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Silvester ohne Böller und Raketen? Die Mehrheit der Deutschen findet diese Vorstellung anscheinend gar nicht so schlimm. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Hauke Schröder

UmfrageSilvester 2023: Mehrheit der Deutschen will Böllerverbot

29. Dezember 2023, 17:20 Uhr

Wie die Verbraucherzentrale Brandenburg erklärt, hat die von ihr in Auftrag gegebene Befragung gezeigt, dass sich 39 Prozent der Befragten ausschließlich Feuerwerke von ausgebildeten Pyrotechnikern wünschen. 20 Prozent der Teilnehmer sprachen sich für ein generelles Verbot von Feuerwerk aus.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 30. August und dem 1. September bundesweit 1.006 Menschen ab 18 Jahren telefonisch befragt.

Silvester-Angriffe auf Feuerwehr und Polizei

Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zu Beginn des Jahres sprachen sich sogar noch mehr Menschen für ein generelles Böllerverbot aus. Demnach würden 61 Prozent der Deutschen ein Verbot von privatem Feuerwerk unterstützen.

Die Umfrage wurde kurze Zeit nach den Silvester-Angriffen auf Feuerwehr und Polizei gestartet. In Teilen Berlins kam es zur Jahreswende zu bis dato beispielloser Gewalt gegen Rettungskräfte und Beamte.

Bisher keine bundesweiten Regelungen

Verkaufsbeschränkungen oder Abbrennverbote durch einzelne Kommunen oder Länder führen dem Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Brandenburg, Christian Rumpke, zufolge "nur zu einem kaum nachvollziehbaren Flickenteppich". Er spricht sich für eine bundeseinheitliche Regelung aus.

Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und andere Verbände fordern ein deutschlandweites Feuerwerksverbot zu Silvester. Ihre Begründung: Raketen und Böller führen zur höchsten Luftbelastung des Jahres, schädigten Millionen Haus-, Nutz- und Wildtiere und verschmutzen die Umwelt.

Für ein solches Verbot müssten nur zwei Ausnahmeregelungen für den Verkauf und die Verwendung von Silvesterfeuerwerk aus der Sprengstoffverordnung gestrichen werden, so der Vorsitzende der DUH.

Böllern ist in Kriegszeiten unangemessen

Die Beweggründe der Befragten sind vielfältig: Die Verbraucherzentrale erklärt in ihrer Erhebung von Oktober 2022, dass das Silvester-Feuerwerk vor allem wegen des Verletzungsrisikos, des Umwelt- und Tierschutzes sowie wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer kritischer gesehen wird.

Rückblick: So war Silvester 2022/2021 und 2020

Nach pandemiebedingten Feuerwerksverboten war der Jahreswechsel 2022/2023 wieder laut. Im vergangenen Jahr gaben die Deutschen 122 Millionen Euro für ihr Silvester-Feuerwerk aus. Die Umsatzzahlen stiegen erstmals wieder auf Vor-Corona-Niveau.

In den beiden Jahren davor fiel der Jahreswechsel in Deutschland deutlich ruhiger aus. 2020 gab es keine öffentlichen Feuerwerke. Zusätzlich galt vor Silvester ein Verkaufsverbot für Pyrotechnik. Es bestand also kein grundsätzliches Böllerverbot, sondern ein Böllerverkaufsverbot. Zum Jahreswechsel 2021/2022 war der Verkauf von Silvesterfeuerwerk ebenfalls verboten, um Krankenhäuser nicht weiter zu belasten.

Quellen


Brisant
AFP
dpa
bundesregierung.de
rnd
Tagesschau
YouGov
Verbraucherzentrale Brandenburg

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