Covid-19 Wer ist Risikopatient für das Coronavirus?

Viele Menschen erkranken am Coronavirus zum Glück nur leicht. Erkältung, Husten oder Unwohlsein sind typische Symtome von Covid-19. Doch für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sieht das anders aus. Sie bekommen häufiger eine lebensbedrohliche Lungenentzündung. Wer gehört zu den Risikopatienten und was ist eine "relevante Vorerkrankung"?

Eine Frau trägt einen Schutz über Mund und Nase
Wer gehört zur Gruppe der Risikopatienten für Covid-19? Bildrechte: MDR/Isabelle Fleck

Riskikofaktor Alter

Ob und wie schwer ein Mensch erkrankt, wenn er sich mit dem Coronavirus infiziert hat, ist nicht vorhersehbar. Symptomlose und milde Krankheitsverläufe überwiegen. Dennoch gibt es nach wie vor Patienten, die an Covid-19 schwer erkranken. Generell gilt: Je älter ein Patient ist, desto schwerer ist sein Krankheitsverlauf. Das Risiko einer schweren Erkrankung steigt ab 60 Jahren stetig an. Grund dafür ist das weniger gut reagierende Immunsystem älterer Menschen.

Geschädigte Lunge - schwerer Krankheitsverlauf

Menschen, die von der Coronavirus-Infektion Covid-19 besonders stark betroffen sind, haben Lungenerkrankung wie Asthma, COPD oder Lungenfibrose.

Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, die zu einer Verengung der Atemwege und damit zu anfallsweisen Husten und Luftnot führen kann. 

COPD ist eine chronische Lungenerkrankung mit Kurzatmigkeit und manchmal Luftnot. Bei der Krankheit sind die Bronchien chronisch entzündet, was nach und nach die Lungenbläschen zerstört.

Bei einer Lungenfibrose leiden Menschen an chronischen Entzündungen des Lungenbindegewebes. Dabei vernarbt das zarte Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen. Die Lunge versteift und kann sich nicht mehr ausdehnen.

Eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Herzens

Auch Patienten, die eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Herzens haben, sind besonders anfällig für einen schweren Covid-19-Verlauf. Ihnen fehlt die Kraft für eine stabile Immunabwehr.

Vorerkrankungen: Diabetes, Organtranspantationen und Rheuma

Es sind aber auch viele Millionen Menschen mit Diabetes, die sich vor dem Coronavirus besonders schützen sollten. Dazu zählt eine gute Blutzucker-Einstellung. Das ist neben den üblichen Hygienemaßnahmen ein wichtiger Schutz vor der Infektion mit dem Coronavirus. Denn ein zu hoher Blutzuckerspiegel lähmt die Abwehrzellen des Körpers. Das führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt.

Menschen, die nach einer Organtransplantation starke Medikamente einnehmen, die das eigene Immunsystem unterdrücken, damit der Körper das neue Organ nicht abstößt, gehören ebenfalls zu den Risikopatienten. Ganz ähnlich ist es bei Rheumapatienten. Sie bekommen oft Cortison, was die Abwehrleistung des Körpers einschränkt.

Diabetiker bei einer Blutzuckermessung
Stellen Sie bei Diabetes Ihren Blutzucker sehr gut ein. Bildrechte: imago images / Jochen Tack

Besteht für Krebspatienten eine besondere Gefahr?

Laut Aussage des Deutschen Krebsforschungszentrums gibt es derzeit kaum Informationen dazu, wie Krebspatienten auf eine Infektion mit Corona reagieren. Da sie jedoch ein geschwächtes Immunsystem haben können, könnten sie auch schwerer an Covid-19 erkranken. Deswegen sollten Krebspatienten die empfohlenen Hygienemaßnahmen besonders genau einhalten.

Kinder weniger häufig schwer krank

Daten zeigen, dass sich Kinder zwar genauso häufig mit dem Virus anstecken, jedoch weniger starke oder sogar gar keine Symptome zeigen. Nichtsdestoweniger können auch sie unter Langzeitfolgen leiden. Long Covid kann in jeder Altersgruppe auftauchen.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt generell jedem, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Stark vorgeschädigte Atemwege begünstigen Komplikationen. Das gleiche gilt allerdings für die jährlich auftretende Influenza. Auch Menschen ohne Vorerkrankungen sind vor einem schweren Covid-19-Verlauf nicht gefeit.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 10. November 2021 | 17:15 Uhr

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