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Funktioniert die Immunantwort auch ohne vorherige Nebenwirkungen? (Archiv) Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

ImmunantwortKeine Nebenwirkungen - Wirkt die Corona-Impfung trotzdem?

17. Februar 2023, 16:00 Uhr

Immer mehr Menschen in Deutschland haben bereits zwei Corona-Impfungen erhalten. Die Reaktionen im Anschluss unterscheiden sich stark. Die einen berichten von Schüttelfrost, Fieber und Co., andere haben überhaupt keine Nebenwirkung. Hat die Impfung dann nicht gewirkt?

Fieber, Müdigkeit oder ein "dicker Arm" treten häufig als Reaktion auf eine Impfung gegen das Coronavirus auf. Sie gelten als Zeichen für die gewünschte Immunantwort. Wer nun vermutet, dass die Impfung nicht wirkt, wenn diese Nebenwirkungen ausbleiben, liegt aber falsch. Dennoch fragen sich viele Geimpfte, ob die Spritze gewirkt hat und ob der Corona-Impferfolg nachgewiesen werden kann.

Antikörper bestimmen und gut?

Der Berufsverband der deutschen Laborärzte hat bereits im März gefordert, dass Geimpfte einen Anspruch auf kostenfreie Antikörpertests im Labor erhalten. Demnach sollte beim Hausarzt oder direkt im Labor Blut abgenommen werden und anschließend der sogenannte Titer, also die Menge der Sars-CoV-2-IgG-Antikörper bestimmt werden. Sicherheit bringt der Wert allerdings nicht.

Bislang gibt es nämlich keinen Schwellenwert, der einen vollen Impfschutz beschreibt. "Wir wissen einfach bei Sars-CoV-2 nicht, welcher Wert, welcher Titer notwendig ist, damit man vor der Infektion geschützt ist", sagt Dr. Sebastian Ulbert, Abteilungsleiter Impfstoffe und Infektionsmodelle am Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig gegenüber MDR Wissen. Bei anderen Impfstoffen kenne man diese Werte durch jahrelange Erfahrungen.

Antikörpertests eigenn sich aktuell nur bedingt, um den Impferfolg nachzuweisen. (Archiv) Bildrechte: imago images / MiS

Keine einfache Lösung

Ein Antikörpertest eignet sich also nur bedingt, um zu überprüfen, ob eine Impfung wirksam war. "Es kann sein, dass du nach der Impfung zu wenig Antikörper produzierst, dass der Test es erkennen kann, aber es ist genug, um dich zu schützen", sagt PD Dr. Susana Minguet, Immunbiologin von der Universität Freiburg dem SWR. Ihr zufolge könne die Antikörperkonzentration bei Geimpften auch sehr stark variieren. Selbst wenn sie niedrig sei, könne der Schutz ausreichen, so Susana Minguet. Das Problem: Es gibt keine Vergleichswerte.

Ohnehin sind Antikörper bei Covid-19 nur ein Teil der Immunantwort. Daneben gibt es noch die sogenannte zelluläre Immunität, also T- und B-Zellen, die zu den weißen Blutkörperchen gehören. Diese sogenannten Gedächtniszellen bieten ebenfalls einen sehr wichtigen Schutz gegen das Virus, da sie auch lange nach einer Impfung oder Infektion noch eine schnelle Immunantwort auslösen. Hier ist der Nachweis über den bestehenden Schutz aber noch schwieriger, als bei Antikörpern, da dieser nur in Hochsicherheitslaboren durchgeführt werden kann.

(BRISANT/mdr/aponet)

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 03. Juni 2021 | 17:15 Uhr