Sie geben nicht auf Vermisster Arian: Suche mit Drohnen und Hubschraubern am Fluss Oste geplant

12. Mai 2024, 20:30 Uhr

Das Schicksal des sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens ist weiter unklar. Nun steht eine neue, groß angelegte Suchaktion bevor!

Die Polizei konzentriert sich auf den Fluss Oste. Anfang der Woche soll die neue Suche starten, mit Drohnen und Hubschraubern im Einsatz.

Hunderte Hinweise eingegangen

In der Stadt Zeven hat die Polizei ein Lagezentrum eingerichtet, das bisher Hunderte Hinweise auf das Schicksal des sechsjährigen Arian aufgenommen hat und abarbeitet. Doch eine heiße Spur war bislang nicht dabei. Der autistische Junge scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Bereits mehrfach suchte die Polizei mit Helikoptern die Ufer des Flusses Oste ab, der Arian mitgerissen haben könnte. Nach drei Wochen sind die Chancen, den Sechsjährigen in der freien Natur unversehrt zu finden, verschwindend gering.

Ballons und Süßigkeiten stehen auf einem Feld bei Bremervörde.
Mit Ballons und Süßigkeiten versuchte die Polizei vergangene Woche Arian anzulocken. Leider vergeblich. Bildrechte: picture alliance/dpa | Markus Hibbeler

"Ermittlungsgruppe Arian" wertet Spuren aus

Die Polizei ermittelt unterdessen weiter in dem Fall. Nach dem offiziellen Ende der Suchaktion kam auch nochmal ein Suchhund zum Einsatz.

"Es ist immer ganz wichtig, dass man sich nicht zu sehr auf eine Richtung fokussiert und etwas anderes dabei aus den Augen verliert", sagte ein Sprecher der Polizei.

Demnach versucht die "Ermittlungsgruppe Arian" Hypothesen aufzustellen, was am Tag des Verschwindens passiert sein könnte. Die Gruppe besteht aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen.

Bundeswehrsoldaten suchen mit einer Menschenkette nach einem vermissten Jungen.
Mit einer 1,5 Kilometer langen Menschenkette wurde Arian am Sonntag (28.04.) gesucht. Ohne Erfolg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Polizei: "Sind jetzt in realistischer Phase"

Die Ermittler stellten Ende April die Suche nach Arian offiziell ein. Zuvor hatte die Bundeswehr die bei der Suche beteiligten Soldaten und Soldatinnen abgezogen.

Ein Polizeisprecher sagte dem NDR, dass man nun von einer "euphorischen in die realistische Phase" der Suche komme.

Irgendwann setzt, glaube ich, bei vielen so ein Stück weit Realismus ein. Und da darf man auch die Augen nicht verschließen.

Sprecher der Polizei dpa

1.200 Menschen suchten nach Arian

Auch große Suchaktionen hatten keinen Erfolg. Eine 1,5 Kilometer lange Menschenkette aus 800 Helfern suchte das Gebiet vom Ort Kranenburg südlich in Richtung Elm ab. Insgesamt waren rund 1.200 Einsatzkräfte vor Ort.

"In diesem Bereich wurden in den letzten Tagen immer wieder Fußspuren gefunden, die von Arian stammen könnten", teilte die Polizei mit.

Zusätzlich waren zehn Drohnen und Boote im Einsatz. Auch dabei: eine Reiterstaffel.

Soldaten der Bundeswehr und Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei stellen sich auf, um ein Feld abzusuchen.
Das Suchgebiet, das bisher auf das Umfeld von Elm konzentriert war, wurde nun ausgeweitet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Marks

Eltern wenden sich per Facebook an Helfer

Vor dem Wochenende hatten Arians Eltern über die Facebook-Seite der Polizei einen Appell an die Helfer gerichtet, in dem sie erklärten, wie ihrem Sohn geholfen werden könne. "Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben", hieß es darin.

Er könnte sich deshalb nicht nur in Elm, sondern auch in die umliegenden Gemeinden bewegt und dort versteckt haben.

Polizisten gehen auf der Suche nach einem vermissten Jungen über ein Feld
Auch in kleinen Gruppen wird nach Arian gesucht. Die Polizei hat Angst, dass er sich vor größeren Menschenmengen verstecken könnte. Bildrechte: picture alliance/dpa/Daniel Bockwoldt

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 04761 7489-135 (oder -144) zu melden.

Ein Junge in einer blauen Jacke
Arian (6) ist Autist und reagiert nicht auf direkte Ansprache. Bildrechte: Polizei Rotenburg

Die Beschreibung des Jungen: Er hat dunkelblonde Haare und trug zuletzt einen orangefarbenen, längeren Pullover, eine schwarze Jogginghose mit Drachenmuster und Socken.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 08. Mai 2024 | 17:15 Uhr

Das könnte Sie auch interessieren