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Ab 1. Mai gibt es endlich einen Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket. Bildrechte: dpa

ÖPNVStartdatum steht - 49-Euro-Ticket kommt ab 1. Mai

Stand: 01. Februar 2023, 18:15 Uhr

Es ist endlich soweit: Bund und Länder haben sich auf einen Start des 49-Euro-Monatstickets im Nahverkehr zum 1. Mai geeinigt. Alle Infos zum Nachfolger des 9-Euro-Tickets:

Lange hat es gedauert, bis sich Bund und Länder über die Finanzierung eines Nachfolgers für das 9-Euro-Ticket einigten. Jetzt steht die konkrete Umsetzung an.

Fest steht: Das 49-Euro-Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr soll zum 1. Mai eingeführt werden. Das sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer am Freitag (27.01.) nach der Sitzung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe. "Also das, was viele sich wünschen, wird ab 1. Mai Realität." Ab dem 3. April könne das Ticket bereits gekauft werden. Zudem soll es ein noch günstigeres Job-Ticket in ganz Deutschland geben.

Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (44, FDP) bestätigte den neuen Starttermin. Er nannte das 49-Euro-Ticket auf Twitter "die größte ÖPNV-Tarifreform in der Geschichte Deutschlands".

Dem Vorhaben muss nun noch die EU-Kommission zustimmen.

Deshalb wackelte der Starttermin 1. Mai

Erst war von Januar 2023 die Rede, dann von April, schließlich von Mai. Bund und Länder stritten sich lange über Einzelregelungen. Vor allem die Form des ÖPNV-Abos war immer wieder ein Thema. Seit der Ankündigung des 49-Euro-Tickets ist klar, dass es vor allem digital angeboten werden soll. Doch das sahen einige Länder anders - und forderten auch ein Ticket in Papierform. Unter anderem, da nicht alle Verkehrsunternehmen aus dem Stand die digitalen Abos verkaufen könnten.

Wird es das Deutschlandticket auch am Automaten geben? Bildrechte: dpa

Wo und wie ist das Deutschlandticket erhältlich?

Die Bundesregierung gibt vor, dass das 49-Euro-Ticket bisherigen Planungen zufolge nur im Abo erhältlich sein wird, jedoch monatlich kündbar sein soll. Am Automaten - wie beim 9-Euro-Ticket - wird das Ticket voraussichtlich nicht erhältlich sein, sondern in den Kundencentern der Nahverkehrsunternehmen, online oder per Apps.

Erst Papierticket, dann digital

Derzeit ist noch nicht bekannt, ob es das Ticket rein digital oder auch in Papierform geben soll. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer sagte jedoch: "Wir sind alle einig, dass es ein digitales Ticket werden soll." In einer kurzen Übergangszeit sei aber ein Papierticket nötig. "Die Systeme zur Kontrolle sind oft unterschiedlich, da muss die Technik noch synchronisiert werden. Ich kann mich auf ein Papierticket für den Übergang einlassen."

In Bayern soll es das 49-Euro-Deutschlandticket zumindest vorerst auch als traditionelle nicht-digitale Fahrkarte geben. Damit sollen auch ältere Menschen oder Schüler ohne Mobiltelefon die verbilligten Tickets kaufen können.

In Bayern: 29-Euro-Ticket

In Bayern soll es zusätzlich zum 49-Euro-Ticket im öffentlichen Nahverkehr ein noch günstigeres Angebot geben. Demnach ist ein 29-Euro-Ticket für Studierende, Auszubildende und Personen im Freiwilligendienst geplant. Das hat das Kabinett beschlossen. Ab dem Wintersemester 2023/2024 dürfen Studierende und Azubis auf die besonders günstige Version des Deutschlandtickets hoffen.

Markus Söder plant für Bayern ein 29-Euro-Ticket. Bildrechte: imago images/Sven Simon

Rückblick: 9-Euro-Ticket war voller Erfolg

Dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge war die dreimonatige Sonderfahrkarten-Aktion im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ein voller Erfolg. Rund 52 Millionen Tickets seien über den gesamten Zeitraum bundesweit verkauft worden. Hinzu kämen mehr als zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das Ticket automatisch erhalten hätten.

Den Sommer in vollen Zügen genießen - das ging mit dem 9-Euro-Ticket. Bildrechte: IMAGO / Gottfried Czepluch

Gut fürs Klima: Jede Menge CO2-Einsparungen

Laut VDV soll es im Zeitraum Juni bis August 2022 rund eine Milliarde Fahrten pro Monat durch die Sondermaßnahme gegeben haben. Rund zehn Prozent davon wären sonst mit dem Auto erledigt worden. Dadurch seien über drei Monate rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden. Das sei in etwa der gleiche Effekt, als hätte es ein Jahr lang ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen gegeben.

Jeder fünfte Käufer sei ein Neukunde gewesen, der den öffentlichen Nahverkehr normalerweise nicht nutze, so der VDV. Zum Einsatz gekommen sei das Ticket aber vor allem in Städten. In ländlichen Gebieten sei die Resonanz aufgrund der schlechteren Infrastruktur nur halb so hoch gewesen.


BRISANT/dpa/mdr/ndr/rb/reuters/afp/br.de

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