Prinz Harry
Kann wieder lächeln: Prinz Harry hat einen wichtigen Sieg vor Gericht eingefahren. Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Zeitungen verklagt Prozess um Bespitzelung: Diese Summe bekommt Prinz Harry jetzt als Entschädigung

15. Dezember 2023, 15:40 Uhr

Vielleicht endet das turbulente Jahr für Prinz Harry ja doch noch versöhnlich: Rund 163.000 Euro Schadenersatz wird Harry vom britischen Medienkonzern MGN nun bekommen. Das haben Richter des High Court in London entschieden (15.12.). Der Prozess lief seit dem 10. Mai 2023. Harry hat schon angekündigt, weitere Prozesse anzustreben.

Worum ging es in dem Prozess?

Harry hatte gemeinsam mit anderen Prominenten den Konzern MGN wegen illegaler Informationsbeschaffung verklagt. Der Vorwurf: Verantwortliche der Boulevardzeitungen "Mirror", "Sunday Mirror" und "Sunday People" hätten die Promi-Handys angezapft, um an Informationen zu kommen.

Prinz Harry bei der Krönungszeremonie
Prinz Harry hat angekündigt, weitere englische Zeitungen zu verklagen. Bildrechte: Getty Images

Gericht: Auch Harrys Handy wurde abgehört

Der zuständige Richter am Londoner High Court kam nun zu dem Schluss, dass die MGN-Zeitungen zwischen 2006 und 2011 tatsächlich umfangreiches Telefon-Hacking betrieben haben - auch das Handy von Prinz Harry sei angezapft worden. Deshalb nun der Schadenersatz.

Harry will weitere Zeitungen verklagen

Nach dem Urteil erklärte Harry, er fühle sich durch die Gerichtsentscheidung bestätigt. "Mir wurde gesagt, dass man sich beim Drachentöten verbrennen kann", erklärte er über seine Anwälte. Angesichts seines Sieges vor Gericht und der Wichtigkeit des Einsatzes für eine freie und ehrliche Presse sei das aber ein lohnender Preis.

"Die Mission geht weiter", kündigte der 39-Jährige mit Blick auf weitere Klagen gegen britische Boulevardmedien an.

Prinz Harry bei Verlassen der Königlichen Gerichtshöfe.
Prinz Harry gibt der "Yellow Press" auch die Schuld am Tod seiner Mutter Diana. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kin Cheung

Harrys Abneigung gegen die "Yellow Press"

Für Harry ist der Feldzug gegen die berüchtigte "Yellow Press" eine zutiefst persönliche Angelegenheit. In seiner Biografie und in vielen Interviews seit seinem Umzug in die USA hat er keine Gelegenheit ausgelassen, dem Boulevard eine erhebliche Mitschuld am kalten und teils unmenschlichen Klima im Palast zu geben, über das Ehefrau Meghan öffentlich geklagt hatte.

Zudem gibt Harry der "Yellow Press" die Schuld am Unfalltod seiner Mutter Diana im Jahr 1997.

Prinzessin Diana, Prinz Harry, Prinz William und Prinz Charles, 1995
Da war die Welt für Harry noch in Ordnung: 1995 mit seinem Bruder, seiner Mutter und seinem Vater. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 15. Dezember 2023 | 17:15 Uhr

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