Bilanz Nicht alles schlecht - Drei Jahre Corona in einer Bilanz

Drei Jahre lang schon begleitet uns das Coronavirus in Deutschland. Doch neben allem Schrecken hat die Pandemie auch ihre positiven Seiten. Der Versuch einer positiven Bilanz.

Videotelefonie im Homeoffice
Drei Jahre Corona-Pandemie haben an den Nerven gezerrt. Doch war wirklich alles schlecht? Bildrechte: IMAGO / Westend61

Am 27. Januar 2020 bestätigte Bayern den ersten Corona-Fall in Deutschland. Nicht einmal zwei Monate später, am 22. März, gab es den ersten (weltweiten) Lockdown. Nach der Öffnung im Mai kam schon im Herbst der nächste Lockdown.

Zugegeben, drei Jahre Coronavirus waren alles andere als einfach. Deutschlandweit gibt es rund 165.000 Tote. Dennoch: Nicht alles war schlecht. Deshalb wollen wir es wagen, nicht nur positiv in die Zukunft zu blicken, sondern auch die Kehrseite der Corona-Krise (zumindest ein bisschen) zu würdigen.

Soziale Nähe und Homeoffice

Aus der Distanz zu anderen Menschen entstand eine große soziale Nähe, ein echtes Miteinander. Nachbarn gingen für die Älteren einkaufen, Musikgruppen spielten vor Seniorenheimen Volkslieder.

Not macht erfinderisch und vieles, was früher undenkbar war, wurde digital. Künstler streamen ihre Konzerte, Stadtrundgänge und Museumsbesuche gehen jetzt auch virtuell.

Neue Arbeitsmodelle entstanden: Homeoffice ist das Wort der Krise. Binnen kürzester Zeit stellten Büros auf Heimarbeit um, saßen Arbeitnehmer in der Küche am Laptop, trafen sich im Videochat statt im Konferenzraum. Und dieses neue Konzept der mobilen Arbeit ist weiterhin fester Bestandteil vieler Branchen.

Ein mann arbeitet an einem Computer.
Keine Pendelei, weniger Geschwätz im Großraumbüro: Homeoffice ist das Arbeitsmodell der Zukunft. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Konzentrieren auf das Wesentliche

Ja, wir hatten weniger Kontakt zu Freunden und Familie. Aber die kann man anrufen oder mit ihnen skypen oder ihnen einfach mal einen Brief schreiben.

Viele, die sich zuvor im "Hamsterrad" gefangen fühlten, kamen zur Ruhe und genossen das Gefühl der Entschleunigung. Wir haben gelernt, mit weniger auszukommen: weniger Konsum, weniger schminken, weniger Pflichtbesuche, den Terminplan weniger voll schreiben.

Prioritäten wurden neu gesetzt, die Wohnung entrümpelt und Hobbys (neu) entdeckt: Joggen, Wandern, Radfahren, Sprachen lernen, basteln. Neben Up- und Recycling erlebte auch das Kochen und Backen einen neuen Hype.

Wir sind zufrieden mit dem, was wir haben und sind achtsamer geworden. Und Urlaub an der Ostsee oder im Schwarzwald kann genauso Spaß machen wie auf Ibiza.

Yoga-Kurs auf einer Wiese
Mal innehalten und in sich hineinfühlen - das geht beim Yoga. Bildrechte: Colourbox.de

Gesundheitswesen denkt um

Für systemrelevante Berufe wie Ärzte und Pfleger gab es endlich die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung, die ihnen zusteht.

Kliniken haben ihre Ausstattung an Schutzkleidung aufgestockt. Pandemiepläne wurden aktualisiert und optimiert, Zentrallager können große Mengen Schutzmasken, Desinfektionsmittel oder Impfstoffe verwalten und zielgenau verteilen.

Zuguterletzt: Binnen weniger Monate wurde ein Impfstoff entwickelt, der zwar nicht vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützt, aber vor schweren Verläufen und dem Tod. 

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 01. Februar 2023 | 17:15 Uhr

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