Lügenprinz? Leser decken diese fünf Fehler in Harrys Biografie "Spare" auf
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Oh oh: Nur wenige Tage nach Veröffentlichung von Prinz Harrys Memoiren kommt der Royal ganz schön in Bedrängnis. Der Grund: Leser decken immer mehr Fehler in Harrys Biografie "Spare" (deutscher Titel: "Reserve") auf. Und tatsächlich sind einige Geschichten klar widerlegbar. Welche, verraten wir hier.

Die "Spare"-Leser fragen sich: Harry, was ist los? Falsches Erinnerungsvermögen? Flüchtigkeitsfehler? Oder gar handfeste Lügen? Das Netz ist sich da nicht so sicher. Denn: Aufmerksame Leser entdecken immer mehr Fehler in Prinz Harrys Skandal-Biografie.
Diese fünf Ungereimtheiten wurden bereits aufgedeckt:
Fehler 1: Prinz Harry erfindet Verwandtschaft zu König Heinrich VI.
Eigentlich müsste man meinen, dass so jemand wie Prinz Harry seinen Familienstammbaum kennt. Immerhin ist der ja in sämtlichen Geschichtsbüchern nachzulesen. Doch in "Spare" ist Harry ein kleiner Fehler unterlaufen – ob aus Absicht oder aus Versehen sei dahingestellt.
In einer Passage schreibt Harry stolz, dass König Heinrich VI. (1421-1471) sein "Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater" war. Nur stimmt das leider nicht: König Heinrich VI. hatte nämlich nur einen Sohn, Edward of Westminster (1453-1471), der bereits mit 17 Jahren starb und keine Nachkommen hatte. Mit ihm starb die Linie der Lancasters aus, die Tudors kamen an die Macht. Ups....
Fehler 2: Urlaub statt Internat – hier erfuhr Harry wirklich von Queen Mums Tod
2002 verstarb die beim Volk unheimlich beliebte Queen Mum. Nur fünf Jahre nach dem Tod seiner Mutter Diana musste Harry also schon den nächsten Schicksalsschlag verkraften. An den Moment, als er vom Verlust seiner Ur-Großmutter erfuhr, kann sich Harry noch genau erinnern. Oder etwa doch nicht?
Angeblich drückte Harry am 30. März gerade die Schulbank, als ihn jemand aus dem Unterricht holte: "In Eton, als ich gerade lernte, nahm ich einen Anruf entgegen. Ich wünschte, ich könnte mich erinnern, wessen Stimme am anderen Ende der Leitung war. [...] Man sagte mir: Ihre Königliche Hoheit, die Queen Mother ist gestorben."
Leser und Royal-Experten haben berechtigte Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner Darstellung. Denn: Paparazzi-Aufnahmen belegen eindeutig, dass Prinz Harry zu dieser Zeit in der Schweiz urlaubte. Damals wurden Fotos aufgenommen, die Harry zusammen mit William und Charles am 29. März vergnügt in ihren Schneeanzügen zeigen. Berichten zufolge sind die drei erst einen Tag nach dem Tod von Queen Mum zurück nach Großbritannien gereist.
Fehler 3: Harry und die Lüge um das First-Class-Ticket
Auch seine Erinnerungen an Schwiegervater Thomas Markle scheinen zu verschwimmen.
So behauptet Harry in "Spare", dass Meghan ihren Papa kurz vor der Hochzeit von Mexiko nach Großbritannien holen wollte – per First-Class-Ticket. Dies war zu der Zeit, als Thomas Markle beschuldigt wurde, Bilder für die Paparazzi inszeniert zu haben. Der Besuch in Großbritannien sollte dazu dienen, Thomas Markle eine Auszeit von den Medien zu verschaffen. Harry schreibt: "Wir haben ihm gesagt, verlass Mexiko sofort: Ein ganz neues Maß an Belästigung wird auf dich niederprasseln, also komm nach Großbritannien. Jetzt. Wir organisieren eine Wohnung, in der du dich bis zu deinem Abflug sicher verkriechen kannst, Air New Zealand, erste Klasse, gebucht und bezahlt von Meg." Thomas Markle habe das Angebot jedoch abgelehnt, weil er zu viel zu tun hatte.
Das Problem: Ein Sprecher der Fluggesellschaft "Air New Zealand" meldete sich gegenüber "New Zealand Herald" zu Wort und stellte klar: "Wir hatten noch nie Flüge zwischen Mexiko und Großbritannien. Und wir haben nur Business Premier, keine First Class."
Fehler 4: Meghans Hochzeitskleid-Schwindelei
Und auch Meghan bekommt bei den Spurensuchern im Netz ihr Fett weg: In einem Interview schwärmte Meghan 2018 davon, dass sie Fäden ihres blauen Kleides, dass sie beim ersten Treffen mit Harry trug, in ihr Hochzeitskleid hat einnähen ließ. Quasi als Glücksbringer.
Schade nur, dass Harry in "Spare" schreibt, dass Meghan zum ersten Date Jeans und einen schwarzen Sweater trug.
Fehler 5: Die Xbox-Falle
Und weiter geht’s: In einer besonders emotionalen Passage erinnert sich Prinz Harry an ein Geschenk seiner Mutter Diana (†36), das er zwei Wochen nach ihrem Unfalltod erhielt. An seinem 13. Geburtstag, den Harry in seiner Schule Ludgrove verbrachte, besuchte ihn Dianas ältere Schwester Sarah McCorquodale und überreichte ihm eine Xbox, die Diana vor ihrem Tod für ihren Sohn ausgesucht haben soll.
Doch wie unter anderem die "Daily Mail" recherchiert hat, gab es die Xbox im Jahr 1997 noch gar nicht. In den USA erschien sie erst 2001, in Europa 2002.
Diesen Fehler verzeihen Harry allerdings die meisten Leser. Ihre Begründung: Möglicherweise hat er sich geirrt und meinte einfach eine alternative Spielkonsole.
Prinz Harry wird im Netz zur Lachnummer
Ungünstig: Erst kürzlich sagte Prinz Harry im Interview mit dem US-amerikanischen Talkmaster Stephen Colbert, wie wichtig es sei, die Geschichte korrekt wiederzugeben.
Stephen Colbert fragte den Prinzen nämlich, was er von der Netflix-Serie "The Crown" halte und ob er die neuen Folgen gesehen habe. Daraufhin antwortete Harry: "Ja, ich habe einiges von 'The Crown' gesehen. Das ältere Zeug und das neuere Zeug." Anschließend scherzte Harry darüber, dass er der Serie oft einen Faktencheck unterziehe. Ganz richtig geht es in "The Crown" offenbar nicht zu, wie er daraufhin andeutet. Mit Hinweis auf "Spare" sagte Harry, deshalb sei es so wichtig, dass Geschichte korrekt wiedergegeben werde.
Im Netz witzeln nun einige User, dass Prinz Harry beim Schreiben seiner Biografie mal lieber genauso sorgsam mit den Fakten hätte umgehen sollen.
So reagieren Experten auf die Fehler in Harrys Biografie
Die Meinungen zu "Spare" gehen weit auseinander. Doch vor allem britische Medien und Royal-Experten gehen mit Harry hart ins Gericht. Journalist Richard Fitzwilliams kritisiert zum Beispiel in der "Daily Mail", dass zu viele von Harrys Geschichten ungenau seien: Erinnerungen können zwar variieren, aber in "Spare" seien einfach zu viele "schwerwiegende Fehler" unterlaufen.
"Fehler wie diese lassen Zweifel an der Richtigkeit anderer Details aufkommen. Wenn Sie einen Ghostwriter beauftragen und die Fakten nicht richtig überprüfen, kann das passieren. Das Buch ist so umstritten, dass er sich solche Fehler nicht leisten kann."
Inzwischen hat sich auch Harrys Ghostwriter J. R. Moehringer geäußert. Er verteidigt den Prinzen auf Twitter. Am 11. Januar veröffentlichte der Journalist und Autor auf der Plattform ein Statement von Prinz Harry: "Was auch immer der Grund ist, meine Erinnerung ist meine Erinnerung … es gibt genauso viel Wahrheit in dem, woran ich mich erinnere und wie ich mich daran erinnere, wie in sogenannten objektiven Fakten."
BRISANT