Das Altpapier am 3. Januar 2019 Die Angsträume eines Landes

Wortklauberei ist nicht immer schlecht und lohnt sich besonders mit Blick auf die Diskussion um Bottrop und Amberg. Trolle lenken von rassistischen Straftaten ab – Politik und Medien helfen immer wieder dabei. Stereotype besitzen leider eine klebrige Anziehungskraft und es gibt immer wieder Verwirrung um dieses Ding namens Wirklichkeit. Ein Altpapier von Nora Frerichmann.

Kaum zwei Tage ist das Jahr alt und schon gibt es die ersten Vorschläge für das Unwort des Jahres. Das ging schneller als noch 2016, als die "Armlänge Abstand" nach der Silvesternacht zum Favoriten für den Titel wurde (am Ende machte aber dann ja "Volksverräter" das Rennen).  2019 wird also nun "persönliche Betroffenheit" zum frühen Favoriten – ein Erklärungsversuch von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) für das Motiv eines Esseners, "Hass auf Fremde" entwickelt zu haben und zum Jahreswechsel mit seinem Auto Menschen anzufahren, die in seiner Wahrnehmung nach Flüchtlingen aussehen.

Die ganze Twitter-Diskussion soll hier nicht nacherzählt werden. Stattdessen lohnt sich aber ein genauerer Blick auf sprachliche Feinheiten. Denn "Hass auf Fremde" oder Fremdenfeindlichkeit wäre doch zunächst einmal ein Hass auf jeden, der mir persönlich nicht bekannt ist oder aus einem anderen Land stammt.

Das ist so meist aber nicht gemeint. Als fremd wird in diesem Zusammenhang recht diffus eingestuft, wer anders aussieht als der "weiße" Prototyp-Europäer. Bei dem jungen Zeit-Portal ze.tt schreibt Seyda Kurt in einem Kommentar:

"Viele Medien haben in den letzten zwei Tagen diese Formulierungen übernommen oder von Fremdenfeindlichkeit gesprochen. Da haben sie und der Täter schon mal eins gemeinsam: Sie markieren bestimmte Menschen aufgrund äußerer Merkmale wie ihrer Haut- und Haarfarbe als fremd."

Sie verweist auch auf das dahinterstehende Framing:

"Wörter schaffen den Rahmen dafür, wie wir mit Erlebtem und Erfahrenen umgehen, es kategorisieren, Relevanz zusprechen, relativieren und: wie wir zu den Betroffenen stehen. Werden diese immer und immer wieder als Fremde und Außenstehende markiert, ist rassistischer Terrorismus nichts, was die Mehrheitsgesellschaft als 'uns', sondern wieder nur als 'die da' betrifft."

Die Grenze zwischen Amok und Terror

Bei der Formulierung "rassistischer Terrorismus" werden Sie jetzt vielleicht zusammengezuckt haben. War nicht von Amok die Rede? Also gibt’s hier noch eine Runde Wortklauberei:

Im Interview mit Zeit Online, bzw. Vannessa Vu, erklärt der Soziologe Matthias Quent von der Amadeu Antonio Stiftung, warum er in Fällen wie dem in Bottrop "von Vorurteils- oder Hassverbrechen und auch von Rechtsterrorismus" spricht, statt von Amok. Als "Amokfahrt" hatte z.B. Innenminister Horst Seehofer (CSU) den Vorfall in der Silvesternacht bezeichnet (siehe Tagesschau). Verschiedene Onlineportale übernahmen den Begriff (z.B. t-online, DerWesten.de oder Rheinische Post).

"Es ist noch unklar, ob und wie ausführlich die Tat geplant wurde. Vielleicht handelt es sich um einen Spontanterrorismus, der auch im islamistischen Milieu seit Jahren propagiert wird: mehr oder weniger spontane Gewalttaten mit alltäglichen Mitteln, die keine große logistische Vorbereitung benötigen. Die Tat hat eine spezifische politische und gesellschaftliche Wirkung. Offenbar hat der Täter durch eine schockierende Botschaftstat gegen nicht weiße Menschen, gegen People of Color, Angst und Schrecken hervorrufen wollen. Die rassistisch motivierte Opferauswahl steigert Spannungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Sie betont und verstärkt ethnische Unterschiede und inszeniert sie als Grund für Gewalt."

Das muss nicht jede*r genauso für sich annehmen, zumal ja auch noch endgültig zu klären ist, in welcher psychischen Verfassung der Täter ist. Die Tatsache, dass die rassistisch motivierte Dimension der Tat aber mit der bloßen Einordnung in die Kategorie "Amok" erstmal verharmlost und entpolitisiert wurde, ist allerdings ohne Zweifel ein Diskussionspunkt. Zumal der Mann tatsächlich eine "klare Absicht [hatte,] Ausländer zu töten" (O-Ton NRW-Innenminister Reul bei welt.de), wie nach den ersten Verhören bekannt wurde. Zwar könnten die "Grenzen zwischen Amok und Terror in der Realität verwischen", sagt Quent, aber:

"Der Begriff Amok entleert Anschläge um ihre politische und gesellschaftliche Bedeutung. Was die Tat in Bottrop (…) von reinen Amoktaten unterscheidet, ist die Opferauswahl und ihre politische Botschaft."

Zwar gibt es bisher keine Erkenntnisse darüber, "dass dieser Mann irgendwelche Verbindungen hat oder dass er selber in irgendwelchen rechtsradikalen Kreisen sich bewegt" (WAZ), was auf eine politische Dimension hindeuten würde. Ob politische, persönliche oder krankhafte Motivation: hinter einer solch gezielten Tat gegen Menschen mit nicht typisch weiß-europäisch aussehendem Äußeren ist zwangsläufig ein extremer Hass gegen Menschen anderer Herkunft zu erkennen.

Quent versucht auch einzuordnen, warum der Begriff Terror eher fällt, wenn islamistischer Hintergrund vermutet wird, bei rassistischer oder rechtsradikaler Gewalt aber eher weniger:

"Dafür sehe ich mehrere Ursachen. Es gibt ein Bias, Gewalt aus Außengruppen als bedrohlicher darzustellen und wahrzunehmen als Gewalt aus der Eigengruppe. Außerdem galt Terrorismus in Deutschland lange nur als Angriff auf den Staat, vor allem durch den linken und islamistischen Terrorismus, während Angriffe auf einzelne Bevölkerungsgruppen bestenfalls als seltene Eskapaden einiger weniger Extremisten galten, die mit unserer Gesellschaft nicht viel zu tun hätten."

In einem Kommentar beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (Madsack, hier MAZ) plädiert Markus Decker dafür, die Bezeichnung Terrorismus nicht nur an den Islam zu kleben und auch zu verwenden, wenn der Täter aus einem anderen Umfeld kommt und die Tat nicht geplant war:

"Islamistische Gewalt gilt als Angriff auf eine nicht-muslimische Mehrheitsgesellschaft – und darum stets als Terror. Terror, der sich gegen Migranten richtet, glaubt, an die Fremdenfeindlichkeit von Teilen dieser Mehrheitsgesellschaft andocken zu können. Das wirkt auf seine Klassifizierung zurück: Der Terror wird nicht mehr als Terror benannt. (…) Tatsächlich gibt es islamistische wie rechtextremistische Gewalt in allen Schattierungen. Es gibt organisierte Terrorgruppen, fanatisierte Einzeltäter und psychisch kranke Grenzgänger, in denen sich Angst und Rassismus mischen – was beides nicht entschuldigt. Doch selbst da, wo Terror nicht geplant ist, wirkt er als solcher. Das muss gesagt werden."

Matthias Drobinski schreibt in der Süddeutschen über eine "Entpolitisierung rechter Gewalt" in der deutschen Öffentlichkeit:

"Mit weitem Abstand hat keine andere politisch motivierte Gewalt in der Geschichte der Bundesrepublik so viele Opfer gefordert wie die von rechts. Nur wurde und wird sie immer noch oft nicht als politisch motivierte Gewalt angesehen: War halt eine Kirmesschlägerei, sind irgendwelche Idioten aneinandergeraten, war ein Totschlag im Suff. Und selbst, wenn die rechtsextremen Motive der Gewalt offenbar sind, erscheint sie in der Öffentlichkeit in eigentümlicher Weise in ihrer Unausrottbarkeit vertraut. Die Gewalt der Fremden dagegen bricht brutal ins Vertraute ein; sie besetzt die Angsträume des Landes."

Nicht nur die Trolle sind schuld

Sie ahnen es, nun kommt der Schwenk zu der so oft im gleichen Satz oder gleichen Artikel genannten Gewalttat mehrerer junger Asylbewerber im bayerischen Amberg (Link zur FAZ): Zwei völlig unterschiedlichen Ereignissen, die außer des ungefähren Zeitpunkts und der Ausübung von Gewalt nicht viel miteinander zu tun hatten. Dass Seehofer (Link zur Tagesschau) dennoch beide Taten im gleichen Statement nennt, und damit auch ein Stück weit auf eine Stufe stellt, kann man erneut als Symptom einer Verschiebung in der öffentlichen Wahrnehmung sehen.

Dass nach solchen Gewalttaten gezielt in sogenannten sozialen Medien Hass und Hetze gegen Geflüchtete verbreitet werden, ist weder überraschend noch neu, aber besonders in diesen beiden Fällen wieder an der Tagesordnung, wie Eva Horn und Sonja Peteranderl für SpOn schreiben:

"Auch die digitale Hetze im Amberg-Fall wirkt organisiert. 'Ich konnte starke Anzeichen für eine koordinierte Kampagne aus neurechten Kreisen erkennen - und dafür, dass Amberg genutzt werden sollte, um vom rechtsterroristischen Anschlag in Bottrop abzulenken', sagt der IT-Experte Philip Kreißel, der regelmäßig rechte Seiten und Kommentare auswertet. 'In den Kommentaren unter praktisch jedem Artikel zum Thema Bottrop wurde etwa versucht, das Thema auf Amberg zu lenken.' Angriffe, bei denen die Täter aus dem rechtsextremen Umfeld stammen, werden dagegen als Notwehr dargestellt, hat Kreißel beobachtet."

Dass rechte Troll-Accounts und Netzwerke sehr viel aktiver sind, als durchschnittliche Social-Media-Nutzer müsste eigentlich auch bekannt sein. Dennoch werden diese gesteuerten Empörungswellen scheinbar weiterhin von Medien und Politikern, wie eben im Seehofer-Statement, aufgenommen.

"Damit richten sie dann einen ungleich größeren Schaden an als die Trolle",

wird Kreißl bei SpOn zitiert. Das soll nun natürlich nicht im Umkehrschluss bedeuten, dass über solche Gewalttaten von Geflüchteten nicht mehr berichtet werden soll. Aber die Relationen werden doch immer wieder verzerrt oder wie Constanze von Bullion auf der Meinungsseite der SZ schreibt:

"Hätten in Amberg blonde Oberpfälzer randaliert, kein Hahn hätte danach gekräht, und kein Geschäft wäre damit zu machen."

Anziehungskraft der Stereotype

Wo auch weiterhin der Hahn kräht, ist der Fall Relotius (damit hätten wir dann auch die erste zurechtgebogene Überleitung des Jahres geschafft). Verschiedene Aspekte und Hintergründe werden hier im Altpapier wohl noch einige Zeit Dauergast bleiben. Heute werfen wir dabei einen Blick in die USA, was wir bisher im Altpapier nur am Rande getan haben. Auf der FAZ-Medienseite schreibt Nina Rehfeld:

"Der Fall des Reportagefälschers Claas Relotius bewegt auch die amerikanischen Medien. Und dies nicht nur, weil einige seiner fabrizierten Geschichten in den Vereinigten Staaten angesiedelt sind und der Skandal den amerikanischen Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, veranlasste, dem Spiegel habituellen Anti-Amerikanismus anzulasten."

Die FAZ-Autorin hat vor allem die beiden Traditionsblätter New York Times und Washington Post zu dem Thema durchforstet. In den US-Medien herrsche die Ansicht, dass die Anziehung des Stereotyps – in diesem Fall des hässlich-fetten, nationalistischen Schießeisenliebhabers – in deutschen Medien immer noch hoch im Kurs stehe. So schreibt z.B. Charles Lane in der Post:

"Similarly, while many German journalists report honestly from this country, going to great lengths to travel and meet ordinary people, the gun-toting, death-penalty-seeking, racist American nonetheless remains a stock character of much superficial coverage, particularly in left-leaning outlets such as Hamburg-based Der Spiegel.”

Lane fühlt sich und sein Land vom Spiegel offenbar sichtlich falsch dargestellt. Das hält er aber nicht nur für ein Problem von Relotius allein, sondern für eine deutsche und europäische Sichtweise.

"They believed what they found believable. Their credulousness was rooted partly in truth — xenophobia, gun violence and the rest are real problems in the United States, just as anti-foreigner violence was, and is, in Germany. But it also reflected bias: Contempt for American culture has a long history among the continental European cognoscenti, the sort of people who read Der Spiegel and write for it. Negative caricatures of the United States have taken hold in broader German public opinion, too, especially since a stereotypical Ugly American, Donald Trump, reached the White House — but well before that, too."

Ob das grundsätzlich zu verallgemeinern ist, kann man angesichts der starken medialen Gewichtung auf Geschehnisse in den USA sicher diskutieren. Als übergeordnetes Problem sieht Lane aber auch einen "confirmation bias", also eine Bestätigungstendenz,

"wie sie die großen Medienorganisationen eigentlich vor allem in den Echokammern der sozialen Medien verorten: Man bekommt einfach gern das bestätigt, was man eh schon vermutete, ob das nun das Bild vom hässlichen Amerikaner ist oder das von einer Presse, die vor allem den eigenen Wahrheiten verpflichtet ist." (Rehfeld)

Und was kann man dann heutzutage überhaupt noch glauben? Den Satz haben vermutlich viele Journalist*innen in letzter Zeit um die Ohren gehauen bekommen. In dem Zusammenhang kramt Stephan Hebel der Frankfurter Rundschau nochmal eine Definition des Medienbegriffs aus dem Regal:

"Medien, das steckt schon in der Herkunft des Wortes, sind Mittler zwischen dem, was nur sie mit eigenen Augen sehen können, und der großen Öffentlichkeit, die auf mediale Vermittlung angewiesen ist. Der Anspruch, dass Journalistinnen und Journalisten ihre Beobachtungen so wirklichkeitsgetreu wie möglich wiedergeben, darf schon deshalb nicht aufgegeben werden. Aber was bedeutet 'wirklichkeitsgetreu'? Oder, um die Frage ins Philosophische zu überhöhen: Kann man vom Journalismus 'die Wahrheit' erwarten?"

Die Antwort ist natürlich jein. Denn jeder Mensch sieht die "Wirklichkeit" bekanntlich, je nach eigenen Erlebnissen, Bildung, Herkunft, Weltanschauung etc. etwas anders. Welche dieser Wirklichkeiten sollten "die Medien" dann darstellen? Und dazu kommt, dass es ja auch gerade der Auftrag von Journalisten ist, auszuwählen, zu gewichten, einzuordnen und zu kuratieren. Dabei fallen zwangsläufig Teile der "Wahrheit" weg, während andere hervorgehoben werden.

Deshalb gibt Hebel auch noch eine Bitte an Leser/Nutzerinnen aus:

"Es wäre auch ein Auftrag an alle, die mediale Vermittlung des Weltgeschehens nicht als Wahrheitsmaschine zu verstehen, sondern als Angebot. Als ein Angebot, die journalistische Darstellung der Wirklichkeit zwar als eine möglichst wahrhaftige zu verstehen, aber zugleich als Annäherung, als nur eine von vielen möglichen Wahrheiten. (…) Statt eine 'Wahrheit', die nicht unsere ist, empört als Lüge zu verwerfen, würden wir unsere Wahr-Nehmungen immer wieder aneinander messen. Nur so könnte etwas entstehen, das sich als gemeinsame, öffentliche Annäherung an die Wahrheit beschreiben ließe. Zumindest an die Wirklichkeit."

Dass Medienmenschen kein haargenaues Spiegelbild "der Realität" produzieren, muss also auch von uns selbst wieder stärker betont werden (ein immer wiederkehrendes Thema hier im Altpapier, weitere Überlegungen z.B. hier, hier und hier). Dazu würde natürlich auch gehören, die Realität nicht für sich allein zu beanspruchen.


Altpapierkorb (Netflix' "Patriot Act", Tellerränder in Europa, Neujahrsansprache)

+++ Marketingtechnisch ist es für Netflix wahrscheinlich eher Erfolg, als Katastrophe: Der Streamingdienst hat in Saudi-Arabien nach Beschwerden eine Folge der Show "Patriot Act" von US-Satiriker Hasan Minhaj vom Draht genommen, berichtet die Financial Times. Darin geht’s unter anderem um die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi, die Rolle von Kronprinz Mohammed Bin Salman und den Krieg im Jemen. Natüüürlich tut Netflix aber ansonsten alles für die Freiheit der Satire. So zitiert die Tagesschau eine Sprecherin: "Wir unterstützen mit Nachdruck weltweit die künstlerische Freiheit und haben die Folge nur in Saudi-Arabien zurückgezogen, nachdem wir eine rechtskräftige Aufforderung erhalten haben." Was die Abrufzahlen angeht ist das Ganze wohl nicht unbedingt ärgerlich für Netflix: Das Interesse dürfte weltweit geweckt worden sein. Mehr Infos gibt’s z.B. auch bei taz und Tagesspiegel.

+++ Zwar sind wir in Europa mittlerweile hypervernetzt, aber gibt es auch eine umfassende europäische Öffentlichkeit? Die Frage stellt Annika Schneider bei Deutschlandfunks "@mediasres", vor allem mit Blick auf die anstehenden Europawahlen. Tagesspiegel-Redakteur Harald Schumann fordert z.B.: "Die europäischen Journalisten müssen lernen, europäisch zu arbeiten, über Grenzen hinweg". Kooperation sei das Gebot der Stunde. Zum Teil werde man über China und die USA besser informiert als über die europäischen Nachbarländer, kritisierte er. Es gibt also noch viele Tellerränder, über die geschaut werden darf.

+++ Mely Kiyak ist in ihrer Zeit-Online-Kolumne unzufrieden mit "dem ollen Gulasch von Zwoachtzehn" in Merkels Neujahrsansprache für 2019. Langweilige Reden seien in Deutschland aber Usus, denn: "Redenschreiber sind häufig Autoren, deren Talent im Angepasstsein liegt. Niemand holt sich geniale Schreiber ins politische Haus, denn spitzfindige und gelehrte Autoren sind niemals gut im Harmonieren, sondern besser im Querulieren. Das muss so sein. Entweder schreibt man einen ehrlichen Text oder man verfasst eine Rede, die möglichst viele Wähler anspricht und einen Querschnitt der Interessen bedient." Und im Journalismus können wir solche spitzfindigen Querulanten in Post-Relotius-Zeiten auch sehr gut gebrauchen.

+++ Wer sich das Ausmaß der, nennen wir es mal geballten Kreativität der Regenbogen-Presse-Redakteure aus dem vergangenen Jahr vor Augen führen möchte, sei ein Klick zu Übermedien und Topf voll Gold empfohlen.

+++ Und wer danach das Bedürfnis hat, seinen Bullshit-Detektor auf die Probe zu stellen, kann sich bei FAZ.net testen.

+++ Die Tagesschau verliert Zuschauer, berichtet dwdl.de. Wer für 2018 sonst noch Jubelmeldungen versenden konnte oder abgebaut hat, steht hier.

+++ Serien anyone? Beim Hamburger Abendblatt gibt’s eine Übersicht, was Anfang 2019 so alles anläuft.

+++ Über eine Krise in der Öffentlichkeitsarbeit des Vatikans berichten FAZ und Domradio.

Neues Altpapier gibt’s wieder am Freitag.