Innovation aus Brandenburg Bierpulver - Bier zu Hause anrühren

Kommt nach Pulverkaffee und Instant-Tee jetzt das Bierpulver? Eine brandenburgische Brauerei will damit den Markt erobern - insbesondere im Ausland.

Eine Frau mit Bierglas
Kann dank Bierpulver bald zu Hause angerührt werden: ein alkoholfreies Feierabend-Bier. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Bier aus Pulver und mithilfe eines Wassersprudlers zu Hause selber machen? Womit eine kleine bayerische Brauerei im vergangenen Jahr für einen Aprilscherz gesorgt hat, ist in Brandenburg mittlerweile Realität geworden.

Eine Traditionsbrauerei in Neuzelle hat ein Bierpulver entwickelt - sogenanntes Trockenbier - das zu Hause mit Wasser angerührt werden kann und "richtigem" Bier verdächtig nahe kommt. Nicht einmal auf die Schaumkrone muss man verzichten. Einziger Haken: Vorerst gibt's den Instant-Gerstensaft nur ohne Promille.

Wie wird das Bierpulver hergestellt?

Gewonnen wird das Bierpulver aus herkömmlich gebrautem Bier, in diesem Fall einer besonders dextrinreichen Sorte. Die genaue Zusammensetzung des Pulvers ist ein Betriebsgeheimnis.

Welche Vorteile hat das Trockenbier?

Die Vorteile des Bierpulvers liegen auf der Hand: Mit jeder Flasche Bier wird allerhand Wasser transportiert. Denn daraus besteht der beliebte Gerstensaft immerhin zu 90 Prozent.

Auch auf die Flaschen und die Kisten, in denen sie transportiert werden, kann künftig verzichtet werden. Ganz zu schweigen von Transport, Reinigung und Wiederaufbereitung des Leerguts.

Die logistischen Vorteile des Bierpulvers sind groß. Der Energie- und Ressourcenaufwand zur Herstellung des Biers und Bierpulvers bleibt hingegen gleich. Zumindest vorerst. Das Unternehmen denkt bereits laut über eine Optimierung der Herstellungsprozesse nach.

Bierkisten in einem Getränkelager
Die logistischen Vorteile des Bierpulvers sind groß. Bildrechte: IMAGO / Sven Simon

Trockenalkohol Palcohol: Alkohol aus Pulver herstellen

Weshalb das Bierpulver vorerst ohne Alkohol auf den Markt kommt? Zwar ist Palcohol, sogenannter Trockenalkohol, seit geraumer Zeit in aller Munde, doch wohl noch immer nicht in gewünschter Qualität auf dem Markt. Das ist der Grund, weshalb die brandenburgischen Bierbrauer beim Pulverbier vorerst auf die Promille verzichten.

Auch die rechtliche Handhabe von Alkoholpulver ist nicht geklärt. In Deutschland kritisiert man, dass mit Alkoholpulver die Alkoholsteuer, die Sonderabgabe auf Alcopops und das Getränkepfand umgangen werden. Und: Insbesondere für Jugendliche ist Trockenalkohol eine Gefahr.

BRISANT/klosterbrauerei.com

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 21. März 2023 | 17:15 Uhr

Das könnte sie auch interessieren