Das von Netflix veröffentlichte Bild zeigt Prinz Harry und Herzogin Meghan in einer Szene der Dokumentation «Harry & Meghan» (undatiert).
Seit Donnerstagmorgen ist die Doku "Harry und Meghan" online. Darin zeigt sich das Paar so privat wie noch nie. Bildrechte: picture alliance/dpa/Netflix via PA Media | Duke And Duchess Of Sussex

Netflix-Doku "Harry und Meghan" - Das passiert in Folge eins bis drei

08. Januar 2024, 12:47 Uhr

Lange haben Royal-Fans darauf gewartet, jetzt ist es so weit: Seit neun Uhr morgens ist die umstrittene Doku "Harry und Meghan" online. Das haben die Sussexes dazu zu sagen.

Drei der insgesamt sechs Folgen der mit Spannung erwarteten Netflix-Doku von Prinz Harry und Herzogin Meghan sind am Donnerstagmorgen (08.12.2022) online gegangen. Viel wurde im Vorfeld gemunkelt: Wie privat werden die Einblicke in das Leben der Ex-Royals? Wie pikant die Geheimnisse, die sie über das Königshaus ausplaudern?

Die Offenbarungen der Sussexes im Überblick:

"Harry und Meghan": Folge 1

Bevor die Folge wirklich startet, liest der Zuschauer den Hinweis: "Die Royal Family weigerte sich, den Inhalt der Serie zu kommentieren. Die Interviews wurden bis August 2022 abgeschlossen." Der Tod der Queen wird also kein Thema in der Doku sein.

Die erste Folge der Doku beginnt gleich mit der Frage: Warum wollen Harry und Meghan diese Doku überhaupt machen? Warum so viel Privates offenlegen? Meghans Antwort:

Angenehm ist es nicht, aber wenn man schon so lange das Gefühl hat, dass die Leute nicht wissen, wer man ist, dann ist es schön, die Gelegenheit zu bekommen, ihnen einen besseren Eindruck zu geben, was passiert ist und wer wir sind.

Herzogin Meghan

In der ersten knapp einstündigen Episode verrät das Paar einige Details zu seinem Kennenlernen und zu ihrer Beziehung. Gespickt sind die Aufnahmen mit zahlreichen selbstgedrehten Handyvideos. Denn seit ihrer Abreise aus Großbritannien dokumentiert das Paar seinen Alltag.

Den Tipp gaben ihnen Freunde. "Bei all den Fehlinformationen, die über uns und unsere Abreise kursieren, erschien uns das sehr sinnvoll", so Prinz Harry. "In den letzten sechs Jahren wurden Bücher über uns geschrieben von Leuten, die ich nicht kenne. Ist es nicht sinnvoller, die Geschichte von uns zu hören?", fragt Meghan.

Liebe über Instagram: So lernten sich Harry und Meghan wirklich kennen

Sprung nach London, 2016. Dem Jahr, in dem sich Harry und Meghan kennenlernten. "Ich war frisch single und wollte einfach nur frei sein", so Meghan. "Ich hatte fest vor, einfach nur single zu sein und eine gute Zeit mit meinen Mädels zu haben", erinnert sich die Herzogin weiter. Gemeint sind Meghans Freundinnen, mit denen sie im Sommer 2016 durch Europa reiste. 

Ich hatte meinen Beruf, mein Leben, ich war auf meinem Weg … doch dann kam er und hat meinem Leben eine echte Wende gegeben.

Herzogin Meghan

"Wir haben uns über Instagram kennengelernt", verrät Harry. "Als ich durch meinen Feed gescrollt habe, sah ich dieses Snapschat-Video, das eine Freundin von mir zusammen mit ihr [Meghan] gemacht hatte. [...] Ich dachte nur: Wer ist das?"

Die besagte Freundin wickelte dann das erste Date ein. 

Prinz Harry: Zu spät zum ersten Date

Zum ersten Treffen in London kam Harry direkt zu spät – Meghan war alles andere als begeistert. "Ich kannte ihn ja nicht und dachte mir nur: ‘So macht er das also? Nicht mit mir.’" An Harry gerichtet sagt sie: "Ich dachte, du bist so ein Typ mit so einem großen Ego, der immer alle Frauen eine halbe Stunde auf sich warten lässt."

Trotz des schlechten ersten Eindrucks verlief das erste Date gut. "Wir waren zusammen wie Kinder, es war so erfrischend", so Meghan. Am nächsten Abend aßen die beiden wieder zusammen. "Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Diese Frau hatte alles, wonach ich gesucht habe", erinnert sich Harry. Meghan schrieb am selben Abend ihrer Freundin: "Ich bin verrückt nach ihm."

Nach diesen zwei ersten Treffen lud Harry Meghan nach Botswana ein. Dort wurden die beiden endgültig ein Paar.

Das von Netflix veröffentlichte Bild zeigt Prinz Harry und Herzogin Meghan in einer Szene der Dokumentation «Harry & Meghan» (undatiert).
Botswana hat eine ganz besondere Bedeutung für das Paar. Bildrechte: picture alliance/dpa/Netflix via PA Media | Duke And Duchess Of Sussex

Seitenhieb gegen William und Kate?

Harry wusste anscheinend genau, welche Frau er eines Tages heiraten wollte. "Er hatte eine richtige Liste", verrät Meghan. Wie genau diese Liste aussah, erzählte Harry nicht. Allerdings betont er: 

Ich glaube, dass viele aus meiner Familie, besonders die Männer, in Versuchung geraten, eine Person zu heiraten, die in diese Schablone passt, anstatt jemanden, der bestimmt ist, mit ihnen zusammen zu sein. Meine Mum hat all ihre Entscheidungen mit dem Herzen getroffen. Und ich bin eben ihr Sohn.

Prinz Harry

Wen Harry genau mit dieser Äußerung meint, lässt er offen. Vielleicht seinen Bruder William?

Das von Netflix veröffentlichte Bild zeigt Prinz Harry und Herzogin Meghan in einer Szene der Dokumentation «Harry & Meghan» (undatiert).
Liebe im Verborgenen: Lange hielten Harry und Meghan ihre Beziehung geheim. Bildrechte: picture alliance/dpa/Netflix via PA Media | Duke And Duchess Of Sussex

Prinz Harry: Die Medien haben bisher all seine Beziehungen kaputt gemacht

Nun nimmt die Dokumentation einen sehr viel drastischeren Ton an. Harry erinnert sich an seine Kindheit und seine Mutter Diana.

 Meine Kindheit war voller Lachen, voller Glück, voller Abenteuer. [...] Ich erinnere mich an ihr [Dianas] freches Lachen. […] Am meisten jedoch erinnere ich mich an die vielen Paparazzi. [...] Der ständige Druck der Öffentlichkeit brachte Stress, Tränen und Druck mit sich. [...] Ich sah es immer in Mums Gesicht.

Prinz Harry

Harry sieht Parallelen zu seiner heutigen Situation: 

In vielen Dingen ist Meghan meiner Mum so ähnlich. Wie sie hat Meghan diese warmherzige Art. [...] Die Geschichte darf sich nicht wiederholen.

Prinz Harry

Er spricht über "das Leid, das Frauen widerfährt, die in diese Familie einheiraten". Die Medien hätten es geschafft, all seine Freundinnen zu vertreiben. Bei Meghan hatte er dieselbe Angst. Und auch sie hatte zeitweise das Gefühl, dass die Medien sie und Harry als Paar hätten "zerstören" wollen.

Folge 2: Die Beziehung wird öffentlich

Folge zwei der Doku beginnt, nachdem die Beziehung zwischen Harry und Meghan öffentlich wurde. "Plötzlich war mein Gesicht überall", erinnert sich Meghan. Die Medien seien komplett durchgedreht. "Zu sehen, wie wieder eine Frau aus meinem Leben unter dieser medialen Hetze leidet, tat weh", so Harry. Schließlich habe Meghan sogar Personenschutz gebraucht.

Die beiden sprechen auch darüber, wie rassistisch die Berichterstattung zum Teil war. Meghans Hautfarbe – ihre Mutter ist Schwarz, ihr Vater weiß – wurde mehr thematisiert, als beide zunächst dachten. Nie in ihrem Leben habe ihre ethnische Herkunft eine Rolle gespielt, bis sie mit Prinz Harry zusammenkam. Erst in Großbritannien wurde ihre Herkunft plötzlich "zu einer Sache".

Ist Harry Schuld am Bruch zwischen Meghan und ihrem Vater?

Auch das Verhältnis zwischen Meghan und ihrem Vater wird thematisiert. Im Zuge der Hochzeit kam es zum Bruch zwischen Vater und Tochter. 

Es ist natürlich unglaublich traurig, was geschehen ist. Sie hatte einen Vater vorher und jetzt hat sie keinen Vater mehr. [...] Ich nehme das auf meine Kappe, denn wenn Meghan nicht mit mir zusammen wäre, wäre ihr Dad noch immer ihr Dad.

Prinz Harry

Erstes Interview von Doria Ragland

Meghans Familie und Kindheit spielen in der zweiten Folge eine große Rolle. Ihre Mutter Doria Ragland gibt in der Doku sogar ihr TV-Debüt. Doria Ragland hat nie öffentlich über ihre Tochter gesprochen - bis jetzt: "Die letzten fünf Jahre waren heftig. [...] Ich möchte darüber reden ... endlich ... über meine Erfahrung als ihre Mutter."

Meghan und Doria sind sich sehr eng. Sie erzählte ihrer Mutter früh von Harry: 

Wir haben telefoniert und sie meinte 'Mami, ich date Prinz Harry! Sag es niemandem!' [...] Und dann lernte ich ihn kennen. [...] Da stand dieser große, gut aussehende, rothaarige Mann mit tollen Manieren. Er war sehr nett. Sie wirkten glücklich zusammen. Er war der Richtige.

Doria Ragland

Meghans erstes Treffen mit Kate

Auch Meghan lernte bald Harrys Familie kennen. Harry erinnert sich zurück:

Meine Familie war von Anfang an extrem beeindruckt von ihr. Sie schienen direkt verunsichert. Sie war wohl überrascht, dass ein Rotschopf eine so schöne und intelligente Frau abkriegen kann. Aber angesichts der Tatsache, dass ich mit einer amerikanischen Schauspielerin zusammen war, dachten sie damals wohl: Das wird sicher nicht halten.

Prinz Harry

Auch Meghan berichtet, wie das erste Aufeinandertreffen mit Harrys Familie war. Eines Tages kamen William und Kate zum Essen vorbei.

Ich stand da in zerrissenen Jeans und barfuß. Ich hab Leute immer umarmt, und mir war gar nicht bewusst, wie befremdlich das für die Menschen in Großbritannien ist. Mir wurde bald klar, dass die Formalität, die nach außen hin herrscht, sich im Inneren widerspiegelt. Nach außen hin wird repräsentiert, dann schließt man die Tür und denkt sich: Jetzt können wir uns entspannen. Aber diese Formalität blieb bestehen. Das hat mich überrascht.

Herzogin Meghan

Das erste Treffen mit der Queen schien nicht angenehmer gewesen zu sein: "Es war wie ein mittelalterliches Bühnenstück. Ich hatte keine Ahnung, was ich tat."

Folge 3: Die Verlobung

Folge drei startet mit Meghans und Harrys Verlobungs-Interview aus dem Jahr 2017. Romantische Aufnahmen, doch Meghan zeichnet ein anderes Bild. "Unsere Verlobung war wie eine inszenierte Reality-Show. Es war einstudiert. Wir durften unsere Sicht der Dinge nicht erzählen. Sie wollten es nicht." "Wir wurden auch nicht danach gefragt", wirft Harry ein. "Das hat sich bis heute auch nicht geändert."

Meghan haderte mit ihrer neuen Rolle

In Folge drei erzählt Meghan, wie schwer es ihr fiel, sich in die Welt der britischen Krone einzuleben. Sie haderte mit den königlichen Benimmregeln. "Ich musste viel lernen. Zum Beispiel die Nationalhymne." Den Text habe sie ganz einfach gegoogelt.

Prinz Harry war ihr dabei nicht immer eine große Hilfe: "Ich konnte ihr alles Mögliche über meine privaten Erfahrungen erzählen, aber ich wusste nichts über einen angemessenen Kleidungsstil. Wie muss sich eine royale Frau kleiden?"

Auch das Leben von Meghans Familie änderte sich plötzlich. Mutter Doria wurde plötzlich von der Klatschpresse gejagt.

Ich habe mich oft nicht sicher gefühlt. Ich konnte nicht mehr mit meinen Hunden Gassi oder zur Arbeit gehen, weil mich immer jemand verfolgt hat. Die Paparazzi haben mich richtig gestalkt. Einmal kam einer auf mich zu und bot mir Geld für eine gute Story. Ich sagte: 'Das ist mein Kind, ich habe nichts zu sagen.’

Doria Ragland

Meghans schwierige Familie

Immer wieder sorgte Herzogin Meghans Familie väterlicherseits für Schlagzeilen. Vor allem ihre Halbschwester Samantha meldete sich in der Presse immer wieder zu Wort. "Meine Halbschwester, die ich seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen habe, hatte auf einmal zu allem etwas zu sagen", so Meghan. "Ich kenne weder deinen Zweitnamen, noch deinen Geburtstag und du behauptest, mich aufgezogen zu haben?"

Pikant: Samanthas Tochter Ashleigh, die nicht bei ihrer Mutter, sondern bei ihren Großeltern aufwuchs, kommt in der Doku zu Wort. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, hat Ashleigh seit jeher guten Kontakt zu Meghan. Die beiden verreisten sogar zusammen.

Sie erfüllt viele Rollen für mich. Sie ist meine Schwester, meine Mutter, beste Freundin, sie ist alles Mögliche.

Ashleigh Hale, Meghans Nichte

Laut Ashleigh änderte sich Samanthas Haltung Meghan gegenüber schlagartig, als deren Beziehung zu Harry bekannt wurde. "Sie sprach sehr schlecht über sie. Man spürte eine Abneigung, sie wurde immer wütender. Es wurde sogar so schlimm, dass wir aufgehört haben, miteinander zu reden. Mit manchen Menschen kann man nicht vernünftig reden."

Das erste royale Weihnachten

Die Feiertage 2017, nur fünf Monate nach Harrys und Meghans Hochzeit, hat die Herzogin durchweg positiv in Erinnerung. "Es war herrlich. Alle waren ausgelassen und so fröhlich. Es war die Großfamilie, die ich nie hatte, aber immer wollte."

Zeitgleich sorgte allerdings ein royales Mitglied für Negativschlagzeilen: Die Frau eines der Cousins der Queen trug eine sogenannte "Blackamoor"-Brosche, die als rassistisches Schmuckstück gilt. Für die damalige Presse Grund genug, auch Harrys einstigen Nazi-Skandal neu aufzurollen.

"Der größte Fehler meines Lebens"

Rückblick: Auf einem privaten Kostümball war Prinz Harry im Jahr 2005 in einer Nazi-Uniform mit Hakenkreuz-Armbinde erschienen. In der Doku sagt er dazu: "Es war einer der größten Fehler meines Lebens."

Heute setzt er sich enorm für Awareness ein. "Es ist ein fortlaufender Prozess bei jedem, auch bei mir. [...] Heute bin ich Vater von mixed-raced Kindern. Und ich bin stolz darauf."

"Harry & Meghan": Wie geht es weiter?

Folgen vier bis sechs werden am kommenden Donnerstag, dem 15. Dezember veröffentlicht. Royal-Experten vermuten, dass diese Folgen um einiges pikanter werden. Bisher haben sich die Sussexes mit Kritik am Königshaus zurückgehalten, hatten teilweise sogar gute Worte für ihre Familie in Übersee übrig. 

(Dieser Artikel wurde am 8.12.2022 zum ersten Mal veröffentlicht.)

BRISANT/Netflix

Das passiert in den Folgen 4 - 6

Das von Netflix veröffentlichte Bild zeigt Prinz Harry und Herzogin Meghan in einer Szene der Dokumentation «Harry & Meghan» (undatiert).
Bildrechte: picture alliance/dpa/Netflix via PA Media | Duke And Duchess Of Sussex

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 08. Dezember 2022 | 17:15 Uhr

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