Überraschendes Urteil 15-Jähriger wegen Mordes an kleinem Joel verurteilt
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02. Mai 2024, 18:30 Uhr
Nach dem Tod des sechsjährigen Joel aus Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern ist ein 15-Jähriger zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Neubrandenburg sprach den Jugendlichen des Mordes schuldig.
Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der Jugendliche auf den kleinen Joel eingestochen hat.
Der zum Tatzeitpunkt 14-Jährige war ursprünglich wegen Totschlags angeklagt worden. Der Prozess fand wegen seines Alters bis zur Urteilsverkündung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Verurteilter schon früher auffällig
Ende September 2023 - also rund zwei Wochen nach der Tat - hatte die Polizei den nun Verurteilten festgenommen. Der habe den sechsjährigen Joel als Letzter lebend gesehen und sich bei Befragungen in Widersprüche verstrickt.
Außerdem sei der Jugendliche bereits der Polizei bekannt: "Wir wissen durch die Ermittlungen, dass er in der Vergangenheit bereits durch aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern aufgefallen ist."
Todesursache: schwerste Stichverletzungen
Der sechsjährige Joel war am 14. September 2023 mit schwersten Stichverletzungen in einem Gebüsch an einem See im Dorf gefunden worden.
Seine Eltern hatten ihn als vermisst gemeldet, nachdem er am Nachmittag nicht wie gewohnt vom Spielen nach Hause gekommen war. Sie hatten zunächst selbst gesucht - ohne Erfolg.
Polizei, Feuerwehr und Anwohner schlossen sich daraufhin der Suche an. Auch Hunde und ein Polizeihubschrauber kamen zum Einsatz. Nach einer Stunde fand man den leblosen Körper des Kindes.
Alle Wiederbelebungsversuche am Fundort und auf dem Weg in eine Klinik blieben erfolglos.
Quellen
BRISANT
dpa
AFP
NDR
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 02. Mai 2024 | 17:15 Uhr