Skrupel nicht.

+++ Und schon mal zum vormerken. Wie ich bei Daniel Bouhs gesehen habe, ist bei Arte demnächst die vierteilige Doku "Mission Wahrheit - Die New York Times und Donald Trump" zu sehen. Schon mal vormerken: Am 6. November sendet Arte die erste Folge. Und wenn ich die Angaben unter dem Trailer richtig deute, kann man sie in der Mediathek schon ab dem 4. November abrufen.

Neues Altpapier gibt’s am Freitag.