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Offenbar haben nun auch die Eltern sowie die Schwester von Halyna Hutchins Anklage gegen Alec Baldwin erhoben. Bildrechte: dpa

"Rust"-ProzessNun verklagen auch Halyna Hutchins' Eltern Alec Baldwin

Stand: 11. Februar 2023, 15:19 Uhr

Es sieht aktuell nicht gut für Alec Baldwin aus: Im Januar wurde zweifache Anklage gegen den Schauspieler erhoben, nachdem die Kamerafrau Halyna Hutchins am Set des Western "Rust" tödlich verwundet wurde. Nun fordert auch die in der Ukraine lebende Familie von Halyna Hutchins Schadensersatz.

Seit dem 31. Januar steht fest: Alec Baldwin muss sich nach dem tödlichen Schuss auf Halyna Hutchins vor Gericht verantworten. Er wurde offiziell angeklagt - in zwei Fällen.

Doch die Situation spitzt sich weiter zu: Alec Baldwin sieht sich einer weiteren Klage gegenüber.

Eltern und Schwester von getöteter Kamerafrau verklagen Alec Baldwin

Nun ziehen auch Halyna Hutchins' Eltern und ihre Schwester gegen Alec Baldwin vor Gericht. Die nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew lebende Familie verlangt Schadenersatz in nicht genannter Höhe, wie ihre Anwältin Gloria Allred sagte. Die Zivilklage wurde in Los Angeles eingereicht.

Natürlich ist für alle unsere drei Mandanten der tragische Verlust ihrer Tochter und Schwester herzzerbrechend. Aber jetzt müssen sie zusätzlich zu dieser Tragödie mit dem Verlust umgehen, während sie inmitten von Putins Krieg in der Ukraine leben.

Anwältin Gloria Allred

Hat Alec Baldwin fahrlässig gehandelt?

Dem US-amerikanischen Nachrichtenportal "TMZ" liegt die Anklageschrift vor. Aus den Dokumenten geht hervor, dass sowohl Alec Baldwin als auch die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed von Halyna Hutchins' Angehörigen verklagt werden. Der Vorwurf lautet unter anderem, dass Sicherheitsprotokolle ignoriert wurden. Allerdings wird hervorgehoben, dass speziell Alec Baldwin als langjähriger Film-Profi die Waffe nochmal hätte überprüfen müssen.

Gegen Baldwin und die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed läuft bereits ein Strafverfahren. Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat New Mexico hatte im Januar gegen beide Klage wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahren Gefängnis. Beide sollen am 24. Februar erstmals vor Gericht erscheinen.

Alec Baldwin: Kein Promi-Bonus vor Gericht

Nach Auswertung der Ermittlungen gebe es genügend Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung, teilte die Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies Anfang des Jahres dem Nachrichtensender "CNN" mit. Alec Baldwin hätte die Pflicht gehabt, die Waffe zu überprüfen. "Ein Schauspieler bekommt keinen Freifahrtsschein, nur weil er ein Schauspieler ist. Das ist wichtig." 

Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies zeigt sich von Alec Baldwins Prominentenstatus unbeeindruckt. Bildrechte: dpa

Alec Baldwin weist Verantwortung von sich

Alec Baldwin hat bisher jegliche Verantwortung für Halyna Hutchins' Tod von sich gewiesen. Er beteuert, er habe nicht wissen können, dass sich scharfe Munition in dem Colt befand. Sein Anwalt kritisierte die Anklagen sogar als "furchtbaren Justizirrtum".

Mit Halynas Witwer Matthew Hutchins hatte sich Alec Baldwin bereits im Oktober 2022 außergerichtlich einigen können. "Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war", betonte der Witwer damals.


Brisant/dpa/TMZ/AFP

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