Studie Nach einer Dosis - Impfstoff gegen Affenpocken bietet "starken Schutz"

In Deutschland sind die Zahlen bekannter Fälle von Affenpocken weiter rückläufig, dennoch tritt die Krankheit nach wie vor auf. Ein Impfstoff ist bislang dagegen zugelassen und eine Studie aus Großbritannien bescheinigt ihm eine hohe Wirksamkeit.

Leere Ampullen mit dem Impfstoff von Bavarian Nordic gegen Affenpocken stehen in einer Schachtel auf einem Tisch.
Der zugelassene Affenpocken-Impfstoff soll eine hohe Wirksamkeit haben. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Bislang ist ein Impfstoff zugelassen, der speziell gegen Affenpocken entwickelt wurde. Die Wirksamkeit scheint gut, das legt zumindest eine neue Studie der britischen Gesundheitbehörde nahe. Demnach bietet das Vakzin bereits durch die erste Dosis einen "starken Schutz" vor der Krankheit. Die Wirksamkeit liege zwei Wochen nach dieser Dosis bei geschätzten 78 Prozent. "Wir wissen jetzt, dass eine erste Impfstoffdosis einen starken Schutz gegen die Affenpocken bietet", so Jamie Lopez-Bernal, Epidemiologe bei der britischen Gesundheitsbehörde.

Impfausweis mit Schriftzug Affenpocken und Impfspritze, Impfstoff gegen Affenpocken
Schon die erste Dosis des Affenpocken-Impfstoffs bietet einen hohen Schutz vor Ansteckung. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Christian Ohde

Impfstoff aus Deutschland

Die Ergebnisse beruhen auf einer Studie mit 363 Affenpocken-Fällen in England zwischen Juli und November. Bei dem Impfstoff handelt es sich um ein Präparat des deutsch-dänischen Herstellers Bavarian Nordic. Um die Wirksamkeit weiter zu erhöhen, wird knapp einen Monat nach der ersten Dosis eine zweite Impfung verabreicht. Die Experten versprechen sich dadurch einen "noch größeren und länger anhaltenden Schutz". Auch in Deutschland wird der Impfstoff namens Imvanex eingesetzt. Er ist hierzulande bereits seit 2013 gegen Pocken zugelassen und seit Sommer dieses Jahres gegen Affenpocken. In Nordamerika ist das gleiche Vakzin unter den Namen Jynneos und Imvamune zugelassen.

Das Logo des Biotechnologieunternehmens Bavarian Nordic ist auf einem Schild an einem Firmengebäude zu sehen.
Der deutsch-dänische Hersteller Bavarian Nordic hat den Impfstoff entwickelt. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Symptome: Fieber und Pusteln

Affenpocken sind eine deutlich weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. Betroffen sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor allem Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben. Bleiben die Affenpocken unbehandelt, klingen die Symptome in der Regel nach zwei bis vier Wochen von allein wieder ab.

Das vom Institute of Tropical Medicine Antwerp zur Verfügung gestellte Foto zeigt Hautsymptome von Affenpocken-Patienten
Typische Haut-Symptome der Patiemten sind rote Pusteln. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Rückläufige Tendenz in Deutschland

Bis zum verganenen kam die Krankheit vor allem in West- und Zentralafrika vor, seit Mai 2022 breitet sie sich aber auch in anderen Ländern aus. Allerdings sind die Zahlen im vor allem betroffenen Westeuropa und Nordamerika seit einigen Monaten rückläufig. In Deutschland war der erste Fall im Mai 2022 bekannt geworden. Insgesamt spricht das Robert Koch-Institut (RKI) von mehr als 3.600 Fällen in der Bundesrepublik - mit rückläufiger Tendenz. Todesfälle habe es nach RKI-Angaben hierzulande bislang nicht gegeben. (Stand 23.11.2022)


BRISANT/afp/dpa

(Dieser Artikel wurde am 23.11.2022 zum ersten Mal veröffentlicht)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. November 2022 | 17:15 Uhr

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