Auf dem Bildschirm eines Smartphones sieht man das Icon der App Whatsapp.
Die Polizei warnt vor Abzocke bei WhatsApp. Bildrechte: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Messengerdienst Fiese Betrugsmasche: Der neue Enkeltrick bei WhatsApp

22. Februar 2024, 13:43 Uhr

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche bei Messengerdiensten. Unbekannte geben sich bei WhatsApp als Sohn oder Tochter aus, deren Handy kaputt sei und bitten um Geld. Was Sie dazu wissen sollten.

"Hallo Mama. Mein Handy ist kaputt gegangen. Das ist meine neue Nummer" - mit WhatsApp-Nachrichten wie diesen beginnt der neue "Enkeltrick". Denn dreiste Betrüger haben sich vom Telefon auf Messenger-Dienste verlagert, da immer mehr Senioren auch WhatsApp nutzen, um mit ihren Kindern in Kontakt zu bleiben.

Die Masche läuft immer gleich ab. Eine unbekannte Nummer schickt eine Nachricht und gibt vor, Sohn oder Tochter zu sein, deren Handy leider defekt sei. Nach der vertraut klingenden Begrüßung mit Herzchen und Kuss-Smileys kommen die Betrüger rasch zur Sache. Mit einer vermeintlichen Notlage wollen sie ihren Opfern Geld abluchsen.

Betrüger wollen Überweisung

"Ich muss heute noch Rechnungen überweisen, komm aber nicht an meine Daten. Kannst du das für mich übernehmen? Morgen kriegst du das Geld zurück" - so ähnlich klingen alle Nachrichten.

Und Hand aufs Herz: Wer würde seinem Kind nicht aus einer finanziellen Misere helfen? Zwei Überweisungen in Echtzeit sind schnell erledigt. Doch das Geld, meist einige tausend Euro, landet auf einem Konto, das die Betrüger eingerichtet haben und leerräumen.

Senioren sollen um mehrere Hunderttausend Euro geprellt worden sein. Erst bei Kontakt mit dem echten Sohn oder der echten Tochter stellte sich der Betrug heraus.

Um Ausreden sind die Kriminellen nicht verlegen. Fragt man etwa nach einem Anruf, heißt es, das ginge noch nicht, da das Handy erst eingerichtet werden müsse.

Zwei Senioren sitzen in Sesseln und sehen auf ihre Telefone
Immer mehr Senioren nutzen Messengerdienste - das wissen auch Betrüger. Bildrechte: Colourbox.de

Das rät die Polizei

  • Vereinbaren Sie mit Ihren Angehörigen Codewörter für sensible Telefonate und Chats.
  • Sollten Sie von einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab. 
  • Löschen Sie keinesfalls den Chatverlauf - die Kripo braucht ihn, um ermitteln zu können.
  • Rufen Sie bei der Ihnen bekannten "alten" Nummer an.
  • Wenn Sie niemanden erreichen: Fragen Sie den Absender nach Dingen, die nur der echte Sohn/die echte Tochter wissen können. Zum Beispiel: Wie hieß unser erster Hund?
  • Seien Sie bei Forderungen nach Geldüberweisungen über WhatsApp und andere Messangerdienste äußerst misstrauisch.
  • Falls Sie nach einer Aufforderung bereits Geld überwiesen haben, nehmen Sie sofort Kontakt zu Ihrer Bank auf und veranlassen Sie eine Rücküberweisung.
  • Stellt sich heraus, dass es sich um einen Betrug handelt, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Sollte sich Ihre Telefonnummer tatsächlich einmal ändern, teilen Sie dies am besten persönlich mit.

(Dieser Artikel wurde zum ersten Mal am 06.04.2022 veröffentlicht)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 26. April 2023 | 17:15 Uhr

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