Tod auf dem Schulhof 14-jähriger Junge von Gleichaltrigem getötet - Polizei wertet jetzt Handy aus
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Zwei Wochen nach dem gewaltsamen Tod eines 14-Jährigen in Lohr am Main in Bayern haben die Ermittler das Handy des Jugendlichen gefunden. Das Smartphone werde nun kriminalpolizeilich untersucht und ausgewertet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Würzburg mit. Die Ermittler erhoffen sich von den Daten auf dem Handy Hinweise darauf, warum der Junge erschossen wurde.
Nahezu täglich habe die Ermittlungskommission mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und speziell ausgebildeten Datenträgerspürhunden nach dem Handy gesucht, hieß es weiter. Details über den Fundort teilten die Behörden nicht mit.
Tod auf dem Schulhof
Der 14-Jährige war am 8. September auf dem Gelände des Schulzentrums Nägelsee im bayerischen Lohr am Main tot aufgefunden worden. Er soll an einer Schussverletzung gestorben sein.
Wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte, richtete sich der Verdacht schnell gegen einen Jugendlichen, der zunächst vorläufig festgenommen wurde - und mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt.
15-Jähriger meldet Tat bei Polizei
Den Polizeiangaben zufolge meldete sich ein 15-Jähriger bei der Polizei in Lohr und teilte mit, dass ein Freund von ihm einen Jugendlichen auf dem Gelände des Schulzentrums getötet hätte.
Eine Polizeistreife machte sich umgehend auf den Weg zum Tatort - und fand auf einer kleinen Grünanlage neben der Schule den schwer verletzten 14-Jährigen. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos, der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Teenagers feststellen.
Schulgelände beliebter Treffpunkt für Jugendliche
Neben dem Schulzentrum mit Gymnasium, Mittelschule, Sportplatz und Basketballplatz ist eine kleine Grünanlage mit Parkbank, Bäumen und Gebüsch, in der Nähe ist ein Fast-Food-Restaurant. In Bayern sind noch Schulferien, aber die Grünanlage sei ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche, sagte der Polizeisprecher.
Tatverdächtiger in Untersuchungshaft
Bereits frühzeitig richtete sich ein erster Tatverdacht gegen einen Jugendlichen aus dem Landkreis Main-Spessart. Eine Streife der Polizei Lohr konnte den Tatverdächtigen am Freitag gegen 18:00 Uhr vorläufig festnehmen.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde der Tatverdächtige am Samstag (9. September) dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen Mordes. Mittlerweile befindet sich der Tatverdächtige in einer Haftanstalt.
In seiner Wohnung sei die mutmaßliche Tatwaffe, eine Schusswaffe, gefunden worden. Die Tat habe er allerdings nicht gestanden.
Hintergründe und Motiv der Tat weiter unklar
Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch unklar und Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen, die die Kripo Würzburg unverzüglich übernommen hat.
Polizei gibt Update zur Tatwaffe
Die mutmaßlich genutzte Schusswaffe stammt nicht aus dem Elternhaus des verdächtigen 14-Jährigen. Die Polizei identifizierte den Besitzer der Waffe durch die Individualnummer der Waffe. Beim Besitzer handelt es sich demnach um einen 66-Jährigen aus Lohr. Die Pistole ist vom Typ Česká CZ 75.
Wir können momentan nicht abschließend klären, wie der 14-Jährige in den Besitz der Waffe kam, da der 66-Jährige sich gegenwärtig in einem Krankenhaus befindet und der Gesundheitszustand so schlecht ist, dass er nicht zu der Sache vernommen werden kann.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
AFP
dpa
Polizei Bayern
(Dieser Artikel wurde am 09.09.2023 erstellt und zuletzt am 23.09.2023 aktualisiert.)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 15. September 2023 | 17:15 Uhr