Royals Abschied im kleinen Kreis: Trauerfeier für Prinz Philip

17. April 2021, 20:01 Uhr

Prinz Philip, Herzog von Edinburg, hat auf Schloss Windsor seine letzte Reise angetreten. Schlicht aber emotional fiel die Trauerfeier im kleinen familiären Kreis aus. BRISANT mit einer Zusammenfassung.

Das war ein würdevoller Abschied für Prinz Philip, Herzog von Edinburgh. Mit einer landesweiten Schweigeminute nahm um 16 Uhr nicht nur Großbritannien, sondern das gesamte Commenwealth, Abschied vom Prinzgemahl. Philip war am 9. April im Alter von 99 Jahren auf Schloss Windsor gestorben.

Die Trauerfeier am 17. April fand wegen der Corona-Pandemie im engsten Familienkreis mit nur 30 Gästen statt der ursprünglich geplanten 800 statt. Unter ihnen war nicht nur der engste Familienkreis, sondern auch drei deutsche Verwandte. Außerdem mussten alle Trauergäste Maske tragen und die Abstandsregeln einhalten.

Land Rover statt Kutsche

Prinz Philip blieb individuell bis zum Schluss. Sein Sarg wurde statt in der üblichen Kutsche in einem speziellen Land Rover zur St. George's Chapel gefahren. Der Herzog war ein Fan der Geländewagen-Marke. Der olivgrüne Land Rover Defender TD5 fährt mit umweltfreundlicher Hybridtechnik und passt somit zu Philips Umwelt-Engagement.

Der Herzog selbst hat seine Trauerzeremonie bis ins Detail geplant - "ohne großes Tamtam" sollte sie ablaufen. Der ehemalige Marineoffizier hatte sich spezielle Pfeif-Signale gewünscht. Außerdem sang der vierstimmige Chor zwei extra von Philip in Auftrag gegebene Kirchenlieder: die Vertonung von Psalm 104 und "The Jubilate" von Benjamin Britten.

Der Kirchendekan von Windsor, David Conner, würdigte Philips "Freundlichkeit, den Humor und die Menschlichkeit". Seine "unerschütterliche Loyalität zur Queen, sein Dienst an der Nation und dem Commonwealth, sein Mut, seine Kraft und sein Glaube" seien eine Inspiration für alle.

Handgeschriebener Brief auf dem Sarg

Sein Sarg war bedeckt mit seiner persönlichen Standarte (dänische Löwen, weißes Kreuz für seine griechischen Wurzeln, schwarz-weiße Streifen des Hauses Battenberg, Edinburgh-Schloss). Dazu Philips Marinekappe und sein Prunkschwert.

In weißen Rosen und Lilien versteckt: ein handgeschriebener Brief - vermutlich von Elizabeth. "In loving memory" kann man auf dem Umschlag lesen - "in liebevoller Erinnerung". Es ist Tradition in England, dem Verstorbenen persönliche Worte mit ins Grab zu geben.

Hinter dem Geländewagen liefen die Kinder und Enkel des Königspaares - sichtlich bewegt. Besonders Charles und Anne waren ergriffen und mussten sich mehrfach Tränen wegwischen.

Prinz William und Prinz Harry bei der Beerdigung von Prinz Philip
Prinz William und Prinz Harry, dazwischen: Peter Philipps. Bildrechte: IMAGO / Starface

Zwischen die Brüder William und Harry war ihr Cousin Peter Philipps platziert. Offenbar sollte nichts die Aufmerksamkeit vom Verstorbenen ablenken. Die hochbetagte Queen nahm für die kurze Strecke eine Limousine. Gesäumt wurde die Strecke von 730 Mitgliedern der Armee, der Marine und der Luftwaffe in Paradeuniformen.

William und Harry wieder vereint

Die beiden Brüder gingen nach dem Gottesdienst eng nebeneinander zum Schloss zurück und sprachen angeregt miteinander. An ihrer Seite: Herzogin Kate. Es scheint, als habe die Trauer um den geliebten Großvater die beiden wieder einander näher gebracht.

Auch Meghan, Herzogin von Sussex, soll sich von ihrem Schwieger-Opa verabschiedet haben. Dem Blumenkranz der Sussexes soll ein persönlicher Gruß von ihr - die in Kalifornien die Trauerfeier live am Bildschirm verfolgt hat - beigelegt worden sein.

Bitter für die Königin: Sie feiert am 21. April ihren 95. Geburtstag. Seit einem Dreiviertel Jahrhundert zum ersten Mal ohne ihren geliebten Ehemann, den sie einst als "meine Stärke und mein Fels in all den Jahren" bezeichnet hatte.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 17. April 2021 | 16:15 Uhr

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