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Eine neue Corona-Untervariante namens "Arcturus" breitet sich gerade in Indien aus. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Christian Ohde

Experten schätzen einArcturus - Das steckt hinter der neuen Corona-Variante XBB.1.16

Stand: 24. Mai 2023, 16:20 Uhr

Gibt es schon wieder eine neue Corona-Untervariante, die Sorgen bereiten könnte? XBB.1.16 bzw. Arcturus lässt Experten zurzeit aufhorchen, für Panik sei das aber noch kein Grund.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht weltweit stark zurück. Auch in Deutschland scheint die Gefahr der Pandemie, bei einer aktuellen Sieben-Tage-Inzidenz von 27,8 und einer Hospitalisierungsrate von 5,6 (Stand 31.03.), einigermaßen gebannt zu sein. Verschwunden ist das Coronavirus aber nicht, denn nach wie vor sorgen neue Varianten und Subvarianten für Schlagzeilen. Jüngstes Beispiel ist Indien. Dort ist eine Untervariante von Omikron namens XBB.1.16 aufgetaucht. Sie wird auch als "Arcturus" bezeichnet und ist für einen rasanten Anstieg der örtlichen Infektionszahlen verantwortlich.

Die Infektionszahlen in Indien steigen derzeit rasant an. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Hindustan Times

(Noch) wenige Corona-Fälle in Indien

Aktuell gibt es nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums 15.208 aktive Corona-Fälle (Stand 31.03.) im dem Land, das eine Vollständig-Geimpft-Quote von rund 67 Prozent hat. Bei einer Bevölkerungszahl von mehr als 1,4 Milliarden scheinen die absoluten Zahlen nicht besonders groß zu sein, aber der Anstieg in den vergangenen Tagen und Wochen ist deutlich zu erkennen. Am 21. März waren es beispielsweise 6.559 aktive Corona-Fälle, was beinahe eine Verdreifachung innerhalb von zehn Tagen bedeutet.

Gegenüber XBB.1.5, die im Dezember 2022 als die sich am schnellsten verbreitende Untervariante galt, soll XBB.1.16 noch mal einen deutlichen Wachstumsvorteil haben. Die neue Variante scheint anhand der nachgewiesenen Mutationen eine zu sein, die sich äußerst effektiv verbreiten kann, so der Virologe Martin Stürmer gegenüber dem ZDF. Und weiter: Vermutlich verfüge sie über zusätzliche Mechanismen, die die Immunantwort des Körpers blockieren und so zu mehr Infektionen führen könne.

Vor "Arcturus" galt XBB.1.5. als die sich am schnellsten verbreitende Untervariante. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Bihlmayerfotografie

Experten raten zu Besonnenheit

Dennoch raten Experten bei der Bewertung der Situation zu Besonnenheit. So wird der ehemalige Leiter der indischen Corona-Taskforce, Dr. Randeep Guleria, Mitte März in indischen Medien mit den Worten zitiert: "Es gibt keinen Grund zur Panik". Schwere Fälle habe es bislang kaum gegeben, zudem würde angemessenes Verhalten die Ansteckungsgefahr eindämmen. Auch bei XBB.1.5 ist die große Welle mit vielen und vor allem schweren Verläufen ausgeblieben.

Klar ist aber auch, dass mittlerweile nicht nur Fälle in Indien, sondern ebenfalls in anderen asiatischen Ländern, den USA und Europa gemeldet wurden. Sogar in Deutschland hat es "Arcturus"-Funde gegeben. In vielen Fällen konnten allerdings Reisende aus Indien als Verbreitungsquelle ausgemacht werden. Hinweise auf mehr Hospitalisierungen oder gar Todesfälle durch "Arcturus" gibt es bislang nicht. Um "in Alarmstimmung zu verfallen", sei es zu früh. Dennoch müsse die Entwicklung "sehr genau" beobachtet werden, so Virologe Stürmer.


BRISANT

(Dieser Artikel wurde erstmals am 22. März 2023 veröffentlicht)

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 22. März 2023 | 17:15 Uhr