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Noch gilt in den meisten Bundesländern die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen, aber wie lange noch? (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Future Image

Corona-SchutzmaßnahmenDiese Bundesländer schaffen Maskenpflicht in Bus und Bahn ab

Stand: 06. Dezember 2022, 15:29 Uhr

Bayern und Sachsen-Anhalt haben die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen abgeschafft, Schleswig-Holstein zieht zum 1. Janzar nach. Ob und wann die anderen Bundesländer eine ähnliche Entscheidung treffen, ist noch nicht klar. Die Isolationspflicht nach einer Coronainfektion wurde vielerorts bereits aufgehoben.

Nachdem sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am 5. Dezember nicht auf weitere Änderungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen einigen konnten, sind Bayern und Sachsen-Anhalt nur einen Tag später vorgeprescht.

Zum 8. Dezember hat Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr abgeschafft. Bayern folgte am 10. Dezember. Dies sei aufgrund der aktuellen stabilen Infektionslage nicht mehr angemessen, hieß es aus bayerischen Regierungskreisen. Anstelle einer Verpflichtung ginge es nun um Eigenverantwortung.

Nun hat auch Schleswig-Holstein eine Entscheidung getroffen: Hier läuft die Maskenpflicht zum Ende des Jahres aus. Ab dem 1. Januar darf man dann auch ohne Maske den ÖPNV nutzen. Das Land wolle den Weg Richtung Normalität Stück für Stück weitergehen, begründete Ministerpräsident Daniel Günther den Schritt.

Schrittweise Absenkung der Schutzmaßnahmen

Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder äußerte zuvor wiederholt Unverständnis darüber, dass Masken in der Bahn nötig seien, im Flugzeug aber nicht. Jeder, der wolle, könne freiwillig eine Maske aufsetzen.

Für die Corona-Regeln in Bussen und Bahnen sind die Länder zuständig. Die wollen zwar eine einheitliche Linie fahren, aber wie die aussehen soll, ist fraglich. Gesundheitsminister Karl Lauterbach und das Robert Koch-Institut (RKI) plädieren dafür, die Regeln zu Maskentragen und Isolationspflicht beizubehalten. Mehrere Bundesländer hatten am 17. November bereits die Isolationspflicht für Positiv-Getestete aufgehoben, darunter Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.

Jetzt droht ein Flickenteppich, besonders für Fernpendler, denn im Fernverkehr gilt nach wie vor eine gesetzlich festgeschriebene Maskenpflicht bis zum April 2023.

Seit September muss man im Flieder keine Maske mehr tragen. Bildrechte: IMAGO/Sven Simon

Atemwegserkrankungen nehmen zu

Obwohl die Corona-Welle abebbt, ist die Lage im Gesundheitswesen weiter angespannt. Schuld sind die Grippe und das RS-Virus. Laut RKI erkrankten bis Mitte November 7 Millionen Menschen an akuten Atemwegserkrankungen, darunter sind enorm viele Kinder.

In mehreren Bundesländern, darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, gebe es kaum ein freies Kinderbett in Kliniken mehr, sagte der Kinder-Intensiv- und Notfallmediziner Florian Hoffmann. Das liege auch am fehlenden Personal - denn auch Pfleger und Ärzte erkranken und fallen aus.

Viele Kinder infizieren sich mit dem RS-Virus. Bildrechte: dpa

Kritik aus anderen Bundesländern

Andere Bundesländer sind wenig begeistert vom Vorpreschen von Bayern und Schleswig-Holstein. Vor allem eine Trennung der Regelung im Nah- und Fernverkehr stößt auf Kritik und macht in den Augen vieler keinen Sinn. In Nordrhein-Westfalen will man deshalb im ÖPNV nach Angaben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an der Maskenpflicht festhalten, weil sie vom Bund im Fernverkehr vorgegeben sei.

Kalte Jahreszeit steht bevor

Aber auch gesundheitliche Gründe sprechen aus Sicht anderer Verantwortlicher dagegen. So befürwortet Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil die Aufrechterhaltung der Schutzmaßnahmen im Hinblick auf die anstehende kalte Jahreszeit. Die Maske in Bus und Bahn sei eine Regelung, die lange eingeübt sei und gut schütze, heißt es aus dem Bremer Senat.

BRISANT/dpa/afp

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 06. Dezember 2022 | 17:15 Uhr