Corona Reisewarnung für Mallorca - Das müssen Urlauber jetzt wissen
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Obwohl der Ballermann und Magaluf dicht machen mussten, schnellt die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf Mallorca weiter in die Höhe. Für die Baleareninsel ist deshalb seitens des Auswärtigen Amtes schon vor Wochen eine offizielle Reisewarnung verhängt worden! Das heißt: Testpflicht und Quarantäne für Rückkehrer. Außerdem müssen sich die Urlauber, die trotzdem nach Malle reisen, auf zahlreiche neue Einschränkungen seitens der spanischen Regierung einstellen.

Reisewarnung für Balearen-Insel Mallorca
Für Einheimische eine Katastrophe, für Urlauber besorgniserregend: Nur zwei Monate nach Beginn der ohnehin kurzen Tourismus-Saison hat das Auswärtige Amt am 14. August eine offizielle Reisewarnung für die Balearen-Inseln wie Mallorca, Menorca und Ibiza herausgegeben.
Weil die Corona-Infektionen mehr als eine Woche stabil in die Höhe schnellten, hatte das Robert-Koch-Institut die Reißleine gezogen und mittlerweile ganz Spanien und die auch die Kanaren als Risikogebiet eingestuft.
Reisewarnung ist KEIN Reiseverbot!
Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, doch Urlauber dürfen jetzt ihre gebuchten Pasuchalreisen kostenfrei stornieren. Die Reiseveranstalter TUI und DER sagen ihre Reisen aufs spanische Festland und die Balearen komplett ab!
Individualreisende müssen sich selber um die Rückreise kümmern, sofern sie früher das Land verlassen wollen. Aber Achtung: Airlines können Verbindungen nun einfach streichen! Prüfen Sie, ob Ihr gebuchter Flug auch wirklich stattfindet.
Reiserückkehrer müssen sich testen lassen
Seit dem 8. August ist ein Test für Reiserückkehrer aus Risikogebieten Pflicht. Die Pflicht-Tests sind kostenlos! Bezahlt werden sie von den Krankenkassen. Übernommen werden auch die Kosten für einen Wiederholungstest pro Person.
Der Grund ist die lange Inkubationszeit des Virus. Denn wer sich erst in den letzten Tagen des Urlaubs oder gar bei der Rückreise infiziert, bei dem ist das Coronavirus so schnell noch nicht nachweisbar. Ob man infiziert ist, erfährt man günstigstenfalls binnen 48 Stunden. Daher müssen sich Urlaubsrückkehrer unabhängig vom Test umgehend in häusliche Quarantäne begeben und beim Gesundheitsamt melden.
Wo gibt es Teststellen? Das erklärt die Servicenummer 116 117
Die Behörden empfehlen dringend eine Quarantäne von mindestens einer Woche. Von der Quarantäne befreien lassen kann man sich, wenn man bereits ein negatives Test-Ergebnis vorweist, das nicht älter als 48 Stunden ist. Wer sich dem Test und der Quarantäne verweigert, dem drohen Bußgelder von bis zu 25.000 Euro!
Anreise mit dem Flugzeug: Nur mit QR-Code
Jeder Fluggast muss 48 Stunden vor Anreise nach Spanien ein Formular ausfüllen. Einfacher geht es mit der kostenfreien App "Spain Travel Health SpTH". Ähnlich wie bei der Reise nach Griechenland bekommt der Reisende einen QR-Code zugeschickt, den er bei der Gesundheitskontrolle am Zielflughafen auf seinem Handy vorzeigen muss.
Anhand dieses Codes bzw. der gegebenen Antworten (die genauen Kriterien sind unbekannt) wird entschieden, ob vereinzelte Einreisende auf Covid-19 getestet werden. Generell wird bei der Einreise die Temperatur gemessen und der Passagier auf Krankheitsanzeichen begutachtet.
Mallorca - für Corona-Ausbruch gewappnet
Ist die Insel überhaupt gegen einen Corona-Ausbruch gewappnet? Die Behörden versichern es. Mallorca hat 105 Krankenschwestern und 45 Pfleger eingestellt, die nur dafür da sind, im Notfall Kontakte zurückzuverfolgen. 18 Krankenhäuser sorgen auf der Insel zusätzlich für Sicherheit.
Aktuell stehen 141 Intensivbetten in privaten und öffentlichen Krankenhäusern zur Verfügung. Und die könnten notfalls noch aufgestockt werden.
Was tun bei Covid-19-Symptomen im Mallorca-Urlaub?
Derzeit gibt es zwei Telefonnummern, die Einheimische und Touristen anrufen können, wenn der Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht: 902 079 079 oder 971 437 079. Daneben gibt es die Notfallnummer 061.
Am besten wenden Sie sich an die Rezeption Ihres Hotels. Besteht der Verdacht auf eine Corona-Infektion, werden Sie in ein sogenanntes Quarantäne-Hotel gebracht, damit Sie keine anderen Gäste anstecken können.
Diese Einschränkungen gelten derzeit auf Mallorca! (Stand: 23.09.2020)
Spanien ist das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land in Europa. Da die Zahl der Neuinfektionen weiterhin stark ansteigt, werden die sogenannten Corona-Regeln fortlaufend überarbeitet, um der Lage Herr zu werden.
Maskenpflicht auf der gesamten Insel
Seit Anfang Juli gilt auf Mallorca eine generelle Maskenpflicht außerhalb der eigenen vier Wände - auch im Freien. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 100 Euro geahndet. Ausnahmen gelten für Strand und Pool, beim Sport oder beim Essen im Restaurant.
Einzelne Gebiete in Palma abgeriegelt
Steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen in einem Gebiet deutlich stärker an als in den anderen, kann es abgeriegelt werden. Das ist aktuell für einige Stadtteile der Insel-Hauptstadt Palma der Fall. Die betroffenen Bewohner dürfen diese Gegenden nur zum Arbeiten oder für Arztbesuche verlassen. Bars und Restaurants müssen bereits 22 Uhr schließen. Höchstens fünf Menschen dürfen sich treffen. Den Bewohnern wird zwar empfohlen, sich nachts in ihren Wohnungen aufzuhalten, verboten ist es allerdings nicht, sich draußen aufzuhalten.
Essen im Restaurant
Außer Haus zu essen ist nach wie vor möglich. Allerdings müssen sämtliche Restaurants und Lokale (außerhalb der abgeriegelten Gebiete) spätestens 1 Uhr nachts schließen. Nach Mitternacht dürfen keine neuen Gäste mehr bewirtet werden.
Der Mindestabstand zwischen den Tischen und an der Bar muss mindesten 1,5 Meter betragen. An einem Tisch dürfen maximal zehn Personen aus zwei Haushalten sitzen. Außerdem dürfen die Restaurants nur noch bis zu 50 Prozent ihrer vorhandenen Platzkapazitäten besetzen. Für kleinere Lokale gelten Ausnahmen.
Party- und Nachtleben streng reglementiert
Ein Party- oder auch Nachtleben findet auf Mallorca derzeit kaum statt. Diskotheken und Bars sind geschlossen, nächtliche Trinkgelage verboten, auch Party-Boote, Pool-Partys und Fiestas sind aktuell tabu. Konzerte und andere Events müssen vorab genehmigt werden. Und egal ob im privaten oder öffentlichen Raum: Mehr als zehn Menschen aus zwei Haushalten dürfen sich nicht miteinander treffen. Wer sich nicht daran hält, dem drohen Bußgelder zwischen 100 und 3.000 Euro.
Übrigens: Auch wer auf Malle ein Bordell besuchen wollte, sollte umplanen. Denn die Prostitutionsstätten sind jetzt wieder geschlossen.
Rauchverbot im öffentlichen Raum
Die spanische Gesellschaft für Epidemiologie (SEE) hat festgestellt, dass beim Ausatmen von Zigarettenrauch Mikrotröpfchen in die Luft gelangen, die das Coronavirus transportieren können. Nachdem Raucher zunächst dazu angehalten worden waren, beim Zigarettengenuss im Freien einen Sicherheitsabstand zu ihren Mitmenschen einzuhalten, gilt auf Mallorca jetzt ein generelles Rauchverbot im öffentlichen Raum. Auch auf den Terrassen von Straßencafés ist es im Augenblick untersagt, zur Zigarette zu greifen.
Sportliche Aktivitäten beschränkt
Sport treiben darf man auf Mallorca - und das sogar ohne Maske. Allerdings gilt das ausschließlich für kontaktfreie Sportarten. Ein Fußballspiel, bei dem es zu Körperkontakt kommt, wäre demnach nicht gestattet. In Sport- und Fitnessclubs dürfen nur noch 50 Prozent der üblichen Gästezahl. Spielplätze bleiben vorerst ganz geschlossen.
Zugangsbeschränkungen für Strände
Höchstens 27.600 Menschen dürfen sich in diesem Sommer zeitgleich am Sandstrand der Playa de Palma aufhalten, damit die Sicherheitsabstände gewährleistet werden können. Außerdem wird der Strand in vier Abschnitte unterteilt. Jeder Besucher soll vier Quadratmeter Fläche zur Verfügung haben. Rettungsschwimmer sollen die Zahl der Badegäste kontrollieren. Kommen zu viele, wird der jeweilige Strandabschnitt gesperrt.
Komplett tabu sind die mallorquinischen Strände zwischen 21 und 7 Uhr. Das soll illegale Partys mit viel Alkohol verhindern. Kontrolliert wird diese Maßnahme u.a. von der Polizei.
Shopping mit Hindernissen
Abends clubben, tagsüber shoppen - beides steht für Mallorca-Reisende unter keinem guten Stern. Zwar sind die beliebten Shopping-Meilen und auch der Einzelhandel geöffnet, doch der Zugang ist auf 75 Prozent limitiert. Wer lange Wartezeiten vermeiden will, sollte bereits eingekleidet auf die Insel reisen.
Wer auf der eigenen Finca kochen möchte, kann sich dennoch auf den Märkten mit regionalen Köstlichkeiten eindecken - allerdings an deutlich weniger Ständen als gewohnt.
Was gilt im Hotel?
In den Hotels setzt man nach wie vor auf Abstandhalten, Desinfektion und die Vermeidung von direktem Kontakt.
Wer möchte, kann auch auf seinem Zimmer essen. Sollte dennoch ein Gang zur Rezeption notwendig sein, werden Gäste und Angestellte durch Plexiglasscheiben und Alltagsmaske geschützt. An Buffets werden Einmal-Handschuhe für Gäste ausgegeben oder man wird bedient.
In den gemeinschaftlich genutzten Teilen der Anlagen sollen maximal 60 Prozent der Kapazitäten ausgeschöpft werden, um Social Distancing zu gewährleisten. Zwei Meter Abstand zwischen den Liegen am Pool sind Pflicht. Im Pool müssen jedem Schwimmer mindestens sechs Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen. Die SPA-Bereiche vieler Häuser sind ganz geschlossen.
Gute Chancen für Individualtourismus
Mallorca könnte nun eine Chance für alle sein, die wegen der landschaftlichen Schönheit auf die Insel reisen möchten. Weniger Touristen könnten Orten wie dem wunderschönen Pollença, der Kartause von Valldemossa oder den Gärten von Alfabia durchaus ihren Reiz zurückgeben. Und wer durch die Berge der Tramuntana oder zu einer abgelegenen Badebucht wandert, der begegnet sowieso nur selten einer Menschenseele.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. September 2020 | 17:15 Uhr