TV-Interview Eigene Version: Prinz Harry verteidigt seine Biografie "Spare"
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Eigentlich sollte seine Biografie erst am 10. Januar auf den Markt kommen. Doch aufgrund eines Fauxpas auf Mallorca erhitzen die Inhalte aus Prinz Harrys Memoiren "Spare" schon jetzt die Gemüter. Denn der zweite Sohn des britischen Königs zieht ordentlich vom Leder und lässt tief blicken. Nun hat er sich dafür in einem TV-Interview gerechtfertigt.

Er wollte seine Version erzählen, verteidigt der britische Prinz Harry die Veröffentlichung seiner Biografie "Spare". Nach 38 Lebensjahren, in denen seine Geschichte "verdreht und verzerrt" dargestellt worden sei, sei es an der Zeit gewesen, sie selbst zu erzählen, sagte Harry dem britischen Sender ITV.
Eigentlich hätte der Inhalt der Autobiografie "Spare" (auf Deutsch: Reserve) bis Dienstag geheim bleiben sollen. Das Buch war in Spanien jedoch versehentlich vorab in den Buchhandel gekommen. Seitdem reißen die Enthüllungen nicht ab.
Erstes Interview zur Veröffentlichung der Memoiren
Das am Sonntag (8. Januar) veröffentlichte Interview ist das erste einer Reihe von Gesprächen. Später folgt der US-Sender CBS mit seiner Abendsendung "60 Minutes". Am Montag beendet der US-Sender ABC die Interview-Serie.
Prinz Harry: Königliche Familie trägt Mitschuld an Medienberichten
In seinem Gespräch mit ITV macht der Herzog von Sussex einmal mehr seinem Zorn über die britischen Medien Luft. Harrys Ehefrau Meghan soll aufgrund der negativen Berichterstattung Suizidgedanken gehegt haben.
Doch auch die königliche Familie sei "mitschuldig" daran, dass negative Geschichten veröffentlicht worden sind, glaubt Harry. Er selbst habe "damals (noch) nicht ganz verstanden, wie mitschuldig die Familie an dem Schmerz und dem Leid war, die meine Frau durchlitt".
Trotz Vorwürfen Wunsch nach Versöhnung mit königlicher Familie
An den anderen Mitgliedern des Königshauses lässt Prinz Harry kaum ein gutes Haar. Den Glauben an die Monarchie habe er trotzdem nicht verloren. Und das, obgleich er nicht wisse, ob er selbst in ihrer Zukunft noch eine Rolle spielen werde.
Und: Der Prinz wünscht sich trotz allem eine "Aussöhnung" mit seiner Familie. Dafür müsse jedoch geklärt werden, wer in welcher Form zu dem Streit beigetragen habe. Zu seinem Vater König Charles soll Harry aktuell keinen Kontakt haben.
Wie reagiert der Buckingham-Palast auf die Vorwürfe?
Offiziell schweigt der Buckingham-Palast zu der Flut an Vorwürfen und Enthüllungen. Doch in den britischen Medien erscheinen immer mehr Stellungnahmen aus dem Umfeld von Harrys Bruder und seinem Vater.
Demnach soll Thronfolger Prinz William "besorgt und traurig" sein und "innerlich kochen". Trotzdem wolle er nicht "zurückschlagen".
Auch König Charles ist den Medienberichten zufolge "verletzt". Dennoch soll er eine Versöhnung mit seinem jüngsten Sohn als einzigen "Ausweg aus dem Schlamassel" sehen. Angeblich sollen Harry und seine Frau zur Krönung des 74-Jährigen am 6. Mai eingeladen werden.
Buch sollte nicht erscheinen
Der Verlag Penguin Random House soll für die Veröffentlichung von Harrys Memoiren mehrere Millionen Dollar gezahlt haben. Trotzdem soll der Prinz noch im Sommer - nach seiner Teilnahme an den Jubiläumsfeiern für die inzwischen verstorbene Königin Elizabeth II. - entschlossen gewesen sein, die Veröffentlichung abzusagen. Das berichtet die "Times" unter Berufung auf Verlags-Insider.
BRISANT/dpa/AFP
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 09. Januar 2023 | 17:15 Uhr