Queen Elizabeth II
Die britische Königin war öfter mal "not amused" über ihre skandalöse Familie. Bildrechte: imago images/i Images

Royals Diese zehn Skandale und Krisen hat Queen Elizabeth II. erlebt

23. Oktober 2023, 13:43 Uhr

Seitensprünge, Attentate, abgehörte Telefonate, Sex-Skandale - auf einiges davon hätte Königin Elizabeth II. sicherlich gern verzichtet. Doch selbst die Queen konnte sich das nicht aussuchen. BRISANT mit den zehn größten Skandalen und Krisen der Windsors.

"Never complain, never explain" - so lautete das Motto von Königin Elizabeth II.: Beklage dich nicht, erkläre dich nicht. Also schwieg die Königin zu allen Skandalen, die sich in ihrer Familie abspielten. Was sich im einzelnen hinter den Palastmauern abspielte, blieb verborgen. Trotzdem drang im Laufe der Zeit das ein oder andere Skandälchen an die Öffentlichkeit.

Prinz Charles und das "Tampon Telefonat"

Prinz Charles wird seinen Tampon-Wunsch wohl nie wieder los. Ein heimlich mitgeschnittenes "Dirty Talk"-Telefonat zwischen dem Kronprinzen und seiner damaligen Dauergeliebten Camilla Parker-Bowles sorgte 1993 für Schlagzeilen.

Kurz vor Weihnachten 1989 säuselte der mit Prinzessin Diana verheiratete Charles in den Hörer, dass er so gern in Camillas Höschen leben würde. Am liebsten würde er sich in einen Tampon verwandeln.

Doch erst 1993, nach der offiziellen Trennung von Charles und Diana, veröffentlichte die Regenbogenpresse Auszüge aus dem pikanten Liebesgeflüster. Die Briten reagierten verstört: Sowas tut ein künftiger König nicht!

Prinz Charles und Camilla
Mittlerweile sind König Charles III. und seine Camilla seit 2005 verheiratet. Bildrechte: IMAGO / i Images

IRA-Attentat auf Philips Onkel

Philips Onkel, Louis Mountbatten, fiel am 27. August 1979 einem Attentat zum Opfer. Der pensionierte Großadmiral und Vizekönig von Indien war Ehestifter für Philip und Elizabeth und unterhielt enge Beziehungen zur königlichen Familie. Für Prinz Charles war er zeitlebens "Onkel Dickie".

Die irische Terrororganisation IRA zündet eine Bombe auf Mountbattens Yacht, als der 79-Jährige an Bord kam. Mit ihm starben drei weitere Menschen, darunter sein 14 Jahre alter Enkel.

2011 besuchte die Queen als erstes britisches Staatsoberhaupt das unabhängige Irland - demonstrativ in Grün, der Nationalfarbe Irlands.

Fremder Besuch im Schlafzimmer

Am 9. Juli 1982 schlich sich Michael Fagan durch ein offenes Fenster ins Schlafzimmer der Königin im Buckingham Palast. Die schreckte hoch und stand auf, um den Sicherheitsdienst zu holen. Brav setzte sich der Eindringling derweil aufs königliche Bett und wartete.

Später sagte die Königin, ihr sei sofort klar gewesen, dass der Mann keiner ihrer Diener gewesen sei - die würden nämlich nicht mit den Türen schlagen.

Prinz Philip stirbt nach 73 Jahren Ehe

Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, starb am 9. April 2021 im Alter von 99 Jahren auf Schloss Windsor - nur zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag. Im November hatten er und die Queen ihren 73. Hochzeitstag gefeiert. Elizabeth hatte ihren Ehemann einst als "meine Stärke und mein Fels in all den Jahren" bezeichnet. Fortan musste sie allein durchs Leben gehen.

Schlicht aber emotional fiel die Trauerfeier - coronabedingt - im kleinen familiären Kreis aus. Der beliebte Prinzgemahl blieb bis zum Schluss ein Unikat. Sein Sarg wurde in einem Hybrid-Land Rover zur Kirche gefahren. Er selbst hatte "kein großes Tamtam" gewollt.

Beerdigung Prinz Philip
Die Kinder und Enkel folgen dem Sarg zu Fuß, die Queen dahinter im Bentley. Bildrechte: IMAGO / Starface

Attentatsversuch auf die Queen

Während der jährlichen Truppenparade zu Ehren ihres Geburtstags, feuerte im Jahr 1981 der erst 17-jährige Marcus Sarjeant sechsmal auf Elizabeth. Glücklicherweise nur mit Platzpatronen.

Doch das hätte auch anders ausgehen können. Denn ursprünglich wollte der Schütze ein Gewehr mit scharfer Munition verwenden. Sarjeant musste für drei Jahre ins Gefängnis.

1992 - das "Schreckensjahr"

Das Jahr 1992 ging für die Queen als "annus horribilis" - als "Schreckensjahr" - in die Geschichtsbücher ein. Mit diesem Ausdruck spielte sie auf gleich mehrere Ereignisse an:

  • Im März trennten sich ihr Sohn Andrew und dessen Ehefrau Sarah Ferguson
  • Das Empire zerbrach endgültig, da Mauritius in eine Republik umgewandelt wurde
  • Im April ließ sich ihre Tochter Anne von Mark Phillips scheiden
  • Im Oktober flogen Elizabeth bei einem offiziellen Besuch in Dresden Eier entgegen - aus Protest gegen die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg
  • Im November brannte Windsor Castle lichterloh

Zu allem Überfluss erschien auch noch das Enthüllungsbuch "Diana: Ihre wahre Geschichte" von Andrew Morton, an dem die Prinzessin selber maßgeblich mitgewirkt hatte und das der unglücklichen Ehe mit Charles endgültig den Todesstoß versetzte.

Diana: Die "Königin der Herzen" stirbt

Diana Spencer, "Königin der Herzen" und Ex-Schwiegertochter der Queen, kam am 31. August 1997 in Paris bei einem Autounfall ums Leben. Mit nur 36 Jahren. Elizabeth machte zu dieser Zeit Urlaub auf Schloss Balmoral, wie jeden Sommer.

Nach einem einzigen öffentlichen Kirchgang schirmte die Königin ihre Enkel William und Harry fünf Tage lang vom immensen Medieninteresse ab. Kein offizielles Wort des Bedauerns, keine Flaggen auf halbmast am Buckingham Palast. Viele Briten waren entsetzt über die vermeintlich emotionale Kälte der Queen.

Unter diesem Druck stimmte sie einer Fernsehansprache zu, aber erst am Tag vor Dianas Beerdigung. Darin brachte Elizabeth ihre Bewunderung für Diana und ihre "großmütterlichen Gefühle" für ihre Enkel zum Ausdruck. Für viele Briten kam diese versöhnliche Geste zu spät. Die Beliebtheit des Königshauses sank auf den Nullpunkt. Da half es auch nichts, dass sich die Königin vor Dianas Sarg verneigte und ihr Respekt zollte.

Prinz William (l-r), Dianas Bruder Graf Spencer, Prinz Harry und Prinz Charles stehen hinter dem Sarg von Prinzessin Diana auf dem Weg zur Trauerfeier in der Londoner Westminster Abtei, 1997
15 und 12 waren William und Harry, als sie ihre Mutter zu Grabe tragen mussten. Bildrechte: picture alliance / -/epa/dpa | -

2002 - Freud und Leid

2002 feierte Elisabeth ihr goldenes Thronjubiläum. Das aber stand im Zeichen der Trauer. Ihre Schwester Margaret und ihre Mutter starben binnen eines Monats. Margaret war bereits von zwei Schlaganfällen gezeichnet. Queen Mum erreichte das stolze Alter von 101 Jahren.

Prinz Andrew - der tiefe Fall des Lieblingssohns

Prinz Andrews tiefer Fall vom Lieblingssohn der Queen zum Verbannten der Familie machte erst kürzlich Schlagzeilen. Schon im Kindesalter galt Andrew als anstrengend und verwöhnt. Nach einer Karriere bei der Marine heiratete der begehrte Junggeselle die Bürgerliche Sarah Ferguson. Die Ehe hielt nur sechs Jahre. Bald tauchten Fotos der barbusigen "Fergie" auf, während ihr Finanzberater an ihren Zehen lutscht.

Nach seiner Scheidung ließ es "Randy Andy" - der scharfe Andy - richtig krachen. Als britischer Handelsbeauftragter lernte er Multimillionär Jeffrey Epstein und dessen Freundin Ghislaine Maxwell kennen. Dann der Sex-Skandal: 2019 behauptete Virginia Giuffre, Andrew habe sie im Jahr 2001 mehrfach vergewaltigt. Da war sie erst 17 Jahre alt und eines der Opfer aus dem Epstein-Maxwell-Mädchenring. In einem BBC-Interview redete sich der Sohn der Queen um Kopf und Kragen.

Prinz Andrew
Prinz Andrew - vom verwöhnten Bengel zum Außenseiter der Royal Family. Bildrechte: imago images/Parsons Media

Epstein erhängte sich als verurteilter Sexualstraftäter in seiner Zelle, Maxwell wurde Ende 2021 wegen Menschenhandels mit Minderjährigen schuldig gesprochen. Andrew gelang es, sich mit Guiffre zu einigen, bevor ein peinlicher Zivilprozess einen dunklen Schatten auf das 70. Thronjubiläum seiner Mutter werfen konnte. 14 Millionen Euro soll das gekostet haben.

Im Zuge der Missbrauchsklage musste Andrew sämtliche militärische Ehrentitel und Orden zurückgeben, darf sich seitdem nicht mehr "seine königliche Hoheit" nennen. Selbst auf das offizielle Hochzeitsfoto seiner Tochter Beatrice darf er nicht.

Harry kehrt der Familie den Rücken

Harry galt immer als Lieblingsenkel der Königin - und als Lieblings-Royal der Briten. Egal, ob er mit Saufgelagen oder im spaßig gemeinten Nazi-Outfit für Schlagzeilen sorgte. Doch nach der Hochzeit mit US-Schauspielerin Meghan Markle wendete sich das Blatt.

Um vor Paparazzi sicher zu sein, siedelten beide nach Kalifornien über. "Normal" wollten sie leben, ohne königliche Verpflichtungen, sich ganz der Wohltätigkeit widmen.

Doch von Privatheit ist nicht viel zu spüren. Weiterhin geraten die Sussexes ins Kreuzfeuer der Klatschpresse. Grund: Harry rechnet gnadenlos mit seiner Familie ab. Öffentlich!

Das "Skandal-Interview" mit Talk-Legende Oprah Winfrey erschüttert den Buckingham Palast bis ins Mark. Rassisten sollen dort wohnen, die sich Sorgen machen über die Hautfarbe von Meghans ungeborenem Baby. Die depressive Schwangere sei gemobbt worden. Harry beschuldigte seinen Vater der Lieblosigkeit, er selbst sei ein Gefangener der "Familienfirma" gewesen.

Trotzdem beklagten sich beide darüber, dass ihnen der Palast den Geldhahn zudrehte und nicht einmal für das Sicherheitspersonal bezahlen wollte. Nur über seine Oma, die Queen, schwärmte Harry in höchsten Tönen. Gebracht hat ihm das nichts. Aktuell sind die Sussexes unbeliebt wie nie.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 09. September 2022 | 17:15 Uhr

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