König ohne Palast Deshalb bleiben Buckingham Palast und Schloss Windsor vorerst leer
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Alles neu bei den britischen Royals? Seit dem Tod der Queen wird gemunkelt, dass König Charles III. die Monarchie modernisieren möchte. Dazu gehört wohl auch, dass der Royal nicht wie seine Vorgänger im Buckingham Palast wohnen möchte. Auch für William stand mit dem neuen Titel eigentlich ein Umzug an. Doch auch er verzichtet.

Seit Queen Victoria ist der Londoner Buckingham Palast die offizielle Residenz des britischen Monarchen. Aber schon lange zuvor, nämlich seit Ende des 18. Jahrhunderts, bewohnten Könige und Königinnen den Prachtbau in London. Auch für Queen Elizabeth stand nach dem Tod ihres Vaters Georg VI. ein Umzug in den Buckingham Palast an. Doch mit dieser Tradition ist jetzt scheinbar Schluss.
Mit 73 Jahren: Charles will nicht mehr umziehen
Nach mehr als zwei Jahrhunderten wird nun erstmals kein neuer Monarch in die ehrwürdigen Hallen der britischen Krone ziehen. Der Grund: König Charles findet es "nicht zweckmäßig", in einem Palast zu wohnen, so ein Insider gegenüber der Sunday Times. Der Palast sei nicht für ein modernes Leben geeignet und sein Unterhalt sei "nicht nachhaltig".
Zumindest was die eigenen vier Wände betrifft, bleibt für ihn und Camilla alles beim Alten. Zusammen mit den Jack Russell Terriern Beth und Bluebell bleiben der noch ungekrönte König und seine Königsgemahlin weiter in Clarence House wohnen. Mit dem Buckingham Palace hat Charles offenbar ganz andere Pläne.
Das passiert mit dem Buckingham Palast
Nach Charles’ neuen Plänen soll der Buckingham Palast nur zum geschäftlichen Hauptsitz der Royals werden. Von hier aus will Charles seine Schreibtisch-Arbeit und sämtliche repräsentative Pflichten erledigen. Sowohl seine Ehefrau Camilla als auch sein ältester Sohn William unterstützen seine Pläne.
Die Geschichte vom Buckingham Palace
Erbaut wurde das Schloss im Jahr 1703 vom Herzog von Buckingham und diente zunächst als Stadthaus. Bereits 1761 ging es dann in königlichen Besitz über: König Georg III. kaufte das Anwesen als privaten Rückzugsort für die königliche Familie, besonders für Königin Charlotte. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren.
Mit der Regentschaft von Queen Victoria entwickelte sich der Palast zum Hauptwohnsitz des britischen Monarchen. Heute verfügt der Palast über 775 Zimmer, darunter 19 Staatsräume, 52 Schlafzimmer für die königliche Familie und Gäste, sowie 78 Badezimmer und 92 Büros.
Prinz Philip vergraulte Queen Mum
Nachdem Queen Elizabeth 1953 gekrönt wurde, zog auch sie in den Buckingham Palast ein. Zum Leidwesen von Prinz Philip wohnte Schwiegermutter Queen Mum weiterhin in der königlichen Residenz. Eigentlich hätte für sie ein Umzug nach Clarence House angestanden, doch die Räumlichkeiten seien ihr zu klein gewesen, wie Historiker in der Dokumentation "The Private Lives of the Windsors" erzählten.
Queen Mum wollte den Buckingham Palast partout nicht verlassen. Ihr Schwiegersohn war zusehenst genervt und ließ an besonders kalten Wintertagen die Heizung in ihren Gemächern abstellen. Queen Mum gab sich irgendwann geschlagen und zog beleidigt ab.
Das sind die offiziellen Residenzen der britischen Krone
Neben dem Buckingham Place und Schloss Windsor gehört Holyrood Palace in Edinburgh zu den drei offiziellen Hauptresidenzen des britischen Monarchen.
Insgesamt residierte Queen Elizabeth während ihrer Regentschaft in 22 verschiedenenen Anwesen. BRISANT blickt auf die schönsten Schlösser des Königshauses, die Elizabeth über die vergangenen 70 Jahre hinweg regelmäßig besuchte.
Windsor Castle
Das über 1.000 Jahre alte Schloss Windsor befindet sich in der englischen Grafschaft Berkshire. Es gilt mit einer Grundfläche von 5,5 Hektar als größtes Schloss der Welt, das durchgängig bewohnt ist.
Ein Titel, den das Schloss wahrscheinlich verlieren wird: Denn eigentlich würde traditionsgemäß der Thronfolger William und seine Familie dort einziehen, aber auch sie haben keine Lust auf einen Umzug. Sie bevorzugen das wesentlich kleinere Adelaide Cottage, das einen etwa zehnminütigen Spaziergang von Windsor Castle entfernt liegt.
Ein nachvollziehbarer Wunsch, denn die fünfköpfige Familie ist erst in diesem Sommer vom Londoner Kensington-Palast nach Windsor gezogen.
Royal Lodge bei Windsor
Die Royal Lodge ist nur einen Steinwurf von Windsor Castle entfernt. Queen Mum wohnte hier teilweise bis zu ihrem Tod. Danach zogen Prinz Andrew, Duke of York, seine Ehefrau Fergie und die beiden Töchter auf den Landsitz.
Frogmore Cottage
Ebenfalls in Windsor befindet sich das 1801 erbaute Frogmore Cottage. Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan zogen dort im Frühjahr 2019 ein und blieben bis zu ihrem Rücktritt als ranghohe Mitglieder des Königshauses.
Sandringham House
Bis heute feiert die königliche Familie in Sandringham in der Grafschaft Norfolk Weihnachten. Teile des Schlossgartens und Parks sind öffentlich zugänglich.
St. Jame’s Palace
Bis 1837 war der St. Jame’s Palace die offizielle Londoner Residenz der britischen Königsfamilie. Noch heute hat das Anwesen eine wichtige Funktion für die Krone: Im St. James’s Palace finden traditionell die Proklamationen statt.
Innerhalb der Mauern befindet sich Clarence House, der Wohnsitz von Charles und Camilla.
Kensington Palace
Prinzessin Margaret, Diana, William und Kate: Zahlreiche Mitglieder der Royal Family lebten zumindest für gewisse Zeit im Londoner Kensington Palace. Denn der Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert ist bis heute der Arbeits- und Wohnsitz von verschiedenen Mitgliedern der britischen Königsfamilie. Im vergangenen Sommer enthüllten William und Harry ein Denkmal für ihre Mutter Lady Di in den benachbarten Kensington Gardens.
Balmoral Castle
Es war das Lieblingsschloss der Queen: Traditionell verbrachte Elizabeth ihre Sommer im schottischen Balmoral. In die Geschichtsbücher wird das Schloss eingehen, als der Ort, an dem Queen Elizabeth II. am 8. September gestorben ist.
Highgrove House
Bereits im Jahr ihrer Hochzeit bezogen Prinz Charles und Diana den Landsitz Highgrove House. Nach der Trennung und Scheidung von Diana veranlasste Charles Veränderungen im Inneren, die mehr seinem Geschmack und dem seiner späteren Frau Camilla entsprechen. Auch heute dient den beiden Highgrove als Rückzugsort.
Besonders die Gestaltung des Gartens wurde von Charles bis ins letzte Detail geplant. Ganz nach seinen Wünschen werden die dazugehörigen 360 Hektar Land bis heute nach ökologischen Grundsätzen landwirtschaftlich genutzt.
Brisant/Sunday Times/ad-magazin.de/royal-history.de/reise-reporter.de/"The Private Lives of the Windsors"/Vistit Britain
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 25. Oktober 2022 | 17:10 Uhr