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Das Deutsche Rote Kreuz appeliert zum Weltblutspendetag an potentielle Spender. Denn: Die Vorräte sind knapp. Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Weltblutspendetag 2023Wer darf spenden - wer nicht? Alles was Sie übers Blutspenden wissen müssen

01. September 2023, 17:25 Uhr

Ausgerechnet anlässlich des heutigen Weltblutspendetages gibt es ernste Nachrichten: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) befürchtet mögliche Engpässe bei der Versorgung mit Blutkonserven. Die Vorräte an Blut und Blutplasma sind gesunken, Spenden werden dringend benötigt. Doch wer darf Blut spenden und wer nicht? Antworten auf alle Fragen gibt es hier:

Der 14. Juni ist offizieller Weltblutspendetag - und es ist wichtig, diesen Tag jedes Jahr wieder in den Fokus zu rücken. Denn gerade der Sommer ist meist eine schlechte Jahreszeit für Blutspendedienste. Sie warnen, dass lebenswichtige Blutkonserven wieder knapp werden könnten. Doch viel schlimmer ist ein langfristiger Trend: Die Spendebereitschaft sinkt seit Jahren.

Allein in Deutschland werden nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes täglich etwa 15.000 Blutspenden für Operationen, Unfallopfer und die Behandlung schwerer Krankheiten wie Krebs benötigt.

Beim diesjährigen Weltblutspendetag stehen deshalb die jungen Leute im Fokus. Sie sollen mit Kampagnen in sozialen Netzwerken erreicht werden. Denn Blut lässt sich in der Medizin bislang durch nichts ersetzen.

Spannend: Mit nur einer Vollblutspende können bis zu drei Menschenleben gerettet werden. Doch Blutkonserven halten nur maximal 42 Tage, manche Konzentrate sogar noch kürzer - in Kombination mit der ohnehin aktuell niedrigen Spendenbereitschaft ein großes Problem.

Blut- und Blutplasmaspenden werden immer knapper, dabei kann man mit nur einer Konserve drei Menschenleben retten. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Matthey

Wer also noch nie Blut gespendet hat: Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt dafür. Doch was vor allem viele Blutspende-Neulinge nicht wissen: Nicht jede Person darf spenden.

Blutspende - alles was man wissen muss: Die wichtigsten Fakten 

In Deutschland darf grundsätzlich jede Person ab 18 Jahren Blut spenden, die mindestens 50 Kilogramm wiegt und bei der es der Gesundheitszustand zulässt – das wird vor der Spende geprüft. Zwischen zwei Blutspenden muss zudem jeweils ein Zeitraum von mindestens acht Wochen liegen.

Kleine Motivation am Rande: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat errechnet, dass der Körper bei einer Vollblutspende zwischen 2.000 und 3.000 Kalorien verliert. Das entspricht dem Tagesbedarf einer erwachsenen Person. Wenn das kein zusätzlicher Ansporn ist …

2000 Kalorien verbrennt man beim Blutspenden. Dafür müsste man mindestens drei Stunden locker joggen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Felix Kästle

Darum dürfen Frauen nicht so oft Blut spenden wie Männer

Frauen dürfen jährlich maximal vier Mal spenden, Männer dafür ganze sechs Mal. Grund dafür ist, dass der Körper eines Menschen die Blutzellen zwar bereits in zwei Wochen erneuert, der Ausgleich des Eisenverlusts dauert aber rund zwei Monate - bei Frauen sogar etwas länger.

Wer darf spenden und wer nicht?

Gut zu wissen, bevor man sich zu seiner ersten Blutspende auf den Weg macht: Menschen mit Erkältungssymptomen dürfen nicht spenden. Frauen dürfen während der Schwangerschaft und nach der Geburt vorübergehend nicht spenden. Eine Pause ist zudem nach vielen Impfungen und Auslandsreisen in Malariagebiete oder Länder mit Hepatitis-Risiko nötig. 

Auch nach Akupunkturbehandlungen, die nicht nachweislich steril durchgeführt wurden, Piercings und Tätowierungen muss in der Regel mindestens vier Monate bis zur nächsten Spende gewartet werden, um Infektionen auszuschließen.

Gut zu wissen: Auch wer frisch vom Tätowierer kommt, darf nicht spenden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Medikamente und Drogen

Auch bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten darf nicht gespendet werden - was direkt zum nächsten Punkt führt. Wie sieht es mit Blutspenden und Cannabis aus? Erlaubt und ungefährlich?

Keineswegs: Zwar dürfen Ärzte medizinisches Cannabis auf Rezept verschreiben, trotzdem sind grundsätzlich Personen von der Spende ausgeschlossen, die regelmäßig Drogen konsumieren. Und da gehört Cannabis dazu.

Darum durften schwule Männer lange kein Blut spenden

Lange Zeit waren auch Männer, die mit anderen Männern Sex haben, von der Blutspende ausgeschlossen. Ursprung war die Aids-Krise in den 1980er Jahren. Man nahm an, dass mit Sex unter Männern ein erhöhtes Übertragungsrisiko für verschiedene Infektionen wie HIV einhergeht. Seit 2017 durften schwule, bisexuelle und transsexuelle Männer zwar wieder Blut spenden, aber nur nach einer Wartefrist von zwölf Monaten seit dem letzten Sexualverkehr.

Im März 2023 hat der Bundestag das Blutspendeverbot für schwule Männer dann ganz abgeschafft.

Blutspende: Hier gibt's die Checklist

Noch Fragen offen? Für Interessenten hat das Deutsche Rote Kreuz auf seiner Website eine Checkliste bereitgestellt. Hier erfährt man anhand von 21 Fragen, ob man für eine Blutspende infrage kommt oder nicht.

BRISANT/dpa/DRK

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 14. Juni 2023 | 17:15 Uhr