Zum Herunterladen "Dein Deutschlandticket" - App für das 49-Euro-Ticket in App-Stores

Das Neun-Euro-Ticket war ein voller Erfolg. Schnell wurden Rufe nach einem Nachfolger laut, und die sind erst mit der Ankündigung des 49-Euro-Tickets verstummt. Im Mai soll es losgehen, die App dafür gibt es schon jetzt.

 Auf dem Display eines Smartphones wird der QR-Code vom bundesweiten Deutschland-Ticket neben den Logos von VBB und BVG angezeigt, während im Hintergrund zwei S-Bahnen am S-Bahnhof stehen.
Ab 1. Mai soll das Deutschlandticket starten. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Auf dieser Seite:

Bei der Bekanntgabe des 49-Euro-Tickets im vergangenen Jahr hieß es, dass der Nachfolger des Neun-Euro-Tickets vorrangig per App genutzt werden soll. Die Anwendung unter dem Namen "Dein Deutschlandticket" gibt es bereits in sämtlichen App-Stores.

Ein Fahrgast geht zu einem einfahrenden Regionalzug.
Ab April soll man das Deutschlandticket per App kaufen können. Nutzen dann aber erst ab Mai. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Kaufen im April, fahren ab Mai: Wo bekommt man die Deutschlandticket-App?

In der App ist das Ticket, das deutschlandweit im Nahverkehr gültig sein wird, ab 3. April zu kaufen. Nach bisheriger Planung kann es dann ab dem 1. Mai genutzt werden. Das Ticket soll als Abo mit monatlicher Kündigungsoption erhältlich sein. Der App-Entwickler verspricht, dass das Abschließen und Kündigen des Abonnements kein komplizierter Vorgang sei, sondern in der App in wenigen Schritten möglich ist.

Die Deutschlandticket-App bietet außerdem die Verknüpfung mit Angeboten wie E-Scooter- und Bike-Sharing. Das Mieten eines Leihrades oder eines Elektro-Tretrollers ist direkt in der App möglich, inklusive Routenplanung und Kartenansicht.

Ein junger Mann faehrt auf einem E-Roller von Bolt in Steglitz auf einem Radweg.
Auch E-Scooter und E-Bikes sollen mit der App buchbar werden. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Weitere Angebote in Planung

Bald sollen auch weitere Fahrkarten etwa zur Fahrradmitnahme, für lokale Ticketangebote oder für den DB-Fernverkehr direkt in der App verfügbar sein. Zunächst beschränkt sich dieses Angebot auf Fahrplan- und Preisauskünfte. Für den Kauf etwa eines ICE-Tickets leitet die App zur Deutschen Bahn (DB) weiter.

Das Deutschlandticket soll hauptsächlich digital vertrieben werden, neben der neuen App etwa auch in der Ticket-App der Deutschen Bahn. Darüber hinaus soll es als Chipkarte angeboten und in den Verkaufsstellen der DB und einigen Verkehrsverbünden verkauft werden.

FAQs zum Deutschlandticket

Wo gilt das 49-Euro-Ticket?

Das 49-Euro-Ticket soll ab 1. Mai in allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln in Deutschland gelten, also im Bahn-Regionalverkehr, Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen. Nicht enthalten sind Fernbusse und Fernzüge - wie ICE, EC und IC der Deutschen Bahn oder anderer Anbieter.

In welcher Form wird das Ticket angeboten?

Am 3. April soll der Vorverkauf beginnen. Das Ticket wird digital angeboten, also per Smartphone-App. Es soll aber auch eine Chipkarte geben - und zunächst zudem in ausgedruckter Form akzeptiert werden. Das Deutschlandticket ist personengebunden, also nicht übertragbar. Auf jeden Fall muss ein Abonnement abgeschlossen werden, das aber monatlich kündbar sein soll.

Was bietet die Deutschlandticket-App?

Die App "Dein Deutschlandticket" wird nach Angaben des Entwicklers Mobilitiy Inside noch in dieser Woche in den App Stores verfügbar und ermöglicht das Abschließen und Kündigen des Abos in wenigen Schritten. Außerdem bietet die App die Verknüpfung mit Angeboten wie E-Scooter- und Bike-Sharing und künftig den Kauf weiterer Fahrkarten etwa zur Fahrradmitnahme, für lokale Ticketangebote oder für den DB-Fernverkehr. Das Ticket wird auch in der DB-Navigator-App und als Chipkarte in den DB-Verkaufsstellen sowie bei einigen Verkehrsverbünden erhältlich sein.

Was passiert mit bestehenden Abo-Verträgen?

Viele Verkehrsunternehmen und -verbünde weisen bereits darauf hin, dass Abo-Verträge mit Laufzeiten über den 1. Mai hinaus dann auf das 49-Euro-Ticket umgestellt werden können. Teils soll dies automatisch geschehen, teils müssen Fahrgäste dafür selbst aktiv werden.

Gibt es Mitnahmeregeln für andere Menschen, Fahrräder oder Hunde?

Mitnahmeregeln etwa für Familienangehörige, abends oder am Wochenende sind nicht vorgesehen. Ausgenommen sind Kinder bis sechs Jahren, deren Mitnahme in der Regel auch sonst kostenfrei ist. Regionale Ausnahmen sind aber möglich. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg etwa erlaubt in seinem Tarifgebiet die Mitnahme eines Hundes.

Wer profitiert wie stark von dem neuen Ticket?

Das ist abhängig von der individuellen ÖPNV-Nutzung sowie den bisherigen Ticketangeboten der jeweiligen Region. Klar ist, dass bisherige Abo-Preise in Ballungsräumen meist deutlich über 49 Euro liegen, gerade für ländliche Regionen oft sogar im dreistelligen Bereich. Besonders stark profitieren dürften Pendlerinnen und Pendler im Umland großer Städte sowie Menschen, die viel an unterschiedlichen Orten unterwegs sind.

Weniger attraktiv ist das 49-Euro-Ticket für ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer, die bereits von vergünstigten Angeboten wie Sozialtickets profitieren, häufig Sonderregelungen wie Mitfahrangebote nutzen, sich mit anderen Menschen ein Ticket teilen oder an deren Wohnort die Verkehrsanbindung besonders schlecht ist. Allerdings dürfte sich das Ticket auch bei gelegentlichen, weiteren Fahrten im ländlichen Raum rasch lohnen. Durch die monatliche Kündbarkeit ist es so auch für Ausflüge oder Kurzurlaube interessant.

Welche Auswirkungen hat das 49-Euro-Ticket auf das bestehende Tarifsystem?

Tarif- und Verbundgrenzen verlieren plötzlich an Bedeutung. Für viele, die bisher Nahverkehrstickets einzeln erwerben, dürfte ein Abo für 49 Euro attraktiv werden. Viele bestehende Ticket- und Abo-Angebote dürften hingegen nicht mehr konkurrenzfähig sein.

Ist das Ticket final beschlossen?

Nein. Anfang März hatte sich erstmals der Bundesrat mit dem Gesetzentwurf befasst. Bundesverkehrsminister Volker Wissing strebt den Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens noch im März an. Dafür müsste der Bundesrat in seiner nächsten Sitzung am 31. März der Vorlage zustimmen. Sie könnte im Bundestag zwischenzeitlich noch geändert werden. Auch die Zustimmung der EU-Kommission steht noch aus.

BRISANT/afp

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 07. März 2023 | 17:15 Uhr

Das könnte sie auch interessieren