Herzlichen Glückwunsch Das sind die ARD Kultur Creators-Gewinner:innen
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Neun Projekte aus 647 Einreichungen hat die Jury gewählt. Je eine Landesrundfunkanstalt wird ein Projekt umsetzen. Die Vielfalt der Formate ist groß und reicht von Podcasts, Dokumentation, Video-Formate und Experimente. Bis Ende des Jahres werden die Projekte umgesetzt und auf verschiedenen ARD-Plattformen veröffentlicht. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner:innen!
Experimenteller Kurzfilm Lana Kaiser
Der experimentelle Kurzfilm Lana Kaiser von Philipp Gufler ist ein persönliches Porträt der Sängerin und Entertainerin Lana Kaiser, die 1985 unter dem Namen Daniel Küblböck geboren wurde. Für das Projekt wurde die Musik von Rory Pilgrim komponiert. Umgesetzt wird das Projekt gemeinsam mit dem BR.
Der Künstler Philipp Gufler sagt über sein Projekt:
Ich möchte mit meinem Kurzfilm eine Kritik an der Berichterstattung zu Lana Kaiser in den frühen 2000er Jahren und nach ihrem Verschwinden formulieren und eine einfühlsam Form finden an ihren Mut und ihre Lebensfreude zu erinnern. Sie als Teenager auf der Bühne beim Konzert zu sehen, machte mir deutlich, was für einen großen Tribut ihre Sichtbarkeit und ihre Weigerung, sich konform zu geben von Lana forderten. Sie hat mich als Künstler inspiriert und ich freue mich deswegen sehr über das große Interesse an meinem Kurzfilm und der Präsentation im Rahmen des ARD Kultur Creators-Wettbewerb. Vielen Dank!
Talk-Format Ich sehe was, was du nicht siehst
Ich sehe was, was du nicht siehst ist ein Video-Format von Jakob Schwerdtfeger, das gemeinsam mit dem HR umgesetzt wird. Das Format soll neue Perspektiven eröffnen, indem Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen und sozialen Backgrounds ihre Sichtweisen auf Kunst schildern und schafft so einen niedrigschwelligen Zugang zu Kunst. Jakob Schwerdtfeger sagt:
Bislang kommen fast immer nur Fachleute zu Wort, wenn es um Kunst geht. In meinem Format liefern nun Menschen aus kunstfernen Berufen frische und unverkrampfte Blicke auf Werke – raus aus dem Elfenbeinturm und down to earth. Dadurch wird Kunst mehr mit dem Alltag verknüpft und es entsteht ein innovatives Infotainment-Format.
Fotoprojekt und Dokumentation Wie Weimar wohnt
Wie Weimar wohnt von Axel Völcker ist zum einen eine Fotoserie über die Menschen in Weimar, die sie in ihren Wohnungen porträtiert. Zum anderen ist das Projekt auch eine Dokumentation, die die Menschen der Fotoserie genauer vorstellt. Von den Bewohner:innen im Plattenbau bis zur Paul Klee-Villa erlaubt das Projekt einen Blick hinter die Mauern und macht das Verborgene sichtbar. Verknüpft werden die Bilder mit Video- und Audio-Elementen, mit denen man den Menschen noch näherkommen kann. Umgesetzt wir das Projekt gemeinsam mit dem MDR. Axel Völcker freut sich über den Gewinn:
Podcast Ach nichts - über ungesagtes gebliebenes in Beziehungen
Das Podcastformat Ach nichts von Anne Pretzsch und Gina Enslin über Ungesagtes in Beziehungen geht der Frage auf den Grund, warum in unseren alltäglichen Beziehungen und Begegnungen wichtige Dinge oft ungesagt bleiben. Auch die Hörer:innen sollen ihre Erfahrungen einfließen lassen. Anne Pretzsch und Gina Enslin setzen ihr Projekt gemeinsam mit dem NDR um.
Podcast DeepDIALOG
Im Podcast DeepDialog von Ann-Kristin Hitzemann treffen zwei Fremde aufeinander, tauschen sich aus und lernen die Sichtweisen des Gegenübers kennen und verstehen. Das Projekt wird gemeinsam mit Radio Bremen umgesetzt. Ann-Kristin Hitzemann über ihre Idee zum Projekt:
Langzeitdokumentation Offline
Offline ist eine Langzeitdokumentation über ukrainische und russische Models in Berlin vom Regisseur und Fotografen Mehran Djojan, der in Kabul geborenen und in Deutschland aufgewachsenen ist. Bereits seit drei Jahren begleitet er seine Protagonist:innen und hat schon viele Höhen und Tiefen auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt miterlebt. Ein Augenblick, der nochmal alles verändert hat, war der Beginn des Krieges in der Ukraine.
Mehran Djojan sagt über das Projekt, dass gemeinsam mit dem RBB realisiert wird:
Podcast #vomlebengezeichnet
#vomlebengezeichnet ist ein Projekt des deutschsprachigen Dreampop-Artist und Aktivisten MANU META, dass er gemeinsam mit dem SR realisiert. In seinem Projekt will Manuel Nicklaus, wie MANU META mit bürgerlichem Namen heißt, auf künstlerische Art lebensprägende Erlebnisse mit der Welt teilen und mit Hör:innen in einem Podcast ins Gespräch kommen. Es geht um ihre bewegenden und persönlichen Geschichten aus dem echten Leben, die über Zeit und Raum hinweg miteinander verbinden. Manuel Nicklaus schreibt über sein Projekt:
Es ist ein starkes Signal, dass sich ein bundesweiter Wettbewerb der Frage widmet, wie wir als Gesellschaft zusammenleben wollen. Mit MANU METAs Projekt #VOMLEBENGEZEICHNET wollen wir unseren künstlerischen Beitrag zu einem offenen und solidarischen Miteinander in unserer Gesellschaft leisten.
Crossmediales Projekt Connecting Stories
Das Projekt Connecting Stories besteht aus Short Graphic Essays über die Verbundenheit von Frauen mit ähnlichen biografischen Landschaften und stammt von Lucie Langston und Julia Kleinbeck. Mit dem SWR arbeiten sie gemeinsam an der Umsetzung. Die beiden schreiben über ihr Projekt:
Wir fokussieren uns auf den wichtigen Zusammenhalt von Frauen im Allgemeinen und von marginalisierten Gruppen im Besonderen. Unsere Verbundenheit, unser Zusammenhalt macht uns stärker und bedeutet Anerkennung und Sichtbarkeit. Wir wollen Weiblichkeit zeigen, ohne ihre Diversität zu vergessen. So ist unser Projekt darauf ausgelegt gemeinsame Ankerpunkte verschiedener Biographien zu identifizieren und nebeneinander darzustellen, vergleichbar, nachvollziehbar, erlebbar zu machen und so Gefühle von Verbundenheit und Zusammenhalt zu erzeugen und zu stärken.
Experiment-Dokumentation Kein Konzept
Kein Konzept ist ein Projekt von Simon Domes und Adam Özdemir. Der Texter und der Fotograf haben ein Experiment entwickelt: Stille Post meets Kunst. Kreative aus verschiedenen Sparten arbeiten nacheinander an einem Projekt und kommunizieren ausschließlich über ihre Kunst. Jede:r hat 24h Zeit, danach kommen die Ergebnisse auf eine Festplatte und die Festplatte wird weitergegeben. Wie interpretiert der oder die Nächste die Idee? Genügt Kunst als Sprache? Das Projekt wird gemeinsam mit dem WDR realisiert:
Verbundenheit bedeutet für uns sich gegenseitig helfen, gemeinsam voneinander zu lernen und immer offen zu sein. Seien es Ideen, seien es Meinungen oder irgendetwas anderes. In unserer Idee klammern wir etwas, ohne das Verbundenheit und Zusammenhalt nicht möglich ist – nämlich Kommunikation – aus und schauen, wie das den künstlerischen Prozess beeinflusst.
Diese Jury hat die Gewinner:innen gekürt
Die Juryvorsitzende war Jana Brandt, Programmdirektorin des MDR. Mit dabei waren auch Mieze Katz, Podcasterin und Sängerin der Band Mia, Mona Ameziane, Moderatorin und Buchexpertin, Julian Adenauer, Professor für digitale Kommunikation an der HBK Braunschweig und Maxi Droste, Leitung der Kuration der ARD Mediathek.
Nachdem die Landesrundfunksanstalten eine Shortlist mit jeweils drei Projekten erstellt hat, hat die Jury in einer Sitzung die neun Gewinner:innen gekürt. Es wurde viel diskutiert und abgewogen. Und die Begeisterung über so viel Kreativität in Deutschland war groß bei der Jury.
Jury-Vorsitzende Jana Brandt sagt: "So viel kreativer Input – die Leitung der Jury beim ARD Kultur Creators-Wettbewerb war mir eine große Freude. Die Vielfältigkeit der eingesendeten Konzepte von experimentellen Film- und Fotoprojekten bis hin zu diversen Podcast-Formaten war überwältigend und hat uns die Auswahl nicht leicht gemacht. Ungewohnte Einblicke in ganz diverse persönliche Lebensumstände, ein niedrigschwelliger Zugang zur Kunst und tiefgründige Dialoge versprechen interessante, neue Einsichten. Ich möchte mich bei allen, die uns ihre Konzepte geschickt haben, ganz herzlich bedanken und bin sehr gespannt auf die Umsetzung“.
* Da alle Projekte in ihrer Entwicklung noch am Anfang stehen, handelt es sich hier um Projektskizzen und Arbeitstitel. Bis Ende des Jahres werden die Projekte umgesetzt und auf verschiedenen ARD-Plattformen veröffentlicht.
Danke an alle, die mit gemacht haben. Jetzt werden die Ideen entwickelt und wir sind gespannt auf den weiteren Fortgang.