König Charles, Fürst Albert und König Felipe
Wie vermögend sind die europäischen Königshäuser? Bildrechte: Collage: Colourbox.de / imago/PA Images / imago/PanoramiC / IMAGO/Future Image International

Blick in die Schatzkammern Wie reich sind die europäischen Royals?

10. April 2024, 09:11 Uhr

König Felipe von Spanien hat im vergangenen Jahr die Hosen heruntergelassen und sein privates Vermögen offengelegt. Das Ergebnis ist erstaunlich. Viele Menschen hätten auf den Privat-Konten des Staatsoberhauptes sicherlich mehr erwartet als einen niedrigen Millionen-Betrag. Bei anderen europäischen Königshäusern gibt es hingegen keine Überraschungen: Da fällt die Kinnlade ganz schön weit herunter.

Über Geld spricht man nicht, man hat es. Dieser Spruch scheint Leitlinie zu sein bei vielen Royals, die in finanziellen Fragen oft hinter einer Mauer des Schweigens residieren. Das bleibt so lange gut, bis tatsächlich jemand über Geld und Vermögenswerte sprechen muss. König Felipe von Spanien blieb im vergangenen Jahr keine andere Wahl.

Felipe von Spanien macht privates Vermögen öffentlich

Aufgrund der Eskapaden seines Vaters geriet der spanische König so stark unter Druck, dass er finanziell blank zog, um die Transparenz zu erhöhen. Er hat freiwillig offenbart, dass er über ein persönliches Vermögen von 2,6 Millionen Euro verfügt.

Dabei soll es sich Palast-Angaben zufolge hauptsächlich um Sparkonten handeln. Außerdem besitze der König Kunstwerke und Schmuck. Das Geld soll aus der Entlohnung für seine Tätigkeiten als Kronprinz und Staatsoberhaupt in den vergangenen 25 Jahren stammen.

Viel mehr wird künftig wohl nicht dazukommen. Denn auf das Erbe seines Vaters hat der spanische König bereits verzichtet. Das wird einst der spanische Staat bekommen.

Felipe VI., König von Spanien, ist an Bord der Aifos, zum Start einer Regatta.
König Felipe von Spanien hat sein Privatvermögen mit 2,6 Millionen Euro angegeben. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS | Raúl Terrel

Welches Königshaus ist das reichste in Europa?

Für Normalsterbliche sind 2,6 Millionen Euro sicherlich enorm viel, im europäischen Ranking der reichsten Königshäuser nimmt König Felipe damit aber nur einen bescheidenen zehnten Platz ein. Die anderen europäischen Royals haben ihr Privatvermögen bis dato zwar nicht öffentlich gemacht - Schätzungen gehen aber von ganz anderen Summen aus.

Luxemburg und Liechtenstein machen das Rennen

Diesen Schätzungen zufolge hat Großherzog Henri von Luxemburg das dickste Portemonnaie. Sein Privatvermögen soll Berichten zufolge bei rund 3,3 Milliarden Euro liegen. Ihm dicht auf den Fersen ist ein weiterer Royal, über den man hierzulande nur selten in der Presse stolpert. Liechtensteins Oberhaupt Fürst Hans Adam II. soll mit geschätzten 2,89 Milliarden Euro den zweiten Platz im royalen Vermögens-Ranking einnehmen.

Henri von Luxemburg
Der milliardenschwere Adel bei einem gemeinsamen Konzertbesuch in Wien: Großherzog Henri von Luxemburg (rechts), seine Frau (Mitte) und Fürst Hans Adam II. von Liechtenstein (links). Bildrechte: imago/SKATA

König Charles III. kratzt an der Spitze

Wer ganz an der Spitze der Finanz-Liste König Charles III. vermutet hat, wird enttäuscht sein, denn mit einer neuen Schätzung des Guardian, die auf ein Privat-Vermögen von knapp zwei Milliarden Euro kommt, liegt der britische Monarch in Europa "nur" auf Platz drei.

Platz vier geht an ein Fürstentum - und zwar nach Monaco. "Business Insider" zufolge soll Fürst Alberts Privatvermögen rund 830 Millionen Euro schwer sein.

Uneinigkeit über Reichtum der niederländischen Königsfamilie

König Willem-Alexander der Niederlande soll "Royal Central" zufolge zwischen 128 und 190 Millionen Euro schwer sein - und würde damit den 5. Platz einnehmen. Das sehen das niederländische Magazin "Quote" und "Forbes" allerdings anders: Beide Blätter schreiben dem König einen Besitz von rund 1,2 Milliarden Euro zu.

Der Grund für diese unterschiedlichen Schätzungen: Die niederländische Regierung soll nicht transparent machen, welche royalen Besitztümer dem König privat zuzuschreiben sind.

Skandinavien auf den hinteren Rängen

"Business Insider" zufolge käme König Carl Gustaf von Schweden mit einem Vermögen von 58 Millionen Euro auf Platz sechs, Nachbarin Margrethe von Dänemark mit rund 33 Millionen Euro auf Platz sieben.

Ihnen folgen mit 24,8 Millionen Harald V. von Norwegen, König Philippe von Belgien (12,5 Millionen Euro) - und als Schlusslicht König Felipe von Spanien.

Wieviel Glauben darf man den Zahlen schenken?

Wieviel Glauben man den von den Medien und Instituten geschätzten Zahlen schenken kann, ist fraglich. Das macht ein von "El Pais" zitiertes Beispiel deutlich. Denn auch König Albert II. von Belgien machte sein Vermögen im Jahr 2001 öffentlich und bezifferte es damals auf rund 12,5 Millionen Euro.

Der Grund für die Offenherzigkeit des damaligen Monarchen: Medien hatten spekuliert, dass sein Vermögen zwischen 250 Millionen und 625 Millionen betragen könnte. Das wollte der belgische Royal wohl nicht auf sich sitzen lassen. Mittlerweile hat er abgedankt und das Zepter an Sohn Philippe weitergegeben.

König Philippe von Belgien in Uniform.
Machte sein Vermögen im Jahr 2001 öffentlich, um mit Gerüchten aufzuräumen: König Philippe von Belgien. Bildrechte: IMAGO / Belga

Welche Royals sind weltweit am reichsten?

Wirft man einen Blick über die Grenzen Europas hinaus, sucht man auf den ersten fünf Plätzen der reichsten Royals die uns bekannten Gesichter vergeblich. Mit einem Vermögen von gut 30 Milliarden US-Dollar führte im Jahr 2009 "Statista" zufolge der mittlerweile verstorbene thailändische König Bhumibol das Ranking der reichsten Royals weltweit an. Wieviel von seinem Erbe an seinen mittlerweile das Amt inne habenden Sohn Maha Vajiralongkorn übergegangen ist, weiß man nicht. Ebenso wenig, wieviel bei seinem aufwändigen Lebensstil davon noch übrig sein kann.

Die Plätze zwei bis fünf der Statista-Analyse entfallen auf Scheiche, Sultane und einen König aus dem arabischen Raum.


BRISANT/afp/dpa/elpais/statista/merkur

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 02. Mai 2023 | 17:15 Uhr

Weitere Themen