Das Altpapier am 14. November 2018 400 Stunden pro Minute

Wird es Youtube nächstes Jahr noch geben? Es selbst legt seinen Power-Nutzern jedenfalls sehr nahe, dass nicht (wegen der EU). Die FAZ demonstriert dazu schönen Binnenpluralismus. Der Tagesspiegel fragt bei der Bundesregierung auch dann beharrlich nach den Inhalten vertraulicher Hintergrundgespräche, wenn es ihm inhaltlich nicht so in den Kram passt. Zum Beispiel zum UN-Migrationspakt. Außerdem: "Toni Erdmann" steht gerade in der Mediathek. Ein Altpapier von Christian Bartels.

Über "Meinungsjournalismus" herrschen unterschiedliche Meinungen, wie in den Altpapieren der vergangenen Tage zu lesen war. Am schönsten ist's im Journalismus eigentlich immer, wenn unterschiedliche grundgesetzkonforme Meinungen nebeneinander (und am besten noch neben wenig meinungshaltigen einführenden Berichten zum Thema) stehen und Leser, Zuschauern, Nutzern beim Bilden der eigenen Meinung helfen. Ob dieser Idealzustand oft erreicht wird, nun ja, darüber ließe sich gleich wieder streiten.

Jedenfalls sind da gute Zeitungen, zumal auch in ihrer gebündelten, gedruckten Form viel wert. Die FAZ berichtet heute auf ihrer Medienseite über das in den EU-Institutionen weiterhin emsig verhandelte Urheberrechtsgesetz und den Kampf, den Googles Youtube brachial dagegen führt. Anlass ist ein neuer Eintrag ("The Potential Unintended Consequences of Article 13") der Youtube-Chefin Susan Wojcicki im hauseigenen "Creator Blog". Und neun Seiten weiter hinten im Wirtschaftsressort berichtet die FAZ dann über das EU-Urheberrechtsgesetz und Youtubes Kampf dagegen. Und zusammengenommen ergibt sich guter Überblick durch Binnenpluralismus.

Auf der Medienseite, deren Chef sich bekanntlich über die Jahrzehnte seine Begeisterungs- und – andere Seite derselben Medaille – vor allem Empörungsfähigkeit bewahrt hat, aber auch oft bestens informiert ist, schreibt nicht Michael Hanfeld zum Thema, sondern Volker Rieck (45 Cent bei Blendle). "Wojcickis Rechnung ging auf", schreibt er mit Blick auf den "Dear Creators"-Aufruf der Youtube-Chefin im Oktober und das, was daraus folgte:

"Ein Aufschrei durchzieht die 'Creators'-Community. In Videos geben Youtuber die zweifelhafte Botschaft ungefiltert weiter. Nach dem Stille-Post-Prinzip überbieten sie sich mit apokalyptischen Interpretationen der Auswirkungen des umstrittenen Artikels 13 und stellen den Richtlinienvorschlag komplett verzerrt dar ... Die Plattform verhalf den entsprechenden Videos, zu denen sie vorher selbst aufgerufen hatte, durch Startseitenplazierungen und Trending-Einstufungen zu großer Reichweite und Sichtbarkeit. In den Trendingcharts von Youtube tauchten Anfang November gleich drei der Dystopie-Videos unter den Top 5 auf. So erreichte das Video des Kanals 'Wissenswert' eine Top-1-Plazierung, obwohl der Kanal nur 300 000 Follower hat. Das Video hat mittlerweile mehr als 3,7 Millionen Aufrufe, das ist das Zwölffache der normalen Reichweite des Kanals."

"Warum es Youtube nächstes Jahr nicht mehr gibt" heißt das Video, das mit freundlich-vertrauenswürdig klingendem Offkommentar zu flott montierten Werbebildern Datenkraken-Propaganda macht, wie Google sie sich nicht schöner wünschen könnte. Die Gegenprobe hat Rieck auch angestellt:

"Der Kanal 'MrWissen2Go', betrieben vom öffentlich-rechtlichen Netzwerk 'Funk', bietet immerhin einen neutralen Faktencheck und relativiert die grassierende Hysterie. In der Liste der Trendingvideos von Youtube taucht er nicht auf",

und daran, dass viele 100 000 Nutzer das Video "Warum Youtube 2019 NICHT tot ist | Faktencheck" nicht auf Youtube, sondern direkt bei funk.net gesehen hätten (das zwar Youtube kräftig mit rundfunkbeitragsfinanzierten Inhalten füttert, aber immerhin die Möglichkeit bietet, dasselbe auch im eigenen Internetauftritt anzusehen), kann es nicht liegen. Google "sorgt per Desinformation für Verunsicherung, um Druck auf die Politik auszuüben", schließt die FAZ-Medienseite, was auch Youtubes "Wirkmächtigkeit als Informationsgeber" beweise. Dass Youtube seinen Nutzern genau das als nächstes zu sehen empfiehlt, das der Google-Konzern gesehen werden möchte, liegt auf der Hand.

Das ist gut argumentiert und in sich stimmig – bloß ist's, zieht man weitere Zahlen hinzu, doch etwas komplexer. Daher gab Alexander Armbruster aus dem FAZ-Wirtschaftsressort seinem Artikel die mitfühlendere Überschrift "Die Youtube-Chefin kämpft um ihre Videos" (wiederum 45 Cent bei Blendle, Kurzfassung frei online) und zitiert anderes aus dem neuesten Wojcicki-Eintrag:

"Zusammengerechnet laden Nutzer ihren Angaben zufolge in jeder Minute mehr als 400 Stunden Videomaterial hoch, am Tag sind das hochgerechnet 576 000 Stunden. 'Die potentiellen Verpflichtungen daraus sind so groß, dass kein Unternehmen so ein finanzielles Risiko eingehen könnte', schlussfolgert die Internetmanagerin ... Selbst die Urheber seien im Übrigen häufig nicht einmal untereinander einig darüber, welche Teile wem genau gehörten",

also wem Urheberrechte an verwendeten bzw. remixten Bild- und Ton-Ausschnitten zustehen. Dass viele ältere Filme und Fernsehsendungen auch deshalb in der Versenkung verschwinden, weil vergleichsweise marginale Urheberrechte-Fragen nicht klärbar erscheinen, stimmt tatsächlich. "Wer hat recht? Blufft Youtube? Die Antworten stehen aus", schreibt Armbruster also im kurzen Kommentar daneben. Vielleicht mögen sich FAZ-Leser wundern, dass nicht mal der ausdrücklich als Meinungsbeitrag gekennzeichnte Kommentar eine Prognose wagt. Doch die Kapazitäten, Nutzung und damit Meinungsmacht von Youtube entwickeln sich eben rasant (nostalgischer Blick in eine Vergangenheit, in der die Welt vielleicht noch übersichtlich schien: "72 Stunden pro Minute" hieß ein Altpapier anno 2012 ...). Wie sie sich wackere Initiativen der wackeligen EU, ungeheuer dominante globale Datenkraken ein bisschen europäischen Gesetze zu unterwerfen, auswirken, ist kaum vorherzusagen.

Hier im Altpapier gibt's natürlich eine Prognose. Leonhard Dobusch wagte sie vergangene Woche bei netzpolitik.org unter der unalarmistischen Überschrift "Keine Panik, aber berechtigte Bedenken". Sie fällt allerdings düster aus. Während "negative Folgen für netzkulturelle Vielfalt und Freiheit durchaus zu befürchten" seien, würde sich Youtubes monopoloide Dominanz keineswegs verringern:

"Paradoxerweise dürften Upload-Filter die Marktposition von Giganten wie Google, Facebook und Amazon noch weiter stärken, weil nur diese in der Lage sind, diese technisch und rechtlich umzusetzen. Die Verhandlungsposition der Kreativen würde dadurch weiter geschwächt. Denn mit dieser Regelung haben die Plattformen immer die Wahl zu sagen, entweder zu ihren Konditionen oder es wird eben gefiltert."

Beispiele dafür, dass gut gemeinte Gesetze zu digitalen Themen sich, weil sie sich an keinerlei Beispielen orientieren können, entweder ganz anders auswirken als sie gemeint waren, also paradox, oder aus dieser Befürchtung heraus im Vorfeld so umgemodelt werden, dass sie sich gar nicht auswirken, gibt es ja.

Migrationspakt (eigentlich gar nicht geplante Debatte kam dann doch)

In der breiten Mitte der deutschen Medienlandschaft wird über vieles diskutiert, nur zum Beispiel: über die Zukunft der Volksparteien, die Zukunft der Volksparteien oder aber sozusagen auch über die Zukunft der Volksparteien. (Der diesen Begriff kritisch sehende uebermedien.de-Artikel, neulich hier erwähnt, ist inzwischen vollständig frei online zu haben).

Über anderes wird erstaunlich wenig diskutiert, zum Beispiel über den UN-Migrationspakt, der Mitte Dezember ja von sehr vielen Regierungschefs unterzeichnet werden soll. Eine Talkshow gab es dazu noch nicht, was womöglich daran liegt, dass die Talkshow-Redaktionen sich vor allem eng daran orientieren, was einflussreiche Politiker sagen und nicht sagen. Und sehr viel haben einflussreiche Politiker zum Thema noch nicht gesagt. Vorigen Donnerstag gab es eine "einstündige Debatte im Bundestag" dazu, in der "Parlamentarier von FDP, Linken und Grünen" der Bundesregierung "Mitschuld am Erfolg populistischer Propaganda gegen den UN-Migrationspakt" (Madsack / epd-Meldung) gaben. Dass die größte Oppositionspartei AfD vor allem den Pakt selbst kritisierte, versteht sich insofern. Dass überdies Regierungsmitglieder einander kritisierten, ebenfalls, z.B. CSU-Dobrindt den SPD-Außenminister. Das geht etwa aus dieser sueddeutsche.de-Meldung hervor, in der außerdem steht, dass ein "Beben in den sozialen Netzwerken" die eigentlich überhaupt nicht geplante kurze Debatte anstieß.

Ist es sinnvoll, solche Themen möglichst wenig und kurz zu debattieren, weil das den Falschen in die Hände spielt? Diese Frage, die sich durchs Jahr 2018 zieht, lässt sich auch bloß mit Meinungen beantworten. Es war aber jedenfalls offizielle Politik der amtierenden Bundesregierung, hat der Tagesspiegel herausgefunden:

"Die Bundesregierung will die von ihr eingegangenen Kompromisse beim umstrittenen UN-Migrationspakt nicht offenlegen. Auch zu ihren ursprünglichen Verhandlungspositionen verweigert sie Auskünfte. Auf eine Anfrage des Tagesspiegels zum Zustandekommen der im finalen Entwurf des Abkommens enthaltenen Aussagen teilte das Auswärtige Amt (AA) lediglich mit: 'Zahlreiche Elemente, die im deutschen Interesse sind, konnten dabei umgesetzt werden, dafür gab es an anderer Stelle Zugeständnisse.' ... Ein Sprecher erklärte, nähere Informationen dazu würden gegenüber Medienvertretern ausschließlich vertraulich und nur 'im Hintergrund' erfolgen."

Langjährige Altpapier-Leser könnten schon ahnen, wer genau die erwähnte Anfrage gestellt hat. Jost Müller-Neuhof war es, der schon seit Jahren seinen "Kampf gegen Hintergrundgespräche 'unter drei'" führt (vgl. hier, hier und hier).

Das Thema läuft meistens unter ferner liefen, hier im Altpapier unten im Korb, was vermutlich daran liegt, dass die Profis, die die Medienarbeit der Bundesregierung leiten, ihre Sache gut machen und so viele unterschiedliche Medien zu Hintergrundgesprächen (oder in Regierungsflieger) einladen, dass niemand das Thema groß skandalisieren möchte, weil dann das eigene Medium seltener eingeladen werden könnte. Auch aktuell hat Müller-Neuhof wieder zugängliche Dokumente gründlich gelesen und dann angefragt, warum aus einem "darstellen kann" schließlich ein "darstellt" geworden ist (im Satz "Migration war schon immer Teil der Menschheitsgeschichte, und wir erkennen an, dass sie in unserer globalisierten Welt eine Quelle des Wohlstands, der Innovation und der nachhaltigen Entwicklung darstellt"). Vermutlich liegt es dem Tagesspiegel, der selten Kritik an deutscher Flüchtlings- und Migrationspolitik übt, fern, gegen den Migrationspakt einzutreten. Aber offene Frage müssen immer gestellt und notwendige Debatten immer geführt werden – nicht erst dann kurz, wenn die sog. soz. Medien es unvermeidlich erscheinen lassen. Das macht guten Journalismus aus.

Wechselwirkungen aus und mit Österreich

Wie die deutschsprachige Diskussion über den Migrationspakt anlief, analysierte kürzlich Olivera Stajić im österreichischen Standard. Dabei stieß sie auf eine "Wechselwirkung" bzw. mehrere Wechselwirkungen. Eine hat mit den "mehreren Dutzend Videos, die die Youtube-Suche unter 'Migrationspakt' anbietet" zu tun. Die andere führt zur gestern hier prominent erwähnten Kronen-Zeitung:

"In der österreichischen Mediendebatte abseits rechtsextremer Kreise war die Kronen Zeitung eines der ersten Medien, die das Thema aufgriffen, zunächst noch unter dem Stichwort 'Marrakesch-Erklärung'. In einem Bericht vom 10. September zitierte die Krone Vizekanzler Strache ... "

Und dann teilte Strache den Artikel "auf seiner Facebook-Seite und wurde darauf von den FPÖ-nahen Medien Unzensuriert und Wochenblick zitiert", und so weiter. Was schließlich dazu führte, dessen Österreichs Regierungschef den Pakt nicht unterzeichnen wird, und natürlich auch zur späten deutschen Debatte führte.

Wie immer man zum UN-Migrationspakt steht: in der schön viel diskutierenden deutschen Öffentlichkeit darüber möglichst gar nicht diskutieren zu wollen, war eine schlechte Idee der amtierenden Bundesregierung.


Altpapierkorb (Benko ist nicht Bezos, "ARD Plus Kids", Yelp, neue deutsche Whatsapp-Serie, neue Digitalministerin, "Internet fördert den Turbokapitalismus", "Toni Erdmann")

+++ Weitere Berichte zum gestrigen Thema der Krone und ihres neuen Mitbesitzers, des "Kaufhaus-Königs" René Benko: Dass die in Österreich starken Gratiszeitungen "sich nun also wahrscheinlich auf einen härteren Konkurrenzkampf einstellen" müssen, meint Ralf Leonhard in der taz. +++ Auch interessant ist, was der Standard über Benko und seine finanziellen Hintergründe ("Bekannte Unternehmer wie Niki Lauda, Hans Peter Haselsteiner, Johann Graf und Alfred Gusenbauer setzen auf Renditen aus dem Hause Signa. Und auch große Versicherungen und Fonds – vor allem aus Deutschland – werfen dem 41-Jährigen ihr Geld nach ..."). +++ Und DJV-Blogger Hendrik Zörner vergleicht ihn im Vorspann erst mal, unter Fragezeichen, mit "Jeff Bezos bei der Washington Post", um sich weiter unten "Vergleiche mit Amazon-Chef Jeff Bezos" ausdrücklich zu "verbieten". Beim Deutscher Journalisten-Verband sind eben deutsche Journalisten aktiv ...

+++ Dass Bezos selbst für sein Haupt-Geschäft Amazon nun "etwa 2,5 Milliarden Dollar an Steueranreizen und Zuwendungen, die New York und Virginia gewähren", kassieren kann, steht im heutigen Handelsblatt-Newsletter.

+++ Der oben erwähnte Micha Hanfeld hat heute natürlich auch etwas geschrieben: "ARD und ZDF gibt es jetzt auch als Bezahlangebot bei der Telekom", mit extra Kanälen mit so zugkräftigen Namen wie "ARD Plus, ARD Plus Kids, ZDF Select und ZDF Tivi". Es geht also um die anfechtbare Kooperation, die etwa hier Thema war: "Wie profitabel das ist, verraten die Sender nicht. Für wie lange und zu welchem Preis man Verträge mit der Telekom abgeschlossen habe, sei vertraulich. Nachprüfen kann man das erst, wenn die Gebührenkommission KEF ihren nächsten Bericht vorlegt, in dem Einnahmen und Ausgaben der öffentlich-rechtlichen Anstalten aufgelistet sind", schließt er.

+++ Das Bewertungsportal Yelp erlebte vorm Oberlandesgericht München "eine unangenehme Überraschung", berichtet u.a. die Süddeutsche (und hat gleich mal bei yelp.de, das eigentlich Menschen dabei helfen will, "tolle lokale Unternehmen wie Zahnärzte, Frisöre oder Mechaniker zu finden", nach dem OLG geschaut). Es handelt sich um ein kalifornisches Unternehmen, das sich den deutschen Wettbewerb Qype einverleibt hat, und um das "gut gehütete Geschäftsgeheimnis" eines Algorithmus.

+++ "Plaintiffs Cable News Network, Inc. and Abilio James ('Jim') Acosta", also CNN und sein Reporter, der in vielen jüngeren Altpapieren Thema war, haben nun Donald Trumps Regierung verklagt. Ausführlich auf deutsch bei meedia.de.

+++ Die Bundeswehr hat keine Angst vor neuesten Medien und nun auf Youtube und bundeswehrexclusive.de eine "WhatsApp Serie" gestartet. Siehe heise.de Telepolis. "KSK" steht für "Kommando Spezialkräfte" (und nicht für "Künstlersozialkasse").

+++ "Das Internet fördert den Turbokapitalismus. Die Machtzentralen sitzen im Silicon Valley. Dort fließt das Geld hin – und wird kaum versteuert. Der Kommerz hat das Internet fest im Würgegriff", schreibt Jörg Schieb im WDR-Blog Digitalistan zur laufenden ARD-"Themenwoche Gerechtigkeit".

+++ Einen der Dinosaurier der Medienkongresse, das Medienforum NRW, wird es nicht mehr geben, weiß die Medienkorrespondenz.

+++ Das "erste und einzige Land", also deutsche Bundesland mit einem Digitalministerium, ist laut Markus Söder Bayern. Und die bayerische SZ klingt fast ein bisserl stolz.

+++ Wer für noch viel mehr Auswahl auf seinem Fernseh-Endgerät bezahlen will, hat ab dieser Woche noch mehr Qual der Wahl. Über das neue gemeinsame Sky-Netflix-Angebot berichten die Fernsehfüchse von Tagesspiegel ("Der Anspruch ist: möglichst viele Bewegtbildangebote, private und öffentlich-rechtliche Sender mit ihren Mediatheken und natürlich Streamingportale in einem Menü") und dwdl.de ("Effektiv beträgt die Ersparnis im Vergleich zur Einzelbuchung also 3 Euro").

+++ Die SZ-Medienseite stellt neue deutsche Serien vor: "Parfum" über Eva Kranenburg als "Shooting Star unter den deutschen Drehbuchautoren" und die neue Vox-Serie "Milk & Honey". Sie "funktioniert ... erstaunlich gut sogar, wenn man die hanebüchene Grundannahme akzeptiert hat, dass da in Brandenburg ein paar junge Männer die wirtschaftlich miserable Lage einer Imkerei zum Anlass nehmen, einen Escort-Service zu gründen und sich fortan zahlungskräftiger Weiblichkeit andienen", schreibt Hans Hoff.

+++ Die FAZ-Medienseite befasst sich mit dem heutigen ARD-Film: "Als nostalgisches Stück von zeithistorischer Bedeutung geht 'Keiner schiebt uns weg' auch gut durch", meint Heike Hupertz. Wenn die WDR-Produktion "auch zukunftsweisend sein will", sei sie bloß noch "naiv, aber immerhin gut gemeint."

+++ Und fast ohne irgendein Medienmedien-Echo wurde gerade einer der allermeist gelobten deutschen Kinofilme der letzten Jahrzehnte, Maren Ades "Toni Erdmann", ausgestrahlt, weshalb er nun, "nicht geeignet für Kinder, Jugendliche oder empfindsame Zuschauer", aber immerhin, bis 21. November in der Arte-Mediathek steht.  

Neues Altpapier gibt's wieder am Donnerstag.