Astronomie "Neandertaler-Komet" kommt - Wann kann man ihn am besten sehen?

Als er zuletzt in Erdnähe kam, lebten in Europa noch Neandertaler – vor rund 50.000 Jahren: Der etwa 1 km große Komet mit dem seltsamen Namen "C/2022 E3" wird am Mittwoch (1.2.) der Erde am nächsten kommen. Die Helligkeit des Kometen soll bemerkenswert sein. Das lockt sicherlich viele nach draußen, die auch mal einen Kometen live sehen wollen.

Das Bild zeigt den Kometen C/2022 E3 (ZTF).
Der Komet C/2022 E3 kommt der Erde wieder ziemlich nahe - für Kometenverhältnisse. Bildrechte: picture alliance/dpa/Dan Bartlett

Wird man ihn sehen? Experten streiten

Die "Vereinigung der Sternfreunde e.V." geht davon aus, dass man C/2022 E3 ohne Teleskop und ohne die nötige Erfahrung nicht am Himmel entdecken wird. Ganz anders schätzt das allerdings die Europäische Raumfahrtbehörde Esa ein: Hier geht man davon aus, dass der Komet auch mit bescheidenen Instrumenten beobachtet werden kann. Mit einem herkömmlichen Fernglas erscheint der Komet aber nur als matschiger grüner Fleck. Die grüne Farbe kommt dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zufolge durch ein Gas, dass durch Erwärmung entsteht.

Die Position des Kometen – nahe des Kleinen Wagens – dürfte auch Laien helfen, ihn zu finden. Viele dürften es zumindest probieren. Immer vorausgesetzt, dass kaum Bewölkung am Himmel sein wird.

Komet Neowise am Nachthimmel
Der Komet "Neowise" war im Sommer 2020 mit bloßen Auge zu erkennen. Bildrechte: FlorianxGaertner/photothek.net

Ende Januar, Anfang Februar sind die besten Kometentage

Gute Beobachtungszeiträume - falls das Wetter mitspielt - sind die Tage um den 1. Februar herum sowie in der zweiten Februarhälfte, wenn weniger Mondlicht den Himmel aufhellt. Die ideale Uhrzeit zum Beobachten: Der Komet wird Ende Januar schon kurz nach 21 Uhr im Norden sichtbar sein und er wird die ganze Nacht nicht untergehen. Achtung: Am 5. Februar ist Vollmond - und der Komet daher nicht so gut zu sehen.

Der Komet Neowise wurde am 6. Juli 2020 über dem nordöstlichen Horizont kurz vor Sonnenaufgang in Tucson, Arizona (USA) aufgenommen.
Je heller der Mond scheint, desto schwerer kann man Kometen erkennen. Bildrechte: Vishnu Reddy

Was sind eigentlich Kometen?

Kometen kommen vom äußersten Rand des Sonnensystems. Sie bestehen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge aus Staubkörnern, organischen Molekülen und gefrorenen Gasen. Durch Gravitation oder Kollisionen werden sie manchmal aus ihrem ursprünglichen Orbit gestoßen und gelangen dann auch in Erdnähe.

dpa/starwalk.space/ARD alpha/DLR

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 17. Januar 2023 | 17:15 Uhr

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