Dreifacher Formel-1-Weltmeister mit 70 Jahren gestorben Formel-1-Legende Niki Lauda ist tot
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BRISANT | 21.05.2019 | 17:15 Uhr
Der dreifache Weltmeister ist mit 70 Jahren in Zürich verstorben.
Der Ex-Formel-1-Weltmeister Niki Lauda ist tot. Die Rennsport-Legende starb am Montag, dem 20.05.2019, im Alter von 70 Jahren in einer Klinik in Zürich. Wie seine Familie in der Nacht mitteilte, ist er im Kreise seiner Angehörigen friedlich eingeschlafen. Zur Todesursache wurde zunächst nichts mitgeteilt. In der Erklärung seiner Familie heißt es:
Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich. Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für uns alle.
In den letzten zehn Monaten waren wir jede Minute an seiner Seite. Wir haben mit ihm gelacht, geweint, gehofft und gelitten, aber schlussendlich verließen Niki gestern seine Kräfte.
Der Tod kam nicht ganz unerwartet
Niki Lauda hatte zuletzt immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt. Er hatte Anfang August 2018 eine Spender-Lunge erhalten, nachdem sich sein Zustand wegen einer Entzündung der Lungenbläschen dramatisch verschlechtert hatte. Wegen einer Grippe musste er im Januar erneut in einem Krankenhaus behandelt werden.
Der Tod von Niki Lauda kam nach Angaben seines Arztes, Walter Klepetko, vom Wiener Allgemeinen Krankenhaus nicht ganz überraschend:
Niki Lauda hat gekämpft. Er war ein toller Mann. Aber es war seit einiger Zeit klar, dass wir ihn nicht mehr auf die 'Rennstrecke' zurück bringen können. Es gibt keine Todesursache. Es war ein langer Prozess, an dessen Ende der Patient gegangen ist.
Lauda hatte Anfang August 2018 eine Spender-Lunge erhalten, nachdem sich sein Zustand wegen einer Entzündung der Lungenbläschen dramatisch verschlechtert hatte. Klepetko hatte sich nach dem Eingriff immer wieder optimistisch gezeigt, dass sein Patient wieder auf die Beine kommen werde. In der Reha machte Lauda zunächst auch große Fortschritte.
Dreifacher Formel-1-Weltmeister und ein schwerer Unfall
Niki Lauda holte sich drei Mal Formel-1-Weltmeistertitel: 1975, 1977 und 1984. Im Jahr 1976 überlebte er einen schweren Unfall beim Rennen auf dem Nürburgring. Auf der berüchtigten Nordschleife verlor er die Kontrolle über seinen Rennwagen und krachte gegen eine Felswand. Das Auto fing sofort Feuer und es dauerte fast eine Minute, bis Niki Lauda aus dem Fahrzeug gezogen werden konnte. In dieser Zeit atmete er giftige Dämpfe ein, die seine Lunge schädigten. Er erlitt auch schwere Verbrennungen an der Kopfhaut. Seitdem trug er in der Öffentlichkeit stets eine rote Kappe, die zu seinem Markenzeichen wurde. Trotzdem kehrte er nur sechs Wochen nach dem Unfall auf die Rennstrecke zurück. Wegen der Spätfolgen des Unfalls musste sich Lauda im Sommer vorigen Jahres einer Lungentransplantation unterziehen. Bereits in den Jahren 1997 und 2005 hatte er neue Nieren bekommen.
Ich will nicht mehr im Kreis fahren.
Nachdem Niki Lauda den Rennsport zum Ende der Saison 1985 an den Nagel gehängt hatte, widmete er sich seiner zweiten Leidenschaft, der Fliegerei.
Unternehmer mit "Lauda Air"
Seine erste eigene Fluglinie, Lauda Air, gründete er bereits Ende der 70er Jahre. Die Airline schrieb teils hohe Verluste. Lauda verkaufte sie daraufhin sukzessive an die damals staatliche Austrian Airlines. Nachdem Lauda zwischenzeitlich in die Formel 1 zurückgekehrt war, machte er 2003 aus der insolventen Aero Lloyd die Fluglinie Niki. Schon bald holte er Air Berlin als Teilhaber an Bord und stieg 2011 vollständig aus. Nach der Pleite von Air Berlin übernahm er das Ruder bei Niki aber 2018 erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion an den Start. Wenig später holte er den irischen Billigflieger Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot.
Der Formel 1 blieb er aber immer verbunden, zuletzt als Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams und TV-Experte. Als österreichische Rennsport-Legende wird er unvergessen bleiben.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 21. Mai 2019 | 17:15 Uhr